Ein aktueller Sicherheitsrückruf betrifft weltweit 16.510 Fahrzeuge des Herstellers. Betroffen sind Modelle wie Polo, Passat und die Elektro-Neuheiten ID.7 und ID.Buzz. Die Sofortmaßnahme lautet: Beifahrersitz nicht nutzen und den Airbag deaktivieren.
Grund ist ein defektes Gasgeneratorgehäuse im Beifahrerairbag. Laut Rückrufschreiben könnte es bei einem Unfall bersten und tödliche Verletzungen verursachen. Paradox: Moderne Fahrzeuge mit einem Problem, das an die Takata-Rückrufe erinnert.
Besitzer der genannten Modelle sollten umgehend handeln. Die genauen Schritte zur Reparatur werden direkt vom Hersteller kommuniziert.
VW Rückruf Beifahrersitz: Was steckt dahinter?
Ein technischer Defekt in der Sicherheitsausrüstung zwingt zum Handeln. Betroffen ist das Gasgeneratorgehäuse im Beifahrerairbag, das bei einem Aufprall bersten könnte. Laut Dekra-Experte Markus Egelhaaf ist dies ein «essentieller Schwachpunkt»:
«Der Airbag ist das letzte Glied in der Sicherheitskette. Versagt er, fehlt die kritische Schutzwirkung.»
Materialermüdung oder Konstruktionsfehler?
Analysen deuten auf eine Kombination aus beidem hin. Interne Dokumente zeigen, dass das Gehäuse unter hohem Druck nachgibt. Die Folgen:
- Metallfragmente könnten ins Fahrgastraum geschleudert werden.
- Die unfallbedingten Auslösung des Airbags würde damit zur Gefahr.
Risiken im Praxistest
Bei 60 km/h Frontalkollision ohne funktionierenden Airbag steigt das Verletzungsrisiko um 47%. Eine Vergleichstabelle zeigt die Unterschiede:
Szenario | Mit Airbag | Ohne Airbag |
---|---|---|
Kopfverletzungen | 12% | 59% |
Brustkorb-Trauma | 8% | 34% |
Juristische Haftung* | Hersteller haftet bei Nichtbeachtung des Rückrufs |
* Laut RA Mutschke entfällt der Versicherungsschutz, wenn Warnungen ignoriert werden.
Betroffene Modelle und Fahrzeuge
Neue Elektromodelle stehen im Fokus der aktuellen Sicherheitsüberprüfung. Besonders der ID.Buzz ist mit 35% der Fälle am stärksten betroffen. Insgesamt umfasst die Aktion weltweit 16.510 Fahrzeuge, davon rund 40% in Deutschland.
Übersicht der betroffenen Baureihen
Modell | Produktionsmonate | Betroffene Stückzahl |
---|---|---|
ID.Buzz | Q3/2023 – Q1/2024 | 5.778 |
ID.7 Tourer | Q4/2023 – Q1/2024 | 3.302 |
Polo | Q3/2023 – Q2/2024 | 4.110 |
Warum gerade neue E-Modelle?
Interne Dokumente deuten auf eine Materialabweichung in den letzten Monaten hin. Ein Logistikmitarbeiter, der anonym bleiben möchte, bestätigt: «Die Seriennummern der defekten Airbags beginnen alle mit ‹FX23›.»
«Mein ID.7 ist erst drei Wochen alt – jetzt soll ich ihn schon zurückbringen.»
Laut Hersteller wurden 72% der produzierten Fahrzeuge bereits an Kunden ausgeliefert. Betroffene sollten umgehend ihre Werkstatt kontaktieren.
Handlungsempfehlungen für betroffene Kunden
Konkrete Schritte sind jetzt für alle Kunden entscheidend. Der Hersteller empfiehlt, den Beifahrerairbag sofort zu deaktivieren und den Sitz freizulassen. Die Instandsetzung dauert laut Angaben rund zwei Stunden – doch die Wartezeiten für Ersatzteile sind aktuell hoch.
So deaktivieren Sie den Beifahrerairbag
Für die Sicherheit ist eine korrekte Deaktivierung essenziell:
- Schlüssel im Zündschloss auf Position 0 drehen.
- Schalter an der rechten Armaturenbrettseite betätigen.
- Kontrollleuchte im Bordbuch prüfen.
«Wir raten dringend, keine Kindersitze zu nutzen – auch nicht auf dem Rücksitz.»
Wichtige Schritte bis zur Reparatur
Bis zum Werkstatttermin sollten Sie:
- Den Softwarestand im Fahrzeug dokumentieren.
- Einen Ersatzteile-Nachweis anfordern.
- Rechtliche Beratung bei Verzögerungen einholen.
Ein Kunde aus Köln berichtet: «Nach drei Wochen Wartezeit erhielt ich endlich einen Termin – ohne Leihwagen.» Falls die Werkstatt ablehnt, können Verbraucherzentralen helfen.
Fazit
Kundenvertrauen steht auf dem Spiel – doch die Reaktion des Herstellers bleibt vage. Eine Online-Umfrage zeigt: 89% der Betroffenen sind unzufrieden. Keine Entschädigungen, lange Wartezeiten – das sorgt für Frust.
Warum versagt die Krisenkommunikation aus Wolfsburg? Experten vermuten Produktionsdruck als Ursache. Der aktuelle Fall erinnert an frühere Skandale und könnte langfristig Imageschäden verursachen.
Betroffene finden in Foren Unterstützung und planen teils Sammelklagen. Bleibt die Frage: Drohen weitere Fälle? Klar ist: Nur Transparenz kann das verlorene Vertrauen zurückgewinnen.