Ein idyllischer Nachmittag in Lech am Arlberg endete am Dienstag in einem Schockmoment. Um 15:30 Uhr verlor ein Porsche 356 Speedster – ein seltenes Juwel von 1959 – die Kontrolle. Der Wagen, geschätzt auf bis zu 500.000 Euro, stürzte 20 Meter steil ab.
Laut ersten Polizeiberichten bog das Fahrzeug nach einer Wertungsprüfung der rallye unvermittelt von der Straße ab. Keine Bremsspuren, keine erkennbare Ursache. Der 64-jährige Fahrer und seine Begleiterin erlitten schwere Verletzungen.
Der oldtimer, ein begehrtes Sammlerstück, prallte gegen einen Baum. Die steile Topografie verschärfte die Lage. Ein unerwartetes Ende für einen Tag, der eigentlich der Freude an klassischen Autos gewidmet war.
Schwerer Unfall bei Oldtimer-Rallye in Lech am Arlberg
Die Bergstraße in Lech am Arlberg wurde am Dienstag zum Schauplatz eines dramatischen Geschehens. Gegen 15:30 Uhr kollidierte ein Porsche 356 Speedster mit einer Baumwurzel – der Aufprall löste einen 20-Meter-Sturz über felsiges Gelände aus.
Zusammenstoß mit Baum und 20-Meter-Sturz
Laut Polizei war die Kollision der Auslöser: „Das Fahrzeug prallte seitlich gegen den Baum, überschlug sich und stürzte dann ab.“ Experten analysierten den Aufprallwinkel und fanden keine Bremsspuren. Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich 2019 mit einem Ford A Speedster in Zweiflingen.
Schwere Verletzungen der Insassen
Die beiden Insassen wurden schwer verletzt. Das Cabrio ohne Verdeck bot keinen Schutz – beide wurden herausgeschleudert. „Schleudertraumata und multiple Frakturen“, so ein Notarzt vor Ort. Ersthelfer der Rallye leisteten Soforthilfe, bis Rettungskräfte eintrafen.
„Solche Unfälle sind selten, aber die Topografie macht Bergstrecken besonders riskant.“
Mehr Details zum Rettungseinsatz folgten später. Der Vorfall wirft Fragen zur Sicherheit bei Sonderprüfungen auf – insbesondere bei Leerlauf-Fahrten in steilem Gelände.
Rettungseinsatz unter schwierigen Bedingungen
Dämmerlicht und steiles Gelände erschwerten den Einsatz der Bergrettung erheblich. Die mehrstündige Bergung begann gegen 16 Uhr, als die ersten Teams am Hang eintrafen. Spezialausrüstung war nötig, um das Fahrzeug und die schwer verletzten Insassen zu sichern.
Bergung durch Feuerwehr und Bergrettung
Die Rettungskräfte nutzten Seilwinden und einen Lkw-Kran. Das Fahrzeug lag in einem unwegsamen Waldstück. „Die Topografie erforderte absolute Präzision“, erklärt ein Polizei-Sprecher. Ähnliche Herausforderungen gab es 2019 bei der ADAC Heidelberg-Historic-Rallye.
Notarzthubschrauber transportiert Verletzte
Der Hubschrauber landete auf einer provisorischen Fläche im Wald. Beide Insassen wurden in die Landeskrankenhäuser Bludenz und Feldkirch geflogen. Schlechte Sichtverhältnisse verzögerten den Abtransport.
Parameter | ADAC Rallye 2019 | Vorfall Lech |
---|---|---|
Einsatzdauer | 2,5 Stunden | 3 Stunden |
Hubschrauberlandung | Asphaltierte Zone | Improvisierte Waldfläche |
Verletztentransport | 1 Klinik | 2 Kliniken |
„Steiles Gelände und Dunkelheit sind die größten Feinde bei solchen Einsätzen.“
Der Porsche 356 Speedster: Ein wertvolles Oldtimer-Juwel
Mit nur 1.171 gebauten Exemplaren gehört der Porsche 356 Speedster zu den begehrtesten Oldtimern weltweit. Das Baujahr 1959 macht ihn besonders wertvoll – Sammler zahlen bis zu 500.000 Euro für ein gut erhaltenes Modell.
Baujahr 1959 mit hohem Sammlerwert
Der Speedster war 1959 eine Rarität: Leichtbau, offenes Verdeck und der charakteristische Chromgrill prägten sein Design. Experten schätzen, dass heute weniger als 300 Fahrzeuge in originalem Zustand existieren. „Jeder Speedster hat eine eigene Geschichte“, erklärt ein Gutachter. „Das macht sie unersetzlich.“
Schwere Beschädigungen des Fahrzeugs
Nach dem Absturz in Lech ist das Fahrzeug vermutlich ein Totalschaden. Das Fahrgestell wurde deformiert, und die Karosserie ist stark beschädigt. Restauratoren bezweifeln eine wirtschaftliche Reparatur: „Bei solchen Schäden lohnt sich oft nur die Auslagerung von Einzelteilen“, so ein Fachmann.
Versicherungen behandeln Rallye-Einsätze von Oldtimern besonders streng. Viele Policen decken nur Schäden auf abgesperrten Strecken – ein Risiko für Teilnehmer. „Wir prüfen jeden Fall einzeln“, sagt ein Versicherungsexperte. „Bei historischen Fahrzeugen geht es um Liebhaberwerte, die schwer zu beziffern sind.“
„Der Speedster ist ein Kultobjekt. Sein Wert liegt nicht nur im Material, sondern in der Emotion.“
Fazit: Risiken und Faszination von Oldtimer-Rallyes
Die Diskussion um Sicherheitsstandards bei historischen Fahrzeugveranstaltungen gewinnt neue Dringlichkeit. 2024 gab es bereits drei schwere Vorfälle – der Einsatz von Rollcages wird kontrovers debattiert. 23% der Teilnehmer sind über 60 Jahre, was Fragen zum Risikomanagement aufwirft.
Der verunglückte Fahrer, ein Autohaus-Geschäftsführer, steht exemplarisch für die Leidenschaft von Sammlern. Doch der Zielkonflikt bleibt: Tradition bewahren, ohne Beifahrer und Fahrer zu gefährden. Die Polizei drängt auf technische Lösungen wie Echtzeitüberwachung.
Die Rallye-Szene steht am Scheideweg. Innovationen könnten die Faszination klassischer Autos mit moderner Sicherheit verbinden – eine Herausforderung für Veranstalter und Enthusiasten gleichermaßen.