Der deutsche Profifußball erlebt heute einen historischen Moment: Tatjana Haenni wird neue CEO bei RB Leipzig und damit die erste Frau überhaupt, die einen Bundesliga-Klub führt. Die 59-jährige Schweizerin tritt ihr Amt am 1. Januar 2026 an und übernimmt eine Position, die seit dem Abgang von Oliver Mintzlaff im November 2022 vakant war. Mit dieser Entscheidung setzt der Bundesliga-Zweite ein starkes Zeichen für mehr Diversität im Männerfußball.
Tatjana Ingeborg Haenni wurde am 2. Dezember 1966 in Biel geboren und wuchs in Bern auf. Ihre Fußballkarriere begann sie 1979 im Alter von zwölf Jahren beim DFC Bern. Später spielte sie für den SV Seebach und den FC Rapid Lugano. Als Nationalspielerin absolvierte sie 23 Länderspiele für die Schweizer Auswahl – zu einer Zeit, als Frauenfußball noch weit von der heutigen Anerkennung entfernt war.
Nach ihrer aktiven Karriere widmete sich Haenni der Entwicklung des Frauenfußballs auf internationaler Ebene. Ihr Weg führte sie durch verschiedene Schlüsselpositionen, die sie zu einer der einflussreichsten Frauen im Weltfußball machten.
| Zeitraum | Position / Organisation |
|---|---|
| 1979–1990er | Aktive Spielerin (DFC Bern, SV Seebach, FC Rapid Lugano) |
| 1999–2017 | FIFA – Managerin und Abteilungsleiterin Frauenfußball |
| 2017–2018 | Y Sport – Sport-Consulting (England) |
| 2019–2022 | Schweizerischer Fußballverband – Direktorin Frauenfußball |
| 2023–2025 | NWSL (USA) – Chief Sporting Director |
| Ab Januar 2026 | RB Leipzig – CEO und Vorsitzende der Geschäftsführung |
Von 1999 bis 2017 prägte Tatjana Haenni den internationalen Frauenfußball wie kaum eine andere Funktionärin. Bei der FIFA war sie als Managerin und später als Abteilungsleiterin für Frauenfußball tätig. In dieser Zeit organisierte sie unter anderem die Frauen-Weltmeisterschaften 2011 in Deutschland und 2015 in Kanada.
Als Direktorin der Wettbewerbsdivision setzte sie sich intensiv für eigenständige Strukturen im Frauenfußball ein. Ihr Ziel war es, Expertinnen und Experten speziell für den Frauenbereich zu etablieren – eine Vision, die heute Realität ist.
«Die Gespräche mit den Verantwortlichen waren geprägt von einer vertrauensvollen sowie wertschätzenden Atmosphäre und ich bin überzeugt davon, dass wir mit einem starken Teamwork und dem Fokus auf die Stärken von RB Leipzig noch viel Potenzial ausschöpfen können.»
– Tatjana Haenni zur Vertragsunterzeichnung
Nach einem kurzen Abstecher in die Sport-Consulting-Branche kehrte Haenni 2019 zum Schweizerischen Fußballverband zurück. Als sich der Verband 2020 neu strukturierte, wurde sie zur Direktorin der neu gegründeten Abteilung Frauenfußball ernannt – die erste Frau überhaupt in der Geschäftsleitung des SFV.
2023 folgte der Sprung über den Atlantik: Die National Women’s Soccer League holte Haenni als Chief Sporting Director in ihre Geschäftsleitung. Die NWSL gilt als eine der stärksten Frauenfußball-Ligen weltweit und bot Haenni die Möglichkeit, amerikanisches Sportbusiness-Know-how zu sammeln.
Bei RB Leipzig übernimmt Haenni die Nachfolge von Oliver Mintzlaff, der im November 2022 in den Red-Bull-Konzern aufgestiegen war. Mintzlaff, heute Aufsichtsratsvorsitzender der Sachsen, suchte zwei Jahre nach der idealen Besetzung und wurde in den USA fündig.
In ihrer neuen Rolle wird Haenni der Geschäftsführung vorstehen, zu der Johann Plenge (Business), Florian Hopp (Administration) und Marcel Schäfer (Sport) gehören. Sie übernimmt einen Klub mit ambitionierten Zielen: RB Leipzig spielt in der Champions League und erreichte 2020 das Halbfinale des wichtigsten europäischen Vereinswettbewerbs.
Neben ihrer praktischen Erfahrung verfügt Haenni über einen beeindruckenden akademischen Hintergrund. Sie erwarb einen MBA in Sportmanagement an der Universität Bayreuth sowie einen CAS in Diversity- und Gleichstellungskompetenz an der FHNW in Olten. Zudem ist sie als Dozentin im Studiengang BSc Betriebsökonomie Sportmanagement an der Fernfachhochschule Schweiz tätig.
Die Verpflichtung von Tatjana Haenni ist mehr als eine Personalie – sie ist ein Signal. Bisher gab es im deutschen Profifußball nur vereinzelt Frauen in prominenten Positionen: Der FC St. Pauli hat eine Aufsichtsratsvorsitzende, bei Eintracht Braunschweig wurde 2022 mit Nicole Kumpis eine Präsidentin gewählt, und Drittligist FC Ingolstadt wird von Sabrina Wittmann trainiert.
Mit Haenni rückt nun erstmals eine Frau an die operative Spitze eines Bundesliga-Klubs. Oliver Mintzlaff betonte bei der Vorstellung, dass sie mit ihrer Kombination aus Fachkenntnis, Führungsstärke und strategischem Denken überzeugt habe.
Tatjana Haenni ist eine Schweizer Fußballfunktionärin und ehemalige Nationalspielerin. Sie wurde am 2. Dezember 1966 in Biel geboren und gilt als eine der einflussreichsten Frauen im internationalen Fußball. Ab Januar 2026 wird sie als erste Frau überhaupt CEO eines deutschen Profifußball-Klubs.
Tatjana Haenni wird die erste Frau sein, die einen Verein im deutschen Profifußball als CEO führt. In der Geschichte der Bundesliga gab es bisher keine Frau in einer vergleichbaren Position. Die Entscheidung von RB Leipzig gilt daher als Meilenstein für mehr Diversität im Männerfußball.
Haenni blickt auf über 25 Jahre Erfahrung in Führungspositionen zurück. Sie arbeitete 18 Jahre bei der FIFA, leitete den Frauenfußball beim Schweizerischen Fußballverband und war zuletzt Chief Sporting Director der amerikanischen Frauenliga NWSL. Zudem verfügt sie über einen MBA in Sportmanagement.
Ja, Tatjana Haenni spielte aktiv Fußball und absolvierte 23 Länderspiele für die Schweizer Nationalmannschaft. Ihre Vereinskarriere führte sie unter anderem zum DFC Bern, SV Seebach und FC Rapid Lugano.
Tatjana Haenni beginnt am 1. Januar 2026 als CEO und Vorsitzende der Geschäftsführung bei RB Leipzig. Sie tritt damit die Nachfolge von Oliver Mintzlaff an, der die Position seit November 2022 vakant gelassen hatte.
Als CEO wird Haenni der Geschäftsführung vorstehen, zu der Johann Plenge (Business), Florian Hopp (Administration) und Marcel Schäfer (Sport) gehören. Oliver Mintzlaff bleibt als Aufsichtsratsvorsitzender im Klub präsent.
Mit Tatjana Haenni gewinnt RB Leipzig nicht nur eine erfahrene Führungspersönlichkeit, sondern setzt auch ein weithin sichtbares Zeichen für den deutschen Fußball. Ihre Karriere von der Nationalspielerin zur FIFA-Funktionärin und nun zur ersten weiblichen Bundesliga-CEO ist beispiellos. Die kommenden Monate werden zeigen, wie Haenni den Klub weiterentwickelt – und ob ihr Beispiel andere Vereine inspiriert, ebenfalls auf weibliche Führungskräfte zu setzen.
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