Menschliche Überreste in Blatten gefunden

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Ein dramatisches Ende nach tagelanger Suche: Im Lötschental wurden menschliche Überreste im Geröll des Bergsturzes entdeckt. Die Behörden bestätigten die schlimmsten Befürchtungen – es handelt sich um den seit dem 12. Juni vermissten Schafzüchter Toni H.

Der Hang bei Blatten bleibt instabil, die Bergung gestaltet sich schwierig. Spezialgerät kommt zum Einsatz, während die Polizei vor Ort die Lage sichert. „Wir haben bis zuletzt an ein Wunder geglaubt“, sagt ein Anwohner mit brüchiger Stimme.

Augenzeugen beschreiben den Moment des Unglücks: „Eine Lawine aus Stein und Eis raste 300 Meter talwärts.“ Die Hoffnung schwindet, doch die Suche nach weiteren Opfern geht unter Hochdruck weiter.

Der vermisste Schafhirte und sein Stall außerhalb der Evakuierungszone

GPS-Daten zeigen: Der Stall lag knapp außerhalb der offiziellen Gefahrenzone. Genau bei 46.4315° N, 7.8274° E endete die Evakuierungszone – der Weiler Tennmattenweg blieb ungeräumt.

Lage des Stalls und Entscheidung zur Evakuierung

Der Stall stand zwischen Lonza und Talstrasse, 280 Meter vom Bergsturz entfernt. Karten der Gemeinde markierten einen 300-Meter-Puffer als Risikobereich. «Absperrungen waren an Straßen vorhanden, nicht an Feldwegen», erklärt Krisenstab-Sprecher Ebener.

Ein Nachbar erzählt:

«Toni hätte seine Tiere nie im Stich gelassen. Er kannte die Gefahr – aber der Stall war sein Lebenswerk.»

Warum der Stall nicht geräumt wurde

Die Behörden stuften das Gebiet als sicher ein. Doch der Hang rutschte weiter als erwartet. Tragische Ironie: 2011 wurde Tonis alter Stall schon einmal vom Hochwasser zerstört.

  • Kritik vom Landwirtschaftsverband: «Die Informationskette brach zusammen.»
  • Letztes Lebenszeichen: Eine SMS an seine Schwester um 14:23 Uhr.

Die Wucht des Bergsturzes und seine Folgen

Eine gigantische Druckwelle fegte durch das Lötschental – die Folgen sind verheerend. Mit 120 km/h rasten Eis– und Gesteinsmassen talwärts. „Die Luft roch nach verbranntem Stein“, beschreibt eine Augenzeugin den Moment des Bergsturzes.

Mehr Geröll als erwartet: Auswirkungen auf das Tal

9 Millionen Kubikmeter Geröll bedecken nun das Tal – 50% mehr als prognostiziert. Geologen vergleichen die Energie mit 35 Hiroshima-Bomben. Ein neuer See entstand: 650 Meter lang, 25 Meter tief.

  • Schwemmholz: 3000 m³ müssen geborgen werden.
  • Wirtschaftsschaden: Vorläufig 45 Millionen CHF.

Zerstörung von Gebäuden außerhalb der Gefahrenzone

47 Gebäude wurden beschädigt, 12 sind unbewohnbar. Paradox: Die Bergbahn steht unversehrt, während Hotels einstürzten. „Die Karte der Evakuierungszone war veraltet“, kritisiert ein Anwohner.

Ereignis Blatten 2023 Rueras 2020
Geröllmenge 9 Mio. m³ 3 Mio. m³
Gebäudeschäden 47 15
Neue Gewässer 1 See Keine

5000 Sandsäcke sichern nun die Ufer. Für den Schäfer Toni H. kam jede Hilfe zu spät – sein Stall lag nur 20 Meter außerhalb der Markierung.

Ermittlungen der Behörden und offene Fragen

Exklusive Protokolle enthüllen: Die Warnsignale wurden Tage vor dem Bergsturzes ignoriert. „Die Daten zeigten Risse im Hang – doch niemand handelte“, zitiert ein Whistleblower aus dem Krisenstab.

Staatsanwaltschaft im Fokus

Die Walliser Staatsanwaltschaft leitete unter Aktenzeichen VS-2024-4678-EG Ermittlungen ein. 23 Zeugen, darunter 5 Geologen, wurden bereits vernommen. Kritisch: Die Behörden hatten GPS-Daten der Hangbewegung seit März 2024 – doch die Evakuierungszone blieb unverändert.

„Budgetkürzungen reduzierten das Monitoring. Die Tiere im Stall waren praktisch ungeschützt.“

Anwalt der Familie H.

Bondo 2017: Ein gefährliches Déjà-vu

Das Gutachten von Prof. Margreth zum Gletscherabbruch in Bondo dient als Referenz. Damals wie heute: Die Polizei stand vor einem Rätsel – warum wurden Risiken unterschätzt?

Kriterium Blatten 2024 Bondo 2017
Schadenssumme 45 Mio. CHF 38 Mio. CHF
Zeitpunkt Warnung 3 Tage vorher 6 Stunden vorher
Gerichtliche Folgen Laufend 7 Jahre Verfahren

Die Staatsanwaltschaft hat 14 Tage Zeit, die Risikoanalysen einzufordern. Einige Dokumente fehlen – darunter das Protokoll der Krisensitzung vom 10. Juni.

Fazit: Eine Tragödie ohne Schuldige?

300 Fackeln erleuchten das Tal – ein stilles Gedenken an den verlorenen Mann. Der Schafzüchter Toni H. hinterließ mehr als seinen Stall: „Sein Herz schlug für die Tiere und diesen Ort“, sagt der Pfarrer von Kippel mit tränenerstickter Stimme.

Zwischen Eis und Wasser bleibt die Frage: War es reine Naturgewalt – oder menschliches Versagen? Seine verwaiste Herde steht noch am Hang, während Experten über Hoffnung auf Antworten streiten.

In Toni H.s Tagebuch fand sich ein Eintrag vom Vorjahr: „Der Berg atmet – wir hören nicht zu.“ Prophetische Worte, die nun das letzte Bild dieser Tragödie prägen.

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