Die Sicherheit in Europa steht erneut auf dem Prüfstand. SPIEGEL-Informationen enthüllen, dass eine Eliteeinheit der iranischen Revolutionswächter gezielt jüdische Einrichtungen ins Visier nahm. Ein Albtraum für die Betroffenen – und ein Weckruf für die Öffentlichkeit.
Im Fokus der Ermittlungen: Der 53-jährige Ali S., der in Dänemark festgenommen wurde. Er soll für die Quds-Brigaden spioniert haben, eine Terror-Einheit mit Verbindungen zu Hamas und Hisbollah.
Konkrete Ziele waren laut Quellen das Gebäude der Deutsch-Israelischen Gesellschaft und ein Ort, den Zentralratspräsident Josef Schuster nutzt. Die Bedrohungslage bleibt akut – auch in Europa.
Festnahme in Dänemark: Verdächtiger soll jüdische Einrichtungen in Berlin ausspioniert haben
Ein Verdächtiger in Dänemark liefert neue Hinweise auf geplante Angriffe. Der 53-jährige Ali S., ein dänischer Staatsbürger mit afghanischen Wurzeln, wurde im Juni 2025 festgenommen. Er fotografierte drei Objekte, die unter besonderem Schutz stehen.
Details zur Festnahme des 53-jährigen Ali S.
Ali S. nutzte eine zivile Tarnung, um Ziele auszuspähen. Laut Ermittlungskreisen sammelte er Daten zum Sitz der Deutsch-Israelischen Gesellschaft. Auch der Wohnort von Zentralratspräsident Josef Schuster stand im Fokus.
Die Sicherheitsbehörden fanden Fotos und geografische Koordinaten. Kommunikationsdaten verweisen auf iranische Auftraggeber. Eine Überstellung nach Deutschland ist geplant.
Rolle der Quds-Brigaden bei den geplanten Anschlägen
Die Eliteeinheit setzt auf «asymmetrische Kriegsführung». Sie rekrutiert Kriminelle als Handlanger. Beispiele sind ein Brandanschlag in Bochum 2023 und ein Fall in München 2024.
Unter Esmail Ghaani agieren die Brigaden noch aggressiver. Kritiker bemängeln, dass die Bedrohung erst seit 2023 ernst genommen wird. Die Lebensgrundlagen der Betroffenen sind in Gefahr.
Hintergründe: Warum jüdische und proisraelische Einrichtungen in Berlin im Fokus stehen
Der Konflikt zwischen Iran und Israel eskaliert – mit direkten Auswirkungen auf Europa. SPIEGEL-Recherchen zeigen, wie staatliche Akteure gezielt israelische Einrichtungen ins Visier nehmen. Die Motive reichen von ideologischer Feindschaft bis zu geopolitischer Machtdemonstration.
Historische Spannungen zwischen Iran und Israel
Seit der Islamischen Revolution 1979 betrachtet Teheran Israel als «Kleinen Satan». Die Tötung eines Hisbollah-Führers 2024 verschärfte die Lage. Opfer sind oft zivile Einrichtungen, die mit dem Land verbunden sind.
«Iran nutzt Stellvertretergruppen, um Angriffe zu verschleiern.»
Bisherige Erkenntnisse über iranische Spionageaktivitäten
Laut BKA-Akten gibt es «Ziellisten» mit Namen proisraelischer Aktivisten. Ein Beispiel: 2015 wurde Ex-SPD-Politiker Reinhold Robbe als DIG-Präsident überwacht. Französische Behörden zerschlugen 2024 eine Zelle mit Verbindung zu München.
Jahr | Ereignis | Konsequenzen |
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2023 | Brandanschlag in Bochum | Verstärkter Schutz für Synagogen |
2024 | Festnahme in Dänemark | Automatische Türsperren in Berlin |
2025 | Geplante Sanktionen | Einfrieren von Revolutionswächter-Konten |
Der Zentralrats-Präsident warnte bereits 2023 vor Lücken im Sicherheitskonzept. Heute setzen Behörden auf Technik statt nur auf Personenschutz.
Reaktionen aus Politik und Gesellschaft
Politik und Gesellschaft reagieren mit klaren Worten auf die Bedrohung. Die Enthüllungen über geplte Anschläge haben deutliche Konsequenzen ausgelöst. Von emotionalen Appellen bis zu technischen Aufrüstungen – die Maßnahmen sind vielfältig.
Stellungnahme des Zentralrats der Juden in Deutschland
Josef Schuster, Präsident des Zentralrats Juden, spricht von einem «Weckruf». «Der Arm des Terrors reicht bis nach Deutschland», betont er. Seine Forderung: Konsequentes Handeln gegen iranische Aggressionen.
Schuster kritisiert zugleich Lücken im Schutzsystem. Synagogen und Gemeindezentren müssten besser geschützt werden. Die Opfer früherer Angriffe dürften nicht vergessen werden.
Position der Deutsch-Israelischen Gesellschaft
Volker Beck von der DIG nennt das iranische Regime einen «Todeskult». Die Forderungen der Gesellschaft sind deutlich:
- Diplomatische Isolierung Irans
- Einreiseverbote für Revolutionswächter
- Strengere Überwachung von Verdächtigen
Maßnahmen der Bundesregierung und Sicherheitsbehörden
Das Sicherheitskabinett unter Friedrich Merz hat reagiert. Nach US-Angriffen auf iranische Atomanlagen wurden Schutzmaßnahmen ausgeweitet. Die Polizei setzt nun auf moderne Technologien:
Maßnahme | Umsetzung |
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Drohnenüberwachung | Berliner Polizei unter Barbara Slowik |
KI-Gefahrenerkennung | Pilotprojekt an Synagogen |
Internationale Kooperation | BKA mit Dänemark und Frankreich |
Kritik gibt es an den Sicherheitsbehörden. Sie hätten islamistische Gefahren zu spät erkannt. Nun soll eine Taskforce Abhilfe schaffen.
Fazit: Wachsamkeit und Schutz für jüdische Einrichtungen in Berlin
Schutzmaßnahmen zeigen erste Erfolge, doch die Bedrohung bleibt. Aktuell sichern 400 Wachkräfte 100 Objekte – nach der Festnahme Ali S. wurden 150 weitere Orte in den Fokus genommen. Ein Erfolgsbeispiel: Die Verhinderung eines Brandanschlags in der Brunnenstraße durch schnelles Eingreifen der Polizei.
Die Kombination aus technischer Absicherung und menschlicher Wachsamkeit wirkt. Doch Experten erwarten weitere Anschlagsversuche. Das BKA ermittelt zu weiteren Verdächtigen mit Verbindungen zu Teheran.
Die Zivilgesellschaft muss Antisemitismus aktiv entgegentreten. Initiativen wie das «Berliner Bündnis für Demokratie» zeigen, wie Bürger gefährdete Einrichtungen unterstützen können. Potenzielle Opfer dürfen nicht allein gelassen werden.
Das iranische Regime bleibt eine strategische Gefahr. Trotz Rückschlägen gefährdet es das Lebensumfeld vieler Menschen. Wachsamkeit ist weiterhin unverzichtbar.