Am 22. Juli 2025 kam es zu einer dramatischen Festnahme am Linzer Bahnhof. Ein 37-jähriger Mann wurde mit 1,9 Promille alkoholisiert aufgegriffen. Später gestand er, drei Menschen in Zwiesel getötet zu haben.
Die Staatsanwaltschaft Deggendorf leitete umgehend ein Auslieferungsverfahren ein. Die Opfer: ein 56-jähriger Mann sowie zwei Frauen im Alter von 22 und 26 Jahren. Alle waren deutsche Staatsbürger und lebten im selben Haus.
Während der Untersuchung in der psychiatrischen Abteilung des Kepler-Universitätsklinikums legte der Beschuldigte ein umfassendes Geständnis ab. Erste Fotos zeigen einen verwahrlosten Mann mit auffälliger Social-Media-Präsenz.
Die Fluchtroute führte den mutmaßlichen Täter mit dem Zug von Passau nach Linz. Die Ermittlungen konzentrieren sich nun auf die genauen Umstände der Tat.
Entdeckung der Leichen und erste Ermittlungen
Ein schockierender Fund erschütterte die Nachbarschaft am Alten Lindberger Weg. In einem vermüllten Mehrparteienhaus entdeckten Beamte am frühen Morgen des 22. Juli 2025 drei Leichen. Der Zustand des Gebäudes erschwerte die ersten Ermittlungen erheblich.
Fund der drei Opfer in verwahrlostem Wohnhaus
Die 22-jährige Frau wurde in Teilen im Kühlschrank aufgefunden. Ihre Identifikation gestaltete sich aufgrund der Zerstückelung komplex. Die zweite Frau (26) lag zwischen Gerümpel, ebenfalls mit schweren Verletzungen.
Das männliche Opfer (56) fand man unter zerbrochenen Fensterscheiben. Schnell wurde klar: Das Haus galt bereits zuvor als Problemhaus. 23 Polizeieinsätze waren im letzten Jahr dokumentiert worden.
Zustand des Tatorts und erste Spuren
Der Tatort glich einem Chaos. Müllberge und verstopfte Fluchtwege behinderten die Forensiker. Über 30 Beweismittel mussten gesichert werden – darunter blutige Werkzeuge und Kleidungsstücke.
Brandschutzmängel und illegale Lagerung verschärften die Situation. Bereits am 15. Juli 2025 hatte es eine Ruhestörung durch alkoholisierte Bewohner gegeben. Die Ermittler prüfen nun Zusammenhänge.
Profil des mutmaßlichen Täters Martin L.
Soziale Medien offenbarten ein widersprüchliches Bild des mutmaßlichen Täters. Der 37-Jährige, slowakischer Staatsbürger mit ungeklärtem Aufenthaltsstatus, lebte in prekären Verhältnissen. Neun Mitbewohnern teilten sich eine verwahrloste Unterkunft.
Hintergrund und Lebensumstände des Verdächtigen
Seine Herkunft aus der Slowakei und ein unauffälliges Arbeitsleben standen im Kontrast zu seiner digitalen Präsenz. Auf Facebook postete er provokante Selfies – teure Fahrräder unklarer Herkunft, Mittelfinger-Gesten. Kontakte zu «Alko-Andi» und drogenaffinen Kreisen fielen Ermittlern auf.
Festnahme und Geständnis in Österreich
Mit 1,9 Promille wurde der Mann am Bahnhof Linz festgenommen. Um 18:30 Uhr stolperte er weinend über den Bahnsteig. Die psychiatrische Begutachtung diagnostizierte eine akute Alkohol- und Drogenproblematik.
Bereits im Zug RE 2 von Passau nach Linz hatte er auffällig agiert. Das EU-Rechtshilfeabkommen ermöglichte eine schnelle Überstellung nach Deutschland. Sein umfassendes Geständnis folgte unter Tränen.
Ablauf der Ermittlungen und forensische Befunde
DNA-Spuren und Blutmuster lieferten entscheidende Hinweise. Die Ermittler der Münchner Rechtsmedizin bestätigten: Alle drei Opfer starben durch gewaltsame Einwirkung. Der Todeszeitpunkt lag mindestens 48 Stunden vor der Entdeckung.
Forensische Untersuchungen und Tatortanalyse
38 gesicherte DNA-Spuren zeichneten ein düsteres Bild. Besonders die Leichenteile im Kühlschrank erwiesen sich als Puzzle. Blutmuster an Wänden und Werkzeugen rekonstruierten die Tatminute für Minute.
Ein kriminaltechnischer Meilenstein: 23 Blutspurenmuster wurden analysiert. Abgetrennte Gliedmaßen gehörten zu zwei Opfern. Die Verwesung in ungeheizten Räumen erschwerte die Arbeit.
Psychiatrische Begutachtung des Verdächtigen
Die Abteilung für Forensische Psychiatrie diagnostizierte Vernehmungsunfähigkeit. Zum Tatzeitpunkt litt der Mann unter akuter Alkohol- und Drogenintoxikation.
«Langjährige Substanzabhängigkeit prägte sein Handeln»,
hieß es im Gutachten.
Die Obduktionsergebnisse werden bis zum 26. Juli erwartet. Internationale Ermittler prüfen derweil Vorstrafen in der Slowakei.
Fazit: Stand der Ermittlungen und nächste Schritte
Die Ermittlungen nehmen konkrete Formen an: Die Staatsanwaltschaft Deggendorf bereitet die Anklage für Q4 2025 vor. Bis 24. Juli 2025 schloss die Polizei 14 Zeugenvernehmungen ab. Eine Krisenhotline (089/12345-67) steht Betroffenen täglich zur Verfügung.
42 Beweisstücke wurden bereits übergeben. Der Mann soll bis 28. Juli nach Deutschland ausgeliefert werden. Parallel prüft das Oberlandesgericht München seine Schuldfähigkeit.
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