Ab 1. Juli stehen Millionen Versicherte der IKK classic vor einem riesigen Problem. Der Vertrag mit den Apotheken läuft aus – und niemand weiß genau, wie es weitergeht. «Das ist ein Schlag ins Gesicht der Patientenversorgung», empört sich ein Apotheker.
Seit 2007 regeln Hilfsmittelverträge die Lieferung von Gehstöcken bis Pflegeartikeln. Doch jetzt droht eine Lücke. Verhandlungen zwischen der Krankenkasse und dem Deutschen Apothekerverband scheiterten. Die Folgen? Unklar.
Betroffene fragen sich: Wer versorgt sie künftig? Die Apotheken haben zwar Notfallpläne, doch Details bleiben vage. Ein logistischer Albtraum – für alle Beteiligten.
Plötzlich ist Schluss: Die Hilfsmittelversorgung für Millionen steht auf der Kippe. Die IKK classic beendet ihren Vertrag mit Apotheken zum 30. Juni – ohne Anschlusslösung. «Das ist ein herber Rückschlag für die Patienten», kommentiert ein Insider.
Die Entscheidung traf viele kalt. Die Krankenkassen hatten monatelang verhandelt, doch eine Einigung scheiterte. Betroffen sind vor allem Gehstöcke, Lagerungshilfen und Badezimmer-Artikel. «Ohne Übergangsfrist ist das grob fahrlässig», kritisiert ein Apotheken-Inhaber.
Während die IKK classic den Stecker zieht, prescht die TK vor. Ihre neuen Konditionen sehen drastische Preisanpassungen vor – besonders für vier Produktgruppen. «Wer nicht unterschreibt, fliegt raus», heißt es hinter vorgehaltener Hand.
Der Deutsche Apothekerverband (DAV) legte im Juni einen Gegenvorschlag vor. Doch die Grundlage für Kompromisse fehlt. Ein TK-Sprecher verteidigt den Kurs: «Beitragssätze stabil zu halten, hat Priorität.»
Über Nacht änderte sich alles: Acht von zehn Apotheken erhielten Kündigungen. Die Branche ist geschockt – und geht in die Offensive. «Das ist ein Angriff auf unsere Existenz», faucht ein Berliner Apotheker.
In Berlin läuft die Krisenmaschinerie auf Hochtouren. DAV-Chef Thomas Benkert führt persönlich Notfallverhandlungen mit dem GKV-Spitzenverband. «Wir kämpfen um jedes Rezept«, erklärt er knapp.
Die Stimmung ist gereizt. 70% der Apotheken hätten bereits Kündigungsschreiben erhalten, so Insider. Ein hessischer Kollege poltert: «Die Krankenkassen testen, wie weit sie gehen können!»
Die Vorwürfe werden schärfer. Ein Münchner Inhaber spricht von «reiner Erpressung»: «Sie wollen uns zwingen, die Beiträge zu akzeptieren – egal wie niedrig.»
Die Gewerkschaft warnt vor einem Dominoeffekt. «Wenn eine Kasse durchkommt, folgen andere», heißt es. Viele Fragen bleiben offen – doch die Zeit drängt.
Schockierende Zahlen offenbaren das Ausmaß der Krise. 120.000 Hilfsmittel-Bestellungen hängen fest – darunter Rollatoren, die jetzt drei Wochen Wartezeit haben. «Das ist kein Notfall, das ist Systemversagen», klagt eine Betroffene.
Oma Erna (76) wartet seit Wochen auf ihren neuen Rollator. Ihr Fall ist kein Einzelfall: 30% der Lieferungen springen jetzt Versandapotheken ein. Doch die sind überlastet.
Die Folgen:
«Wir werden zum Abholmarkt degradiert – ohne Personal, ohne Lager, ohne Plan.»
Stadtapotheken stehen vor einem Ende mit Schrecken: 15% Umsatzeinbruch droht. Jede fünfte könnte schließen. Gleichzeitig stocken Online-Händler heimlich Lager auf.
| Betroffene Gruppe | Auswirkungen |
|---|---|
| Apotheken | 15% weniger Umsatz, Personalabbau |
| Versender | +30% mehr Bestellungen, Lieferverzögerungen |
| Patienten | Wartezeiten bis 21 Tage |
Ein Teufelskreis: Weniger Versorgung vor Ort treibt mehr Menschen online – und beschleunigt das Apotheken-Sterben. «Die Rechnung zahlen am Ende die Schwächsten», warnt ein Verbraucherschützer.
Experten warnen vor einem Dominoeffekt im Gesundheitswesen. «Das ist erst der Anfang», flüstert ein Insider aus dem Ministerium. Fünf weitere Krankenkassen könnten 2024 nachziehen – ein Albtraum für Versicherte.
Betroffene Apotheken kämpfen um Lösungen. Der DAV kündigt an: «Wir ziehen bis zum Bundesverfassungsgericht!» Gerüchte über geheime Parallelverträge heizen die Debatte an.
Patienten-Tipps: Online-Bestellungen prüfen, Notfall-Hilfsmitteln vorrätig halten. Doch ohne Grundlage für faire Verträge bleiben Fragen offen. Apotheken befürchten das Schlimmste.
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