Wussten Sie, dass nur 0,01% aller Rennfahrer jemals den Sprung vom Mechanikerlehrling zum Formel-1-Piloten schaffen? Einer von ihnen war der Kölner Rolf Stommelen – ein Mann, der mit rheinischem Charme und eisernem Willen die Rennstrecken eroberte.
Über zwei Jahrzehnte hinweg prägte er den Motorsport – ob als Porsche-Werksfahrer oder in der Königsklasse. Seine Karriere war eine Achterbahnfahrt: vom sparsamen Lehrling zum gefeierten Star, dessen Leben tragisch durch einen Materialfehler endete.
Doch hinter der Rennstrecke verbarg sich ein Mensch voller Kontraste. Der rennfahrer konnte herzlich lachen, verwandelte sich aber im sportwagen in einen gnadenlosen Konkurrenten. Mehr über diese faszinierende Persönlichkeit erfahren Sie in unserer ausführlichen Biografie.
Man kennt ihn als Rennsport-Legende, doch in Köln war er einfach der «kölsche Jung» mit Herz. Als die Radiomoderatoren 1983 seinen Tod verkündeten, stockte der Atem einer ganzen Stadt. «De hätt misch da sischer noch erus jehollt» – dieser typisch kölsche Spruch wurde zum geflügelten Wort seiner Fans.
Hinter der Rennfahrer-Fassade steckte ein scharfer Geschäftsmann. Während er auf der Strecke mit Porsche und Ferrari siegte, handelte er privat mit Gebrauchtwagen. Ein Kontrast, der ihn ausmachte: Glanz und Gloria trafen auf rheinische Bodenständigkeit.
Seine Sparsamkeit war legendär. Obwohl er in seinen besten Jahren Millionen verdiente, weigerte er sich in Kölner Kneipen, Trinkgeld zu geben. «Dat es jetz och nit nötig», soll er lachend gesagt haben.
| Eigenschaft | Öffentlich | Privat |
|---|---|---|
| Image | Rennsport-Star | Geschäftsmann |
| Auto | Porsche 917 | Gebrauchtwagen |
| Umgang | Konkurrenzkampf | Kölscher Humor |
Seine Karriere verband ihn mit Größen wie Jochen Neerpasch. Doch egal, wie hoch er stieg – in Köln blieb er der Junge von nebenan. Eine Seltenheit in einer Zeit, in der Rennfahrer oft als unnahbare Helden galten.
1962 nahm ein Traum Gestalt an – mit einem Porsche Super 90 in der Garage. Das Geschenk zum Mechaniker-Gesellenabschluss war mehr als ein Auto: Es wurde der Startschuss für eine außergewöhnliche Karriere.
Sein erstes Rennen bestritt er 1964 in Jeans und T-Shirt – und knallte prompt einen neuen Streckenrekord auf den Asphalt. Beim Wolsfeld-Bergrennen staunten die Profis nicht schlecht: Ein Hobbyfahrer mit lässigem Outfit, aber eisernem Willen.
Dabei hatte alles harmlos begonnen. Angeblich wollte er mit dem Porsche nur Mädchen beeindrucken. Doch dann entdeckte er seine Leidenschaft für Kurven, Geschwindigkeit und den Duft von verbranntem Gummi.
1964 investierte er 30.000 DM (15.300€) in den Umbau zum Porsche 904 GTS. Ein Game Changer: Mit 180 PS und 240 km/h Spitze dominierte er Bergrennen. Sein Geheimnis? Beobachtung. Von Bergspezialisten wie Michel Weber lernte er jede Kurve auswendig.
Beim legendären Flugplatzrennen in Innsbruck lieferte er sich ein Duell mit Udo Schütz – ohne professionelle Ausrüstung, aber mit Kölner Charme. «Dat wor et erste Mal, dat ich mir dachte: Hier kannste was reißen», erzählte er später.
Mehr über diese prägende Phase seiner Karriere zeigt, wie Talent und Improvisation eine Legende schmiedeten.
Vier Mal triumphierte er bei den 24 Stunden von Daytona, doch der größte Sieg kam 1977. Seine Karriere war ein Wechselbad zwischen Sportwagen-Euphorie und Formel-1-Frustration – doch immer geprägt von rheinischem Pragmatismus.
Als Porsche-Werksfahrer dominierte er die Langstreckenrennen. Sein Markenzeichen: Präzision statt Protz. Während andere Piloten mit High-Tech-Ausrüstung auftrumpften, vertraute er auf sein Gefühl und jahrelange Erfahrung.
Die 24-Stunden-Rennen wurden zu seiner Spezialität. Ob Daytona oder Le Mans – er kämpfte sich durch Nachtfahrten und Regenfälle. «Bei Langstrecke zählt Köpfchen mehr als pure Power», pflegte er zu sagen.
53 Starts zwischen 1970-1978, doch nur ein Podium: Platz 3 beim Österreich-GP 1970. Die Formel 1 blieb ein zwiespältiges Kapitel. Materialprobleme und schwache Teams bremsten sein Talent.
Verglichen mit Jochen Mass hatte er weniger Glück mit den Wagen. Trotzdem bewies er immer wieder kämpferisches Herz. Sein Geheimnis? Die Fähigkeit, selbst mittelmäßiges Material an die Grenzen zu bringen.
Das DRM-Finale am Nürburgring wurde zum Höhepunkt. Im Porsche 935 lieferte er sich ein Duell mit dem Kremer-Team. Jede Kurve ein Nervenkitzel, jede Runde ein Balanceakt.
Sein Kommentar danach war typisch: «Endlich musste ich mich nicht mit schlechtem Material herumschlagen.» Der Sieg krönte eine Saison voller Höchstleistungen.
Nachts feierte er mit Kollegen in Kölner Kneipen – immer bodenständig, trotz aller Erfolge. Diese Mischung aus Profi und «kölschem Jung» machte ihn unvergesslich.
300 km/h, ein Bruchteil einer Sekunde – und alles konnte vorbei sein. Der Rennsport forderte seinen Tribut, doch er lernte, mit der Gefahr zu leben. Sarkasmus wurde sein Schutzschild: «Dat es wie en Achterbahn, nur ohne Sicherheitsgurt», scherzte er nach einem Crash.
12. April 1975: Beim Training zum Großen Preis von Spanien versagte der Heckflügel seines Wagens bei über 300 km/h. Der Aufprall gegen die Betonwand war so heftig, dass fünf Zuschauer starben. Er überlebte – mit multiplen Frakturen.
Sein Kommentar im Krankenhaus? «Dat iss ne jute Zeitpunkt für en Pause.» Hinter dem Humor verbargen sich Schuldgefühle. Kollegen wie Bobby Klass und Gerhard Mitter hatte er verloren.
Seine Karriere war geprägt von Extremen:
| Unfall | Folgen | Dauer der Pause |
|---|---|---|
| Barcelona 1975 | Multiple Frakturen | 6 Monate |
| Watkins Glen 1974 | Verbrennungen | 8 Wochen |
| Rossfeld 1968 | Handverletzung | 3 Wochen |
Statistisch überlebte er drei Großunfälle – ein Glück, das nicht jeder hatte. Doch der tod blieb ein ständiger Begleiter auf der Strecke.
Der 24. April 1983 sollte als schwarzer Tag in die Motorsportgeschichte eingehen. Eigentlich hatte der Kölner Rennfahrer seinen Abschied vom Profisport erklärt – doch für Jochen Mass sprang er noch einmal ins Cockpit des Porsche 935. Eine Entscheidung mit fatalen Folgen.
In Runde 94 passierte das Unglück: Bei über 300 km/h versagte der Heckflügel. Der Wagen wurde unkontrollierbar und prallte seitwärts gegen eine veraltete Betonwand. «Ein Relikt aus den 60ern», kritisierten Experten später die Streckensicherheit.
Die Aufprallwucht war verheerend. Innere Blutungen und multiple Brüche besiegelten das Schicksal des Piloten. Ironischerweise hatte er noch in der Nacht zuvor mit seiner Frau telefoniert: «Morgen jonn mer dann heim.»
| Ereignis | Details | Konsequenzen |
|---|---|---|
| Heckflügelbruch | Runde 94, 300 km/h | Kontrollverlust |
| Aufprall | Seitlicher Crash | Materialversagen |
| Verletzungen | Innere Blutungen | Tödlich |
2.000 Trauergäste kamen zur Beerdigung auf dem Kölner Melaten-Friedhof. Huschke von Hanstein hielt eine ergreifende Rede: «Er war der letzte echte Gentleman-Rennfahrer.» Selbst Konkurrenten wie Hans-Joachim Stuck zeigten sich tief erschüttert.
Bis heute pilgern Fans zum Grab. Ein schlichter Stein erinnert an den «kölsche Jung», der selbst im Tod seine Bescheidenheit bewahrte. Sein Vermächtnis? Die Erkenntnis, dass Sicherheit im Rennsport nie verhandelbar sein darf.
«Wir haben nicht nur einen großen Fahrer, sondern einen wunderbaren Menschen verloren.»
Was bleibt von einem Leben voller Höchstgeschwindigkeiten? Nicht nur Trophäen, sondern vor allem Lektionen – über Mut, Demut und die Vergänglichkeit des Ruhms.
Man stelle sich vor: Ein Rennfahrer, der trotz Weltruhms in Köln-Kalk wohnte. Der mit Millionengewinnen umging wie mit gebrauchten Reifen. Diese Bodenständigkeit macht sein Erbe so besonders.
Seine schweren Unfälle wurden zum Weckruf. Jahre später führten sie zu strengeren Sicherheitsstandards. Die heutigen Cockpits wären ohne solche Erfahrungen undenkbar.
Junge Talente wie Hans-Joachim Stuck lernten von seiner Philosophie: «Fahr erst mal einen gebrauchten Wagen, bevor du dich in Formel 1 träumst.» Pragmatismus statt Pole Position.
Heute jahren diskutiert Köln noch immer über einen Straßennamen. Seine Fans treffen sich am Grab auf Melaten – oft mit Kölsch in der Hand. «So hätte er’s gewollt», sagen sie.
Sein legendärer Sportwagen, der Porsche 935, steht im Museum. Doch lebendiger bleibt die Erinnerung an den Mann, der trotz aller Siege nie vergaß, woher er kam.
«Er zeigte uns, dass Größe nicht im Tankinhalt, sondern im Charakter liegt.»
Ein Leben zwischen Vollgas und rheinischer Gelassenheit – so lässt sich diese Legende am besten beschreiben. Am Ende war es nicht der Ruhm, sondern sein Pragmatismus, der ihn unvergesslich machte. «Dann ist es Schicksal», pflegte er zu sagen – ein Motto, das seine Karriere prägte.
Wer heute noch Heckflügel sieht, denkt an die Sicherheitsrevolution nach 1983. Zu seiner Zeit waren Rennfahrer noch Abenteurer. Doch sein Erbe lebt fort: in jedem modernen Cockpit und jedem Kölner, der «Stommelen» wie ein Märchen erzählt.
Der Myth der Domstadt traf auf globale Rennsport-Realität. Ein Alltagsheld, der mit Schraubenschlüssel genauso umging wie mit Steuerknüppeln. Diese Mischung macht ihn bis heute einzigartig.
Seine Geschichte verdient es, bewahrt zu werden – nicht nur in Archiven, sondern in unseren Erinnerungen. Denn manche Legenden hören nie auf, uns zu bewegen.
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