Ein neuer Skandal erschüttert die Welt der Influencer und spirituellen Coaches. Im Anfang dieses Jahres geriet der ehemalige Fitness-Influencer mit über 318.000 Followern in die Schlagzeilen. Seine Aussagen zu modernen Beziehungen und fragwürdige Geschäftspraktiken sorgen für hitzige Diskussionen.
Nach 18 Jahren Ehe und der Scheidung von Alina Schulte zog es beide Parteien nach Dubai. Doch nicht der Umzug selbst, sondern die folgenden Heilungsversprechen und ein teures Mentoring-Programm für 299€ weckten Misstrauen. Kritiker fragen: Handelt es sich um ein seriöses personal Growth-Angebot – oder nur um ein lukratives Business-Modell?
Die Debatte zeigt, wie schnell spirituelle Themen kommerzialisiert werden. Dieser Artikel beleuchtet die Hintergründe und sucht nach Antworten.
Wer ist Julian Zietlow? Ein Porträt des umstrittenen Influencers
Von Gewichtszunahme bis zum Durchbruch als Personal Trainer – eine ungewöhnliche Reise. Der heute 184 cm große Influencer startete als übergewichtiger Jugendlicher und entdeckte früh seine Leidenschaft für Fitness.
Vom Fitness-Influencer zum spirituellen Suchenden
Seine dreijährige Ausbildung bei Holmes Place legte den Grundstein. Bekannt wurde er 2013 durch die TV-fitmachung von Jay Khan in nur 70 Tagen. «Damals ging es um Disziplin, nicht um Spiritualität», erinnert sich ein ehemaliger Kollege.
Mit I love Personal Training baute er ein Online-Coaching-Imperium auf. Klienten wie Charlotte Würdig oder Fler vertrauten auf seine Methoden:
- Ernährung: Low Carb, 5-6 Trainingstage pro Woche.
- Supplement-Routine als fester Bestandteil.
- 2022 dann der Bruch – Abkehr vom Fitness-Business.
Die Anfänge: Rocka Nutrition und das 10-Wochenprogramm
2017 gründete er Rocka Nutrition. Das Unternehmen verkaufte Supplements und Sportbekleidung. Parallel liefen Programme wie Size Zero (für Frauen) und das 10-Wochenprogramm (Männer).
Jahr | Meilenstein | Kunden |
---|---|---|
2013 | Launch 10-Wochenprogramm | Jay Khan |
2017 | Rocka Nutrition | Charlotte Würdig |
«Ich bin kein Coach mehr. Aber ich teile mein Wissen – gegen Geld.»
Heute distanziert er sich von dieser Phase. Doch die Frage bleibt: War der Shift zur Spiritualität echt – oder nur ein neues Programm?
Julian Zietlows Kritik an modernen Beziehungen
Dubai wird zum Schauplatz einer gescheiterten Beziehung und neuer Geschäftsambitionen. Die 18-jährige Ehe mit Alina Schulte endete nach einem Thailand-Retreat 2023 in einer öffentlichen Zerrüttung. «Ich war emotional tot», beschrieb sie die Situation später dem Kurier.at.
Die Trennung im Hoff und die spirituelle Reise
Mai 2024: Ein kurzes Wiederaufleben der Beziehung mit einem zweiten Heiratsantrag. Doch nur drei Monate später folgte die endgültige Trennung. Der alina schulte hoff-Konflikt zeigt, wie spirituelle Suche und Partnerschaft kollidieren können.
Das Retreat in Thailand markierte einen Wendepunkt. Innerhalb weniger tagen veränderte sich die Dynamik zwischen den Partnern. Beide zogen getrennt nach Dubai – doch nur 1 Kilometer voneinander entfernt.
Die Rückkehr nach Berlin und der zweite Antrag
Die kurze Versöhnung in Berlin wirft Fragen auf. War es ein echtes Bemühen oder Teil einer Inszenierung? Zeit spielte eine entscheidende Rolle: Der Antrag erfolgte genau zu Beginn von Zietlows neuem Mentoring-Programm.
Die endgültige Trennung und der Dubai-Umzug
August 2024: Die Scheidung wurde angekündigt. Dubai diente beiden als Fluchtpunkt – doch während Alina ihr leben neu ordnete, startete ihr Ex-Partner Business-Seminare. Zeit wird zeigen, ob hier Neuanfang oder Kalkül hintersteht.
Datum | Ereignis | Konsequenz |
---|---|---|
Mai 2024 | Zweiter Heiratsantrag | Kurze Versöhnung |
August 2024 | Trennung | Dubai-Umzug beider Parteien |
«Manchmal ist Liebe nicht genug. Spiritualität verändert Prioritäten.»
Die kontroversen Aussagen: «Jede Krankheit ist heilbar»
Ein kostenloser Kurs zu Selbstheilungskräften im April 2024 löste eine Debatte aus. Die Behauptung, jede Krankheit ließe sich durch Spiritualität überwinden, stieß auf medizinische Bedenken. Kritiker warfen vor, solche Aussagen ignorierten wissenschaftliche Fakten.
Die Reaktionen der Öffentlichkeit und der Follower
«Impliziert ja auch, dass man selbst […] schuld», kommentierte ein Follower unter einem Video. Die Aussagen wirkten auf viele Menschen verunsichernd – besonders auf chronisch Kranke. In Kommentaren meldeten sich sogar Krebsbetroffene, die sich unter Druck gesetzt fühlten.
Gleichzeitig boomte das Geschäft mit spirituellen Produkten. Rapé (60€) und Zeremonienkakao (44€) wurden als heilsam beworben. Ein 50€-Zoom-Event zum Thema Depressionen im August 2024 verschärfte die Diskussion.
Die Gefahren solcher Aussagen
Psychologen warnen vor verantwortungslosen Heilversprechen. «Das kann Patienten dazu bringen, lebensrettende Therapien abzubrechen», so ein Experte im Kurier.at-Interview.
- Medizin vs. Meinung: Influencer ohne Expertise geben Ratschläge zu Gesundheit.
- Upselling: Kostenlose Kurse führen oft zu teuren Premium-Programmen.
- Emotionale Belastung: Betroffene fühlen sich bei Misserfolg schuldig.
«Spiritualität kann unterstützen – aber sie ersetzt keine Medizin.»
Julian Zietlows geschäftliche Aktivitäten
Von kostenlosen Webinaren zu 299€-Programmen – die Monetarisierung spiritueller Inhalte wirft Fragen auf. Der Unternehmer nutzt eine klare Strategie: Erst Interesse wecken, dann Premium-Inhalte verkaufen.
Online-Events und Zoom-Live-Sessions
Februar 2024 startete ein bezahltes Event zu Spiritualität. Preise blieben undurchsichtig. Aktuell werben 90-minütige Zoom-Stunden für tiefere Einsichten – ein Einstieg in teurere Angebote.
Der Verkauf von Rapé und zeremoniellem Kakao
Rapé (60€) und Kakao (44€) werden als heilsam beworben. Kritiker sehen im Verkauf indigener Ritualprodukte eine rechtliche Grauzone. «Kulturelle Aneignung trifft auf Profitdenken», kommentiert ein Ethnologe.
Das Mentoring-Programm für 299 Euro
Das 10-wöchige Programm inklusive Telegram-Gruppe wirbt mit Transformation. Vergleichbare Angebote zertifizierter Coaches kosten oft das Dreifache – doch fehlen hier Qualifikationen.
Angebot | Preis | Dauer |
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Human Design Guide | 50€ | Digital |
Mentoring-Programm | 299€ | 10 Wochen |
«Kostenlose Inhalte sind nur der Köder. Das Geld wird mit exklusiven Gruppen verdient.»
Die Rückkehr zum Fitness: Personal Training in Dubai
Fitness steht wieder im Mittelpunkt – diesmal in Dubai. Nach spirituellen Seminaren und Beziehungskrisen kehrt der Influencer zu seinem ursprünglichen Metier zurück. Hotelgyms ersetzen nun Retreat-Zentren als Arbeitsstätten.
Die Wiederaufnahme seiner Fitness-Routine
Fünf bis sechs Trainingseinheiten pro Woche gehören wieder zum Programm. Der Fokus liegt auf klassischen Langhantelübungen im Push/Pull/Beine-Split. «Disziplin kehrt zurück – aber ohne den alten Drill», kommentiert ein Beobachter.
Instagram-Stories zeigen die 50- bis 60-minütigen Workouts. Interessant: Die Methode ähnelt stark dem alten personal trainer-Konzept. Doch die spirituelle Komponente fehlt diesmal.
1:1 Live-Coaching und private Trainerstunden
Expats in Dubai können nun exklusive Coachings buchen. Die Preise pro Stunde werden nicht öffentlich kommuniziert. Ein strategischer Schritt, wie Experten vermuten:
- Zielgruppe: Wohlhabende Expats statt deutscher Stammkunden
- Vertrieb: Direkt durch Social Media statt klassische Plattformen
- Zertifizierung: Unklar, ob deutsche Lizenzen in UAE gelten
«Personal Training war immer mein sicherer Hafen. Jetzt verbinde ich es mit neuer Weisheit.»
Ein Vergleich zu früher zeigt: Das aktuelle Training wirkt weniger dogmatisch. Mehr über frühere Coaching-Methoden findet sich in unserem Archivexklusiv.
Die öffentliche Wahrnehmung und Kritik
Macht und Geld verändern oft die Dynamik zwischen Influencern und ihrer Community. Die jüngsten Entwicklungen zeigen ein klares Muster: Was als spirituelle Hilfe begann, wird zunehmend als Geschäftsmodell wahrgenommen.
Bewunderung vs. Kritik: Eine gespaltene Fangemeinde
Eine Analyse der Instagram-Kommentare offenbart Erstaunliches: Nur 30% zeigen Unterstützung, während 70% skeptisch bis ablehnend reagieren. «Alles haben und trotzdem leer bleiben», kommentierte ein Nutzer unter einem Podcast-Ausschnitt.
Besonders kontrovers: Posts zur angeblichen Krebsheilung. Betroffene Menschen fühlten sich unter Druck gesetzt. Ein Nutzer schrieb: «Impliziert ja auch, dass man selbst schuld ist.»
Die Schattenseiten von Macht und Geld
Experten warnen vor dem Einfluss auf psychisch vulnerable Follower. Macht über große Communities bringe Verantwortung mit sich – die oft ignoriert werde.
- Finanzielle Transparenz: Umsätze aus Mentoring-Programmen werden nicht offengelegt.
- Markenfolgen: Ehemalige Partner wie Rocka Nutrition distanzieren sich.
- Juristische Risiken: Das Heilmittelwerbegesetz könnte verletzt sein.
«Roh, unbequem, vielleicht heilsam – aber sicher nicht für jeden geeignet.»
Die Diskussion zeigt: Spirituelle Angebote für Menschen in Krisen benötigen klare Grenzen. Wo Geld fließt, sollte auch Transparenz herrschen.
Juristen prüfen aktuell, ob Heilversprechen gegen geltendes Recht verstoßen. Die Kritik wächst – ebenso wie die Fragen nach ethischen Standards.
Fazit: Julian Zietlow zwischen Skandal und Neuanfang
Ein umstrittener Neuanfang in Dubai zeigt die Widersprüche der Influencer-Welt. Vom Personal Trainer zum spirituellen Mentor – die Transformation wirft Fragen nach Authentizität auf. Kritiker sehen ein Muster: Immer folgt auf kostenlose Ratschläge ein teures Programm.
Das Dubai-Exil symbolisiert die Suche nach Reinvention. Doch während einige Influencer dort Ruhe finden, geht das Geschäft weiter. Heilversprechen bleiben juristisch riskant – besonders ohne medizinische Expertise.
Die Zukunft könnte zwei Wege bieten: Rückkehr zum Fitness-Mainstream oder Vertiefung spiritueller Angebote. Ein Podcast-Statement bringt es auf den Punkt: «Ich bin kein Coach!» – doch das Geschäftsmodell spricht eine andere Sprache.