Wussten Sie, dass politische Logos oft mehr verraten als nur einen Namen? Ein aktueller Entwurf der geplanten jugendorganisation afd sorgt für hitzige Debatten. Der blaue Adler mit strengen Linien erinnert an historische Symbole – und das nicht ohne Grund.
Intern kritisierten sogar Partei-Mitglieder die „grenzwertige“ Ästhetik. Ein Abgeordneter nannte sie „ein bisschen NS-Ästhetik“. Doch warum löste die AfD ihre frühere junge alternative überhaupt auf? Der Verfassungsschutz stufte sie als rechtsextrem ein.
Jetzt plant die partei einen Neustart. Namen wie patriotische jugend oder „Junge Patrioten“ sind im Gespräch. Die Spitze distanziert sich vorsorglich vom Logo – eine offizielle Freigabe gibt es nicht. Was steckt hinter der Strategie?
Das Reichsadler-Logo der AfD-Jugend: Provokation oder Zufall?
Der Adler im Fokus: Warum ein Logo die Gemüter erhitzt. Der Entwurf für die neue jugendorganisation afd zeigt einen stiliserten Vogel mit kantigen Flügeln – und lässt Historiker aufhorchen.
Design und Symbolik: Vergleich mit historischen Vorbildern
Die Linienführung erinnert an den Bundesadler, doch die strengen Konturen wirken martialisch. Experten sehen Parallelen zu preußischen Hoheitszeichen. „Die Krallen sind überproportional betont“, sagt ein Kunsthistoriker.
Das Bundesverwaltungsamt sieht zwar „keine Verwechslungsgefahr“. Doch die wissenschaftlichen Dienste des Bundestags prüfen: Dürfen private Gruppen staatliche Symbole adaptieren?
Interne Kritik: AfD-Abgeordnete äußern Bedenken
Selbst in der Partei gibt es Widerstand. Ein Abgeordneter warnt:
„Das könnte genauso radikal werden wie die junge alternative.“
Namen wie patriotische jugend oder „junge patrioten“ kursieren. Die Spitze distanziert sich – doch die Basis feiert den Entwurf. Ein Machtkampf um die parteijugend bahnt sich an.
Politische und rechtliche Reaktionen auf das AfD-Jugend Reichsadler-Logo
Ein Logo kann mehr als nur Diskussionen auslösen – es kann Behörden auf den Plan rufen. Seit der Veröffentlichung des Entwurfs laufen gleich mehrere offizielle Verfahren. Während die einen von kalkulierter Provokation sprechen, prüfen andere ganz konkret: Darf das überhaupt?
Interne Dokumente zeigen, wie heiß die Debatte hinter verschlossenen Türen geführt wird. Eine Anfrage des Bundestags an die wissenschaftlichen Dienste liegt vor. Gleichzeitig mahnen Experten zur Eile – bis Ende November 2025 will die Partei die neue Organisation gründen.
Verfassungsschutz und mögliche Einstufung
Der Verfassungsschutz beobachtet die Entwicklung mit Argusaugen. Grund ist die Vorgeschichte: Die aufgelöste Junge Alternative stand wegen rechtsextremer Tendenzen unter Beobachtung. „Aussagen ehemaliger Mitglieder zeigen ideologische Überschneidungen“, heißt es in einem Gutachten.
Jetzt stellt sich die Frage: Fällt die neue Gruppe unter die gleiche Einstufung? Ein Sprecher erklärt: „Wir prüfen jedes Verfahren neu.“ Doch die Uhr tickt – die Partei plant den Start noch in dieser Legislaturperiode.
Markenrechtliche Prüfung: Ist der Bundesadler geschützt?
Parallel läuft ein anderes Verfahren: Das Deutsche Patent- und Markenamt (DPMA) untersucht die geplanten Symbole. „Wir prüfen, ob es sich um Nachahmungen des Bundesadlers handelt“, bestätigt eine Sprecherin. Das könnte die Pläne der Partei durchkreuzen.
Das Bundesministerium für Justiz verweist auf ein wichtiges Detail: Der Erlass des Bundespräsidenten schützt Hoheitszeichen wie den Adler. Doch das Bundesverwaltungsamt sieht aktuell „keine Verwechslungsgefahr“. Wie Berichte zeigen, könnte sich das noch ändern.
Juristen warnen vor voreiligen Schlüssen: „Solche Prüfungen dauern oft Monate.“ Bis dahin bleibt das Logo in einer rechtlichen Grauzone – und die Debatte am Köcheln.
Begeisterung in der rechten Szene: Wer lobt das Logo?
Während die Politik noch diskutiert, feiert die rechte Szene schon. Das umstrittene Symbol findet unerwartete Fürsprecher – und verrät dabei mehr über die geplante parteijugend, als manchem lieb sein dürfte.
Martin Sellner und die Identitäre Bewegung
Ein Tweet des rechtsextremen Aktivisten Martin Sellner entfachte die Debatte neu. „Nicht schlecht“, kommentierte er das Adler-Logo – eine scheinbar harmlose Bemerkung mit großer Wirkung.
„Endlich mal ein klares Zeichen. Das könnte die junge alternative beerben.“
Die Identitäre Bewegung, vom Verfassungsschutz als „gesichert rechtsextrem“ eingestuft, sieht offenbar ideologische Überschneidungen. Experten warnen vor solchen Verbindungen.
Ehemalige Junge Alternative-Mitglieder reagieren
Auch bei Ex-Mitgliedern der aufgelösten Jungen Alternative kommt das Design gut an. Fabian Küble, früherer Vorstand, nennt es „erstaunlich gut gelungen“.
Besonders brisant: Mehrere frühere Akteure könnten bei der neuen Organisation mitmischen. Namen wie Junge Patrioten kursieren – doch die Anfrage nach personellen Kontinuitäten bleibt unbeantwortet.
Für manche bedeutet dies kein Ende, sondern einen Neuanfang. Die Symbolik der Hoheitszeichen scheint genau zu passen. Ob das auch die Behörden so sehen, steht auf einem anderen Blatt.
Fazit: Was bedeutet das Logo für die Zukunft der AfD-Jugend?
Die Zukunft der neuen jugendorganisation steht auf dem Prüfstand. Bis Ende November 2025 will die Partei den Gründungskonvent in Gießen abhalten – doch der Verfassungsschutz beobachtet die Pläne genau. Wird die Gruppe am Ende radikaler als ihr Vorgänger?
Auch das Amt für Markenrechte prüft den Bundesadler-Entwurf. Eine Einstufung als rechtsextrem wäre ein Stolperstein. Gleichzeitig kursieren Namen wie „Deutschlandjugend“ – ein bewusst harmloser Titel?
Sie fragen sich: Sollten Parteien historisch belastete Symbole nutzen? Die Anfrage an die Behörden läuft. Bis dahin bleibt die parteijugend ein heißes Eisen – und die Spannung steigt.