Manchmal fühlt es sich an, als wäre Tom Cruise schon immer da gewesen: im Kino, auf Plakaten, in Trailern – und doch ohne eigenen Oscar im Regal. Jetzt hat sich das geändert, denn die Academy verleiht ihm endlich einen Ehrenoscar für sein Lebenswerk. Für viele Fans ist das ein Moment, auf den sie seit Jahrzehnten gewartet haben – und gleichzeitig ein Anlass, genauer hinzuschauen, was diese Auszeichnung eigentlich bedeutet.
Tom Cruise: Vom Teenie-Idol zur dauerhaften Action-Ikone
Bevor wir über Auszeichnungen reden, lohnt sich ein kurzer Blick darauf, wen die Academy da überhaupt ehrt. Tom Cruise, geboren 1962 in Syracuse im US-Bundesstaat New York, arbeitet seit Anfang der 1980er ununterbrochen im Filmgeschäft. Spätestens mit Top Gun wurde er zum weltweiten Superstar, danach reihten sich Blockbuster wie Rain Man, Eine Frage der Ehre, Mission: Impossible, Minority Report oder Edge of Tomorrow aneinander.
Dabei hat er im Laufe seiner Karriere mehrere Rollenbilder durchlaufen:
- Anfangs der rebellische Junge von nebenan in Filmen wie Lockere Geschäfte
- Dann der ernsthafte Charakterdarsteller in Geboren am 4. Juli
- Später der smarte Leading Man in Jerry Maguire
- Und schließlich der kompromisslose Actionstar, der seine Stunts am liebsten selbst macht
Tom Cruise ist nicht nur Schauspieler, sondern seit vielen Jahren auch Produzent. Vor allem die Mission: Impossible-Reihe trägt stark seine Handschrift – von der Auswahl der Regisseure über den Look der Filme bis hin zur Inszenierung der waghalsigen Actionsequenzen.
Wer seine Biografie genauer nachlesen möchte, findet im Portrait auf Wikipedia eine ausführliche Übersicht über seine Filme, Preise und auch die weniger glamourösen Seiten seines Lebens.
Tom Cruise Ehren Oscar: Warum die Academy sich jetzt entscheidet
Die Kernfrage, die sich viele stellen: Warum kommt der Ehrenoscar ausgerechnet jetzt – und nicht schon vor zehn oder fünfzehn Jahren?
Zunächst hilft ein Blick auf die nüchternen Fakten. Tom Cruise wurde insgesamt viermal für einen regulären Oscar nominiert:
- 1990 als Bester Hauptdarsteller für Geboren am 4. Juli
- 1997 als Bester Hauptdarsteller für Jerry Maguire
- 2000 als Bester Nebendarsteller für Magnolia
- 2023 als Produzent von Top Gun: Maverick in der Kategorie Bester Film
Gewonnen hat er keinen dieser Preise – obwohl gerade seine Rollen in Geboren am 4. Juli und Magnolia bei Kritikern bis heute hochgelobt werden. Für viele Filmschaffende, die wiederholt nominiert, aber nie ausgezeichnet wurden, dient der Ehrenoscar später als eine Art verspätete Anerkennung für das Gesamtwerk. Genau so beschreibt es auch die Academy bei früheren Preisträgern.
Drei Gründe, warum der Ehrenoscar jetzt kommt
- Lebenswerk und Konstanz
Seit über vier Jahrzehnten liefert Cruise kontinuierlich Kinohits – in einer Branche, in der Karrieren oft nach wenigen Jahren wieder verschwinden. Seine Filmografie zeigt eine seltene Mischung aus kommerziellem Erfolg und wiederkehrender Zusammenarbeit mit renommierten Regisseuren. - Rettung der großen Leinwand in Krisenzeiten
Während der Corona-Pandemie setzte sich Cruise massiv dafür ein, dass Kino als gemeinschaftliches Erlebnis nicht verschwindet. Besonders Top Gun: Maverick wurde vielerorts als Film gefeiert, der die Leute wieder in die Säle lockte – und damit auch die Kinos wirtschaftlich stabilisierte. Genau dieses Engagement hebt die Academy in ihrer Begründung hervor - Bedeutung für Stunts und praktische Effekte
Die Academy lobt außerdem seine Vorreiterrolle bei Stunts und praktischen Effekten. Cruise steht sinnbildlich für die Idee, Action real zu drehen statt sich ausschließlich auf Computeranimation zu verlassen. Das ist nicht nur Spektakel, sondern stärkt auch eine ganze Branche von Stuntprofis, Technikern und Spezialeffektteams.
Hinzu kommt, dass Ehrenoscars traditionell gern an Persönlichkeiten vergeben werden, deren Einfluss auf das Kino außer Frage steht – auch wenn sie nie einen regulären Oscar gewonnen haben. Genau in diese Kategorie ist Cruise inzwischen eindeutig hineingewachsen.
Wie der Ehrenoscar funktioniert – und was ihn so besonders macht
Der Ehrenoscar, im Englischen „Honorary Award“, ist kein Trostpflaster, das die Academy mal eben kurz vor der Rente verteilt. Er ist ein eigenständiger Preis, über den das Board of Governors der Oscar-Akademie abstimmt. Verliehen wird er für:
- ein herausragendes Lebenswerk
- besondere Beiträge zur Weiterentwicklung des Films
- außergewöhnliche Verdienste um die Academy selbst
Früher wurde der Ehrenoscar teilweise während der großen Oscar-Gala überreicht, inzwischen findet die Verleihung in einer eigenen Zeremonie statt, den sogenannten Governors Awards. Dort erhalten mehrere Persönlichkeiten ihre Ehrenpreise – in einer vergleichsweise intimen Atmosphäre, in der Zeit für längere Laudationes und persönliche Geschichten bleibt.Wikipedia+1
Einen verständlichen Überblick über Geschichte und Bedeutung des Ehrenoscars bietet der Eintrag auf Wikipedia, der auch zeigt, wie vielfältig die Liste der bisherigen Preisträger ist – von Charlie Chaplin über Sophia Loren bis hin zu Jackie Chan.
Zeitachse: Von den ersten Nominierungen bis zum Ehrenoscar
Um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie lange sich der Weg von Cruise’ erster Oscar-Nominierung bis zum Ehrenoscar gezogen hat, hilft eine kleine Zeitleiste:
| Jahr | Ereignis | Kategorie / Anlass | Ergebnis |
|---|---|---|---|
| 1990 | Nominierung für Geboren am 4. Juli | Bester Hauptdarsteller | Nominiert |
| 1997 | Nominierung für Jerry Maguire – Spiel des Lebens | Bester Hauptdarsteller | Nominiert |
| 2000 | Nominierung für Magnolia | Bester Nebendarsteller | Nominiert |
| 2023 | Nominierung für Top Gun: Maverick (Produzent) | Bester Film | Nominiert |
| Juni 2025 | Ankündigung eines Ehrenoscars | Academy Honorary Award / Ehrenoscar | zuerkannt |
| 16. Nov 2025 | Governors Awards in Los Angeles | Verleihung des Ehrenoscars | erhalten |
| 2026 | Offizielle Oscar-Saison | Auflistung des Ehrenoscars in der Academy-Statistik | geführt als „Ehrenoscar“ |
Diese Timeline macht deutlich: Zwischen der ersten Nominierung und der Ehrenauszeichnung liegen rund 35 Jahre – länger als viele komplette Filmkarrieren dauern
Was unterscheidet Ehrenoscar und „normalen“ Oscar?
Für Filmfans ist es wichtig zu wissen, was dieser Preis im Vergleich zu den regulären Kategorien bedeutet.
Regulärer Oscar (z. B. Bester Schauspieler, Bester Film)
- basiert auf konkreten Leistungen in einem bestimmten Filmjahr
- wird von den stimmberechtigten Mitgliedern der Academy in mehreren Wahlgängen bestimmt
- ist an vorherige Nominierungen gekoppelt
Ehrenoscar
- würdigt das langfristige Gesamtwerk oder besondere Verdienste
- wird vom Board of Governors vergeben
- muss nicht an ein bestimmtes Filmjahr gebunden sein
- kann, aber muss nicht, an schon mehrfach nominierte Personen gehen
Praktisch heißt das: Tom Cruise bleibt auch mit dem Ehrenoscar weiter ohne regulären Darsteller-Oscar in seiner Vita. Trotzdem handelt es sich um einen „echten“ Oscar – inklusive der ikonischen Statue, der offiziellen Zählung und der Präsenz in allen Listen der Preisträger.
Gerade für einen Schauspieler, der seit Jahrzehnten die Kinokassen dominiert und mehrere Generationen geprägt hat, wirkt diese Form der Würdigung wie ein logischer Schritt. Und sie sendet gleichzeitig ein Signal an andere Stars mit ähnlich beeindruckenden, aber „oscarlosen“ Karrieren.
Die vier Oscar-Nominierungen – und warum es damals nicht gereicht hat
Wenn man verstehen will, warum der Ehrenoscar heute so symbolisch aufgeladen ist, lohnt ein Blick auf die vier vergeblichen Oscar-Chancen von Cruise.
- 1989/1990 – Geboren am 4. Juli
Hier zeigte Cruise erstmals konsequent, dass er mehr kann als charmantes Grinsen. Seine Darstellung des traumatisierten Vietnam-Veteranen Ron Kovic brachte ihm den Ruf eines ernsthaften Charakterdarstellers ein. Trotzdem gewann Daniel Day-Lewis für Mein linker Fuß – eine ebenfalls extrem intensive Performance. - 1996/1997 – Jerry Maguire
Als Sportagent zwischen Karriere und Moral traf Cruise den Nerv der 90er. Im Oscar-Rennen unterlag er jedoch Geoffrey Rush (Shine), dessen Rolle als traumatisierter Pianist bei der Academy emotional stärker einschlug. - 1999/2000 – Magnolia
In Paul Thomas Andersons Ensemblefilm spielte Cruise einen chauvinistischen Motivations-Guru – extrovertiert, verletzlich und unbequem. Trotzdem ging der Oscar an Michael Caine für Gottes Werk & Teufels Beitrag. - 2022/2023 – Top Gun: Maverick (Produzent)
In dieser Kategorie ging der Preis an Everything Everywhere All at Once. Top Gun: Maverick galt zwar als Retter des Kinos nach der Pandemie, aber die Academy entschied sich hier klar für die kreativ-experimentelle Variante.
Diese „Fast-Drin“-Historie erklärt, warum viele Beobachter den Ehrenoscar nicht nur als Lebenswerkspreis, sondern auch als Korrektur eines lange schwelenden Ungleichgewichts sehen.
Die Governors Awards: Kleine Bühne, große Symbolik
Der Ehrenoscar wird im Rahmen der Governors Awards verliehen, einer separaten Gala, die einige Monate vor der großen Oscar-Nacht stattfindet. Für Tom Cruise bedeutet das:
- Die Ehrung findet im November 2025 im Ray Dolby Ballroom in Los Angeles statt.
- Neben ihm werden auch Debbie Allen (Choreografin, Schauspielerin, Regisseurin) und Production Designer Wynn Thomas mit Ehrenoscars ausgezeichnet.
- Dolly Parton erhält zeitgleich den Jean Hersholt Humanitarian Award für ihr humanitäres Engagement.
Die Governors Awards sind zwar weniger medienwirksam als die große Oscarshow, dafür aber oft emotionaler. Die Reden sind länger, die Atmosphäre ist entspannter, und viele Kolleginnen und Kollegen erscheinen dort, um ihre Wertschätzung zu zeigen.
Für die Preisträger hat die Veranstaltung außerdem eine ganz praktische Seite:
- Sie bekommen volle Aufmerksamkeit, ohne in der Live-Sendung zwischen Showeinlagen und Werbepausen unterzugehen.
- Ihre Laudationes können ausführlich erzählen, warum gerade diese Karriere für das Kino so wichtig ist.
- Medien nutzen die Zeit vor der eigentlichen Oscar-Saison, um Hintergrundgeschichten aufzubereiten – was die Sichtbarkeit zusätzlich erhöht.
Gerade aus Marketing- und PR-Sicht ist der Zeitpunkt geschickt gewählt, weil Studios, Streamingdienste und Verleiher die Ehrenpreisträger anschließend gezielt mit Retrospektiven, Sonderreihen und Sammler-Editionen ins Rampenlicht stellen können.
Wie andere Branchen auf den Ehrenoscar reagieren – ein kurzer Ratgeberblick
Da du dir wahrscheinlich nicht nur die Verleihung anschaust, sondern vielleicht auch überlegst, wie du die Ehrung als Fan oder sogar beruflich nutzt, lohnt sich ein kurzer Blick auf die „Angebotsseite“.
Kinos
Kinos profitieren gern von solchen Events, denn sie können:
- Sonderreihen mit Tom-Cruise-Klassikern starten (z. B. Doppelprogramme Top Gun + Top Gun: Maverick, oder Mission: Impossible-Marathons)
- Themenabende mit kurzen Einführungen zur Bedeutung des Ehrenoscars organisieren
- Event-Screenings mit Gewinnspielen, Cosplay oder Q&A-Veranstaltungen kombinieren
Für dich als Zuschauer bedeutet das: Wenn du das klassische Kinoerlebnis liebst, lohnt sich ein Blick in die Programmvorschau deines Lieblingskinos – gerade rund um die Oscar-Saison.
Streamingdienste
Streaminganbieter reagieren meist sehr schnell auf solche Auszeichnungen und setzen:
- Tom-Cruise-Filme in eigene „Sammlungen“ oder Themenschienen
- besondere Startseiten-Teaser wie „Jetzt Ehrenoscar-Preisträger Tom Cruise entdecken“
- gelegentlich zeitlich begrenzte Leihangebote oder Pakete für mehrere Filme
Vergleichen lohnt sich dabei, denn nicht jede Plattform hat die gleiche Auswahl. Manche konzentrieren sich stärker auf die neueren Actionhits, andere bieten auch ältere Dramen und exotischere Titel aus den 80ern und 90ern.
Heimkino & Sammler
Wer lieber sammelt, wird vermehrt:
- limitierte Steelbooks
- Boxsets wichtiger Cruise-Filme
- oder Sondereditionen mit Bonusmaterial
sehen. Hier macht es Sinn, auf Details wie Bildformat, Tonspuren und Extras zu achten, statt nur nach dem schönsten Cover zu gehen. Gerade für Fans, die Wert auf hochwertige Editionen legen, lohnt ein genauer Vergleich der Ausstattung.
Was der Tom Cruise Ehren Oscar für Fans und Sammler bedeutet
Ein Ehrenoscar ist nicht nur eine Schlagzeile, sondern beeinflusst, wie Filme wahrgenommen, beworben und vermarktet werden.
- Neu-Bewertung älterer Filme
Viele Zuschauer entdecken durch die Berichterstattung zum Ehrenoscar Filme wieder, die sie lange nicht gesehen haben – oder überhaupt zum ersten Mal. Gerade Geboren am 4. Juli oder Magnolia wirken heute fast wie kleine Geheimtipps im Schatten der großen Actionreihen. - Mehr Kuratierung statt Zufallsklicks
Wenn Kinos, Sender oder Plattformen gezielt Reihen unter dem Motto „Oscar-Ehrenpreisträger Tom Cruise“ zusammenstellen, bekommst du eine Art kuratierten Einstieg in seine Filmografie. Das ist deutlich angenehmer, als sich allein durch lange Listen zu scrollen. - Steigender Sammlerwert mancher Editionen
Limitierte Boxen oder Editionen, die lange im Handel lagen, können durch die erneute Aufmerksamkeit plötzlich gefragter werden. Wer also schon länger mit bestimmten Sammlerstücken liebäugelt, sollte nicht zu lange warten. - Diskussionen über „richtigen“ vs. Ehrenoscar
Unter Filmfans wird es Diskussionen geben, ob Cruise zusätzlich einen regulären Darsteller-Oscar „verdient“ hätte. Diese Debatte belebt Filmforen, Podcasts und Social Media – und bringt ältere Werke wieder auf die Agenda.
Kurz gesagt: Der Ehrenoscar ist eine Einladung, das Gesamtwerk von Tom Cruise noch einmal neu zu entdecken – jenseits des immer gleichen „Mission-Impossible“-Bildes.
Kritische Punkte: Scientology, Kontrolle und der Mythos Tom Cruise
Ein ehrlicher Ratgeber sollte nicht so tun, als gäbe es nur Begeisterung. Tom Cruise polarisiert – und das wird sich auch mit dem Ehrenoscar nicht ändern. Wikipedia
Scientology und öffentliche Wahrnehmung
Cruise ist seit den 1980ern aktives Mitglied von Scientology, wirbt immer wieder offen für die Organisation und wird dafür regelmäßig kritisiert. In Interviews, Biografien und Dokumentationen wird seine Nähe zu Scientology immer wieder thematisiert. Dadurch entsteht ein Spannungsfeld zwischen seiner Arbeit als Schauspieler und den religiös-weltanschaulichen Positionen, mit denen er in Verbindung gebracht wird.
Für die Academy war das offenbar kein Ausschlussgrund – schließlich zählt beim Ehrenoscar in erster Linie sein Beitrag zum Film. Dennoch bleibt dieser Aspekt ein Teil der öffentlichen Wahrnehmung, den viele Fans und Kritiker in ihren Bewertungen berücksichtigen.
Kontrollbedürfnis und Perfektionsanspruch
Am Set gilt Cruise als extrem kontrolliert, perfektionistisch und sehr in jede Produktionsentscheidung eingebunden. Das führt zu beeindruckenden Ergebnissen, kann aber im Team auch Druck erzeugen. Gleichzeitig berichten viele Kolleginnen und Kollegen von großer Professionalität, Freundlichkeit und Respekt im täglichen Umgang.
Trennung von Werk und Person
Als Zuschauer stehst du deshalb vor der klassischen Frage:
- Willst du das Werk unabhängig von der Person betrachten?
- Oder fließt sein Engagement bei Scientology in deine Bewertung ein?
Der Ehrenoscar zwingt zu keiner Entscheidung. Er sagt lediglich: „Die filmische Leistung über Jahrzehnte hinweg war außergewöhnlich.“ Wie du das persönlich einordnest, bleibt dir überlassen – und genau das ist Teil einer erwachsenen, reflektierten Filmkultur.
Welche Tom-Cruise-Filme lohnen sich jetzt besonders?
Wenn du den Ehrenoscar als Anlass nimmst, dich einmal systematisch durch Cruise’ Karriere zu schauen, kannst du dir das wie einen kleinen persönlichen „Filmplan“ aufbauen. Hier ein Vorschlag, der verschiedene Facetten abdeckt:
1. Der Charakterdarsteller
- Geboren am 4. Juli – politisches Drama über Trauma, Patriotismus und Desillusionierung
- Magnolia – Ensemblefilm, in dem Cruise eine radikal verletzliche Figur spielt
Beide Filme zeigen, warum er lange Zeit als ernsthafter Oscar-Kandidat gehandelt wurde und nicht nur als Blockbuster-Gesicht.
2. Der Star im klassischen Studio-Kino
- Eine Frage der Ehre – Gerichtsdrama mit starkem Ensemble
- Jerry Maguire – romantisches Sportdrama mit ikonischen Dialogen
Hier siehst du, wie Cruise Emotion und Starpower kombiniert, ohne dass die Figuren zu glatt werden.
3. Der moderne Action-Architekt
- Mission: Impossible – Fallout oder ein späterer Teil der Reihe
- Top Gun: Maverick
In diesen Filmen geht es weniger um feine Nuancen der Figur und mehr darum, wie Action inszeniert wird – mit echter physischer Präsenz und spektakulären Stunts. Genau das hebt die Academy in ihrer Begründung für den Ehrenoscar hervor.
Kleine Checkliste: So holst du dir das „Tom-Cruise-Jahr“ ins Wohnzimmer
Wenn du die Auszeichnung bewusst nutzen möchtest, um dir selbst ein strukturiertes Filmjahr zu bauen, kannst du dich an dieser kleinen Checkliste orientieren:
- Ein Film aus jeder Phase auswählen
- 80er: der Durchbruch (Top Gun oder Lockere Geschäfte)
- 90er: Charakterrollen (Geboren am 4. Juli, Jerry Maguire, Magnolia)
- 2000er: Experimente und Genrewechsel (Collateral, Minority Report)
- 2010er/2020er: Action-Ikone (Mission: Impossible, Top Gun: Maverick)
- Zwischen Kino und Streaming balancieren
- Action-Blockbuster wirken im Kino stärker.
- Dramen und Charakterfilme lassen sich gut zu Hause in Ruhe nachholen.
- Ausgaben vergleichen
- Streaming ist flexibel, aber Kataloge wechseln.
- Kauf- oder Leihversionen in 4K lohnen sich für Lieblingsfilme.
- Sammler-Editionen mit Bonusmaterial sind interessant, wenn du tiefer einsteigen willst.
- Bewusst diskutieren
- Mit Freunden, in Filmforen oder in Filmclubs über die Frage sprechen: „Hätte Cruise auch einen regulären Darsteller-Oscar verdient?“
- So merkst du, welche Aspekte dir an Filmen wichtig sind – Emotionalität, Innovation, politischer Kontext oder technische Perfektion.
Mit so einem Plan wird der Ehrenoscar nicht nur zur Nachricht, die man kurz zur Kenntnis nimmt, sondern zum Startschuss für eine eigene kleine Filmreise.
FAQ zum Tom Cruise Ehren Oscar
Hat Tom Cruise jetzt „endlich einen Oscar“?
Ja – Tom Cruise ist seit der Verleihung des Ehrenoscars offizieller Oscarpreisträger. Allerdings handelt es sich nicht um einen regulären Wettbewerbs-Oscar für eine bestimmte Rolle, sondern um den Ehrenoscar, der sein Lebenswerk und seine Verdienste um das Kino würdigt. Die Statue ist dennoch dieselbe, und in allen offiziellen Listen wird er als Oscar-Gewinner geführt.
Wann und wo wurde der Ehrenoscar an Tom Cruise verliehen?
Der Ehrenoscar wurde im Juni 2025 angekündigt und am 16. November 2025 bei den Governors Awards im Ray Dolby Ballroom in Los Angeles überreicht. Diese Gala findet einige Monate vor der regulären Oscarverleihung statt und ist speziell für Ehrenpreise gedacht
Wofür genau wird Tom Cruise mit dem Ehrenoscar ausgezeichnet?
Die Academy betont in ihrer Begründung drei Punkte: seine außergewöhnliche Karriere mit zahlreichen ikonischen Rollen, sein Engagement für das Kinoerlebnis auf der großen Leinwand – insbesondere während der Corona-Pandemie – und seine Vorreiterrolle bei Stunts und praktischen Effekten. Zusammen genommen sieht die Academy darin einen nachhaltigen Beitrag zur Filmkultur.
Für welche Filme war Tom Cruise zuvor für einen regulären Oscar nominiert?
Er erhielt vier Nominierungen:
- Geboren am 4. Juli (Bester Hauptdarsteller)
- Jerry Maguire – Spiel des Lebens (Bester Hauptdarsteller)
- Magnolia (Bester Nebendarsteller)
- Top Gun: Maverick (als Produzent in der Kategorie Bester Film)
Alle vier Male ging er leer aus – was den Ehrenoscar heute so symbolträchtig macht.
Welche anderen Stars wurden zusammen mit Tom Cruise geehrt?
Bei den Governors Awards 2025 wurden neben Tom Cruise auch Debbie Allen und Wynn Thomas mit Ehrenoscars ausgezeichnet. Dolly Parton erhielt den Jean Hersholt Humanitarian Award, eine besondere Form des Ehrenoscars für herausragendes humanitäres Engagement.
Ist der Ehrenoscar weniger wert als ein „normaler“ Oscar?
Formal nicht: Beide Preise werden von der Academy vergeben, beide bestehen aus derselben Statue und tauchen in den offiziellen Statistiken auf. Der Unterschied liegt eher in der Ausrichtung – der reguläre Oscar bewertet ein bestimmtes Filmjahr, der Ehrenoscar die langfristige Bedeutung einer Person oder Institution für das Kino. Viele Preisträger empfinden ihn gerade deshalb als besonders wertvolle Anerkennung.
Fazit: Ein spätes, aber starkes Signal
Der Ehrenoscar für Tom Cruise schließt gewissermaßen einen Kreis: Ein Schauspieler, der jahrzehntelang die Kassen füllte, Genres prägte und sich hartnäckig in die gefährlichsten Stunts stürzte, bekommt endlich die symbolische Krönung seiner Karriere.
Für dich als Zuschauer ist das eine perfekte Gelegenheit, seine Filme nicht nur als Popcorn-Action, sondern als Teil der jüngeren Filmgeschichte zu betrachten – vom politisch aufgeladenen Drama über das 90er-Studio-Kino bis hin zum modernen Blockbuster. Und ganz nebenbei zeigt diese Ehrung, dass die Academy zunehmend anerkennt, wie wichtig Publikumsmagneten und Kinoretter für die Filmkultur sind – nicht nur Arthouse-Lieblinge.
