Nur ein einziger Bieter sicherte sich das luxuriöse Anwesen des verstorbenen Modeschöpfers. Die Auktion endete mit einem Preis von 4,685 Millionen Euro – knapp über dem Schätzwert. Ein überraschendes Ergebnis für ein Objekt mit solch prominenter Vergangenheit.
Die Villa Louveciennes, gelegen nahe Paris, wechselte nach sechs Jahren den Besitzer. Der neue Eigentümer: Eine wohlhabende Familie aus Dubai, die das Anwesen tatsächlich bewohnen möchte. Sie bezeichneten sich als «Bewunderer von Lagerfelds Lebenswerk».
Besonders kurios: Der Designer selbst verbrachte trotz vierjähriger Renovierungsarbeiten nur eine einzige Nacht in dem Haus. Ein Detail, das den mystischen Charme der Immobilie noch verstärkt.
Mehr Hintergründe zu diesem außergewöhnlichen Verkauf finden Sie in unserer ausführlichen Reportage.
Die Versteigerung der Lagerfeld Villa: Ein Überblick
Ein diskreter Bieter sicherte sich das Luxusobjekt knapp über dem Schätzwert. Die Auktion durch Immo Notaires Enchères verlief erstaunlich ruhig – trotz des weltweiten Medieninteresses an dem prominenten anwesen.
Der Verkaufsprozess und der finale Preis
Mit exakt 4,685 millionen Euro lag der Zuschlag nur 1,08% über dem Gutachtenwert. Experten hatten mit stärkeren Geboten gerechnet, besonders wegen der prominenten Vorbesitzerschaft.
Juristisch handelte es sich um eine Notarauktion. Diese unterscheidet sich von klassischen Versteigerungen durch strengere Bieterregeln. «Hier entscheidet oft strategisches Timing über den Erfolg», erklärt ein Pariser Immobilienanwalt.
Wer hat das Anwesen ersteigert?
Der neue Eigentümer ist eine Dubai-Familie mit besonderem Interesse an Modegeschichte. Ihr Vertreter agierte während der Auktion bewusst zurückhaltend. Knapp 4,7 millionen Euro zahlten sie für das haus am stadtrand paris.
Laut Insidern spielte bei der Entscheidung neben dem architektonischen Wert auch die Verbindung zur Couture-Welt eine Rolle. Das Anwesen gilt als letztes unverändertes Projekt des Designers in der Region.
Die Luxusvilla in Louveciennes: Ein architektonisches Juwel
Ein Pool, verchromte Details und ein Kinderzimmer mit Leopardenmuster – diese Immobilie überrascht. Auf 600 Quadratmetern Wohnfläche vereint sie neoklassizistische Eleganz mit modernster Haustechnik. Ein Ort, an dem jeder Winkel eine Geschichte erzählt.
Die Besonderheiten der Immobilie
Das Hauptgebäude besticht durch fünf Spülbecken in der Küche – Ergebnis dreier Umbauten. «Hier siegt der Perfektionismus über die Praxis», kommentiert ein Pariser Innenarchitekt. Weitere Highlights:
Bereich | Detail |
---|---|
Bibliothek | 20.000 Bücher in Nebengebäuden |
Garten | Privater Auslauf für Choupette |
Design | Verchromter Feuerlöscher als Statement |
Persönliche Touchpoints
Die Leoparden-Tapete im Kinderzimmer spiegelt den ikonischen Geschmack des Designers wider.
«Ein Raum darf nie langweilen – selbst wenn ihn keiner betritt.»
Ein Credo, das selbst im Gästebad durch goldene Armaturen sichtbar wird.
Besonders kurios: Der private Katzenbereich im Garten. Speziell angelegte Pfade und ein überdachtes Spielhaus zeigen, wie sehr die Villa auch für Vierbeiner konzipiert war.
Karl Lagerfelds Verbindung zur Villa
Vier Jahre Renovierung für eine einzige Nacht – dieses Paradox umgibt das Anwesen. Der Modeschöpfer investierte zwischen 2014 und 2018 akribische Arbeit, nur um das Haus kaum zu nutzen. Ein Rätsel, das Experten bis heute beschäftigt.
Warum der Designer nur eine Nacht dort verbrachte
Statt im Hauptgebäude übernachtete er im gläsernen Poolhaus. «Ein Statement gegen konventionelles Wohnen», mutmaßt ein enger Mitarbeiter. Mögliche Gründe:
- Psychologische Distanz: Der Perfektionismus als Flucht vor Erinnerungen
- Praktische Gründe: Unfertige Räume trotz jahrelanger Arbeiten
- Symbolische Geste: Das Haus als Kunstwerk, nicht als Wohnort
Das original Louis-XVI-Bett stand übrigens in einer Nachbildung seines Kindheitszimmers. Ein Detail, das seine Detailversessenheit zeigt.
Die Renovierung und seine architektonische Vision
Für 4,7 Millionen Euro erwarb der neue Besitzer ein technisches Meisterwerk. Besonderheiten der Umbauphase:
- Alle Versorgungsleitungen verlegt in separate Nebengebäude
- Historische Zitate: Friedrich-der-Große-Motive in der Bibliothek
- Modernste Klimatechnik hinter klassischen Fassaden
Ein Architekt aus Lagerfelds Paris-Team verrät: «Jeder Türgriff wurde dreimal prototypisch angefertigt.» Die Villa blieb sein letztes unvollendetes Projekt – perfekt in jedem Detail, doch nie wirklich genutzt.
Die Reaktionen auf die Versteigerung
Die Versteigerung des Anwesens löste ein breites Spektrum an Reaktionen aus. Während einige den Preis als fairen Marktwert sahen, kritisierten andere die diskrete Abwicklung. Besonders die jahrelange Renovierung ohne intensive Nutzung blieb ein Rätsel.
Medienecho und öffentliches Interesse
AFP und Bild berichteten live, während Brisant den Promi-Faktor betonte. Auffällig: t-online und MDR setzten unterschiedliche Schwerpunkte. Der eine analysierte den hammer-Preis, der andere die architektonischen Details.
In Sozialen Medien trendete #LagerfeldVilla trotz Kommentarsperre. «Das Interesse zeigt, wie sehr solche Objekte die Fantasie beflügeln», kommentiert eine Kommunikationsexpertin.
Expertenmeinungen zum Verkaufsergebnis
Immobilienfachleute bewerteten den Preis als solide, aber nicht spektakulär. «Für den stadtrand von Paris sind 4,7 millionen Euro angemessen – der besitzer zahlt vor allem für die Geschichte», so ein Gutachter.
Medium | Fokus | Tonlage |
---|---|---|
Bild | Prominenz | Sensationalistisch |
t-online | Marktanalyse | Sachlich |
MDR Brisant | Design-Aspekte | Unterhaltsam |
Offen bleibt die Frage nach dem alter des Anwesens: Wird es als Wohnort genutzt oder als Investition? Die Dubai-Familie plant laut Quellen beides – mit Respekt vor der Vergangenheit.
Fazit: Ein Stück Modegeschichte wechselt den Besitzer
Mit dem Verkauf schließt sich ein Kapitel der Modegeschichte. Die letzte große Immobilie von Karl Lagerfeld geht nach sechs Jahren an einen neuen Besitzer – eine Dubai-Familie, die 4,7 Millionen Euro investierte.
Offen bleibt, ob das Anwesen als Wohnort oder Kulturerbe erhalten wird. Experten debattieren: Sollte es ein Museum werden? Der Käufer steht vor der Wahl zwischen Bewahrung und Modernisierung.
Symbolisch markiert der Verkauf das Ende einer Ära. Gleichzeitig kündigen sich weitere Auktionen aus Lagerfelds Nachlass an. Ein faszinierendes Erbe – voller Rätsel und Eleganz.