Am Montagvormittag gegen 10 Uhr eskaliert die Situation im katholischen Kindergarten St. Ulrich in Neuburg. Ein 30-Jähriger greift drei Betreuungskräfte an – mit schwerwiegenden Folgen. Die Opfer erleiden Kopfverletzungen und Prellungen, eine Erzieherin muss stationär behandelt werden.
Der Tatverdächtige flüchtet zunächst mit einem Auto, wird aber später festgenommen. Die Polizei bestätigt den Vorfall und leitet Ermittlungen ein. Die Hintergründe der Tat sind noch unklar, doch die Schockwellen in der kleinen Gemeinde sind spürbar.
Die Kita, eine 2-Gruppen-Einrichtung im Bistumsverbund Augsburg, bleibt vorerst geschlossen. Eltern und Anwohner zeigen sich bestürzt. Das Kita-Zentrum St. Simpert äußert sich erstmals zu den Gewaltvorwürfen und kündigt interne Prüfungen an.
– Gewaltvorfall im Kindergarten St. Ulrich gegen 10 Uhr
– Drei Erzieher verletzt, eine schwer
– Tatverdächtiger flüchtet, wird später gefasst
– Kita vorübergehend geschlossen
Ein brutaler Angriff erschütterte die Kleinstadt Neuburg an der Donau. Mitten im Kita-Betrieb kam es zu einer unvorstellbaren Eskalation, die drei Betreuungskräfte schwer verletzte. Die Tat hinterlässt nicht nur körperliche Spuren, sondern auch psychische Belastungen – besonders für die anwesenden Kinder.
Gegen 10 Uhr am Montagvormittag griff ein 30-Jähriger plötzlich die Erzieher an. Laut Zeugen schlug er mehrfach auf einen 24-Jährigen ein. Eine 44-jährige Kollegin wurde zu Boden gerissen und trat getreten. Eine dritte Betreuerin (40) prallte gegen einen Türrahmen und erlitt Kopfverletzungen.
Die Polizei rekonstruierte den Hintergrund: Ein Streit zwischen zwei Kindern hatte den Mann offenbar derart provoziert, dass er gewalttätig wurde. Mehrere spielende Kinder sahen den Angriff mit an. «Solches Verhalten ist unentschuldbar», betont Polizeiinspektionsleiter Heinz Rindlbacher in einer ersten Stellungnahme.
Die medizinischen Befunde sind alarmierend:
Die räumliche Enge im Kindergarten St. Ulrich habe die Fluchtmöglichkeiten erschwert, so ein Augenzeuge.
Nach dem Gewaltausbruch folgen nun rechtliche Schritte. Die Polizei konnte den 30-Jährigen noch am Tatort identifizieren und stellte ihn wenig später an seiner Wohnadresse. Widerstand leistete der Mann nicht.
Das Amtsgericht Neuburg erließ am Dienstagnachmittag Haftbefehl. Grundlage ist der Verdacht der schweren Körperverletzung (§ 226 StGB). «Die Flucht mit dem Auto spielte bei der Haftentscheidung eine Rolle», erklärt ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.
Experten ordnen ein: Untersuchungshaft wird in solchen Fällen angeordnet, wenn Fluchtgefahr besteht oder Beweise gesichert werden müssen. Die Polizei betont, dass der Vorfall besonders schwer wiegt, da er vor Kindern stattfand.
Eine Blutuntersuchung ergab keine Anzeichen von Alkohol oder Drogen. «Das schließt eine Affekthandlung nicht aus», so ein Rechtsmediziner. Die Kita-Leitung erließ unterdessen ein Hausverbot für den Sohn des Beschuldigten.
Die Schockwellen des Vorfalls ziehen weite Kreise in der Gemeinde. Noch am selben Tag treffen erste Unterstützungsangebote für Betroffene ein. «Wir stehen in engem Austausch mit den Verletzten und ihren Familien», erklärt eine Sprecherin des Caritasverbands.
Die Kita St. Ulrich bleibt bis auf Weiteres geschlossen. Eltern wurden über alternative Betreuungsmöglichkeiten in Nachbareinrichtungen informiert. Erzieher und Träger arbeiten an einem Wiedereröffnungskonzept mit verstärkten Sicherheitsvorkehrungen.
Laut Bistum Augsburg wird die Schließung mindestens zwei Wochen dauern. Ein Rechtsgutachten prüft derzeit die Pflichten gemäß BayKiBiG. Besonderes Augenmerk liegt auf Schutzmaßnahmen für Kinder und Personal.
Seit Mittwoch ist das BRK-Notfallteam vor Ort. Speziell geschulte Psychologen bieten Gespräche für betroffene Erzieher und Familien an. «Solche Traumata benötigen professionelle Aufarbeitung», betont Teamleiterin Sabine Hofmann.
Die Maßnahmen umfassen:
Die Gewerkschaft reagiert mit scharfer Kritik.
«Gewalt gegen pädagogische Fachkräfte ist völlig inakzeptabel»
Verdi fordert bessere Personalschlüssel und Deeskalationstrainings.
Eine 44-jährige Erzieherin musste nach dem Angriff ins Krankenhaus. Die Gewerkschaft verweist auf bundesweite Kampagnen gegen Gewalt im Sozialbereich. Konkrete Maßnahmen werden mit Arbeitgebern verhandelt.
Prävention und Aufarbeitung stehen nach dem Vorfall im Fokus. Das Bistum Augsburg plant mit der Caritas neue Sicherheitsstandards für Kitas. «Bestehende Gewaltschutzkonzepte haben Lücken», räumt ein Sprecher ein.
Experten fordern verpflichtende Deeskalationstrainings. Der Leitfaden des Sozialministeriums wird überarbeitet – besonders bei Konflikten mit Eltern. Für die betroffenen Erzieher und Kinder in Neuburg an der Donau laufen derweil psychologische Programme.
Die Zukunft des Kindergartens St. Ulrich bleibt ungewiss. Ein BRK-Experte betont: «Traumata benötigen Zeit. Wir begleiten alle Beteiligten langfristig.» Juristen rechnen mit hohem Schmerzensgeld für die Opfer der Kopfverletzungen.
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