Schwerste Zeit des Lebens: Eric Stehfest meldet sich zurück

Wer hätte gedacht, dass ein Dresdner Junge mit solch einer bewegten Vergangenheit eines Tages als Star zurückkehrt? Die Geschichte von Eric Stehfest ist eine Achterbahnfahrt zwischen Dunkelheit und Licht – und sie fesselt.

Von der Crystal-Meth-Hölle bis zum gefragten TV-Gesicht: Der 35-Jährige hat Höhen und Tiefen durchlebt. Sein Buch «9 Tage wach» gibt Einblick in diese Zeit – und zeigt, wie er den Weg aus dem Drogensumpf fand.

Heute steht der Name Stehfest für ein Comeback. Mit Projekten wie ISO 3000 und dem Dschungelcamp-Showdown beweist er: Auch nach den tiefsten Krisen ist ein Neuanfang möglich.

Doch wie schaffte er es wirklich, sich aus der Sucht zu befreien? Und was treibt ihn heute an? Die Antworten sind so ehrlich wie berührend.

Eric Stehfest: Vom Schauspielstudium zum TV-Star

Von WG-Küchen bis zu TV-Studios – dieser Weg war alles andere als geradlinig. Das Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig war geprägt von nächtlichen Proben in chaotischen Studentenbuden. «Wir inszenierten Szenen zwischen alten Pizzakartons», erinnert sich der heutige Star schmunzelnd.

Frühe Karriere und Durchbruch mit «Gute Zeiten, schlechte Zeiten»

Sein TV-Debüt 2013 in «Unter uns» war nur der Anfang. Der große Durchbruch kam mit der Hauptrolle als Chris Lehmann in «GZSZ». Skurril: Die Produzenten suchten eigentlich einen blonden Typen. «Ich war das komplette Gegenteil – und genau das überzeugte sie», verrät er im Rückblick.

Fünf Jahre lang prägte er die Serie. Seine Figur Chris Lehmann wurde zum Fanliebling – nicht zuletzt wegen der authentischen Porträts von Jugendproblemen. Hinter den Kulissen lernte er, dass Erfolg auch harte Arbeit bedeutet: «Manchmal drehten wir 14 Stunden am Stück.»

Erfolge bei «Let’s Dance» und «Dancing on Ice»

2016 wagte er sich aufs Parkett – bei «Let’s Dance». Mit Tanzpartnerin Oana Nechiti landete er auf Platz 4, trotz peinlicher Panne: «Beim Quickstep riss meine Jeansnaht! Das Publikum hat’s geliebt.» Drei Jahre später siegte er bei «Dancing on Ice». Ein Triumph, den niemand erwartet hatte – nicht mal er selbst.

• Tanzshow-Fakten: 2016 drehte er parallel einen Tanzfilm – «Life is a Dance».
• Überraschungsmoment: 2019 täuschte er mit «Ich ziehe mich zurück» alle – und gewann dann.

«Eiskunstlauf ist wie Schauspiel – nur auf Messern. Jeder Sturz ist eine neue Szene.»

Die dunklen Jahre: Eric Stehfest und seine Drogensucht

Zehn Jahre lang kämpfte er gegen einen unsichtbaren Feind – und gewann. Crystal Meth dominierte sein Leben, bis ein skurriles Ereignis alles änderte: «Zwei tote Meerschweinchen in der Küche waren mein Weckruf.» Was folgte, war ein kalter Entzug und die Entscheidung, seine Geschichte zu teilen.

Der lange Kampf gegen Crystal Meth

Von 2007 bis 2017 war die Droge sein Schatten. «Ich tauschte Familienerbstücke im Park gegen den nächsten Kick», gesteht er heute. Die Sucht isolierte ihn – doch mitten im Chaos entstand eine Idee: Ein Buch, das anderen Hoffnung geben sollte.

Der Entzug 2017 glich einem Albtraum. «Es war, als würde mein Körper gegen mich kämpfen. Jeder Tag fühlte sich an wie ein Marathon durch die Hölle – barfuß!» Doch genau diese Intensität machte seine Geschichte so packend.

«9 Tage wach»: Das Buch als Wendepunkt

2017 erschien der Bestseller, geschrieben mit Michael J. Stephan. «Edith fand mich weinend über dem Laptop», erinnert er sich an die emotionalen Schreibphasen. Die Tage wach-Metapher traf einen Nerv – 2020 wurde das Werk sogar verfilmt.

Die Medien reagierten mit einer Mischung aus Faszination und Kritik. Spiegel-Interviews und die Doku Dropout zeigten seine Systemkritik: «Sucht ist kein individuelles Versagen, sondern ein gesellschaftliches Problem.» Sein Buch wurde zum Ratgeber für viele Betroffene.

«Schreiben war meine Therapie. Jedes Kapitel ließ mich die Ketten sprengen.»

Privates Glück und berufliche Projekte

Nach stürmischen Zeiten hat er sein privates Glück gefunden – und strahlt wieder. Während die Kameras aus sind, lebt er ein Familienleben, das so bunt ist wie seine Karriere. «Wir sind ein Team, auch wenn’s mal kracht», verrät er über das Zusammenleben mit Edith Stehfest.

Liebesinsel im Alltagschaos

Seit 2015 sind sie verheiratet, doch ihre Hochzeit war alles andere als konventionell. «Unser Kater Paul war Trauzeuge – er hat schnurrend zugestimmt!» Die Schauspielerin, bekannt als Lotta Laut, steht ihm seit Jahren zur Seite. Gemeinsam meistern sie das Erziehungs-Chaos mit Sohn Aaron (8) und Tochter Aria Litera (3).

Der Alltag hält Überraschungen bereit: «Aaron nennt mich beim Vornamen, wenn er sauer ist. Dann weiß ich: Jetzt hab ich’s verbockt.» Die kleine Aria hingegen sorgt für süße Momente – etwa als sie ihm Glückssteine fürs Dschungelcamp einpackte.

Neue Bühne, neues Glück

2024 startete er durch mit ISO 3000, einem Musikprojekt, das ihm ans Herz gewachsen ist. «Hardtechno ist meine Therapie geworden. Jeder Basslauf reißt alte Dämonen mit.» Die Bühne ist sein Refugium – hier verarbeitet er Erlebnisse, die ihn prägten.

• Kreativer Output: Texte über Sucht, Familie und zweite Chancen
• Live-Erlebnis: Kooperationen mit Techno-Größen
• Zukunftspläne: Albumproduktion und Festival-Tour

«Musik ist wie ein offenes Tagebuch. Jeder Track erzählt, was ich nicht in Worte fassen kann.»

Zwischen Studio und Kinderzimmer findet er sein Gleichgewicht. Während Aria Litera zu seinen Beats wackelt, diskutiert Aaron schon kritisch die Setlists. «Meine Familie ist mein größtes Projekt – und das beste!»

Fazit: Eric Stehfest ist zurück und stärker denn je

Was für eine Reise – vom Abgrund zurück ins Rampenlicht! Der ehemalige Straßenjunkie ist heute ein Star, der mit seiner Geschichte Millionen berührt. Seine Musik bei ISO 3000 holt ihn raus – und andere gleich mit.

Auch privat strahlt er wieder: Als Familienmensch und Aufklärer gegen Drogen. «Mein nächstes Buch heißt ‘9 Jahre clean’», verrät er. Das wahre Finale? Dass Abstürze oft der Start zu etwas Größerem sind.

Eric Stehfest beweist: Selbst die tiefsten Täler führen irgendwann zurück ins Licht. Und manchmal – direkt auf die Bühne.