Vor fast 20 Jahren startete die ARD-Serie Türkisch für Anfänger und wurde schnell zum Kult. Die Schauspielerin, die damals die ikonische Rolle der Lena Schneider spielte, blickt heute kritisch auf die Erfolgsserie zurück. In einem aktuellen Interview äußert sie sich offen über ihre Erfahrungen und die Veränderungen in der Medienwelt.
In 52 Folgen von 2006 bis 2008 prägte sie das Bild der liebenswerten Lena. Doch heute sieht sie manche Aspekte der Serie mit anderen Augen. „Das würde heute kein Regisseur mehr durchgehen lassen“, sagt sie und spielt damit auf den damals sorglosen Umgang mit heiklen Themen an.
Ihre jüngsten Statements in der „Zeit“ zeigen, wie sehr sie sich als Person und Künstlerin weiterentwickelt hat. Vom Teenie-Star zur reflektierten Schauspielerin – ihre Worte machen deutlich, dass sie heute mehr über die Konsequenzen ihrer Arbeit nachdenkt. Gleichzeitig vermisst sie die Leichtigkeit, mit der damals gelacht wurde.
Wie passt die einst so beliebte TV-Lena zu dieser heutigen Medienkritik? Die Antwort darauf ist überraschend und zeigt, wie komplex das Erwachsenwerden im Rampenlicht sein kann. Mehr dazu erfahren Sie hier.
Ein Porträt der Schauspielerin Josefine Preuß
Am 13. Januar 1986 begann in Zehdenick eine Karriere, die später viele Herzen erobern sollte. Als Kind zeigte sie bereits ein besonderes Talent, das sie schon früh auf die Bühne brachte. Mit zwölf Jahren stand sie zum ersten Mal in der Potsdamer «Taifun»-Gruppe auf der Bühne – der Startschuss für eine beeindruckende Reise.
Frühe Jahre und erste Schritte in der Schauspielerei
Ihre Kindheit war geprägt von einem ungewöhnlichen Mix aus Theaterproben und Leistungssport. Neben ihrer Leidenschaft für die Schauspielerei trainierte sie intensiv in Rhythmischer Sportgymnastik. Doch das Theater hatte es ihr besonders angetan. Ihre Eltern, ein Polizeidirektor und eine Deutschlehrerin, unterstützten sie dabei, ihren Traum zu verfolgen.
Nach der Schule besuchte sie das Helmholtz-Gymnasium, wo sie bis zur 10. Klasse blieb. Parallel dazu drehte sie bereits für die Serie Schloss Einstein, in der sie in 168 Folgen zu sehen war. Diese Zeit prägte sie nachhaltig und legte den Grundstein für ihre spätere Karriere.
Die Rolle von Familie und Bildung in ihrer Karriere
Ihre Familie spielte eine entscheidende Rolle in ihrem Leben. „Meine Eltern sind die normalsten Menschen der Welt“, sagte sie einmal in einem Interview. Diese Bodenständigkeit half ihr, trotz des frühen Ruhms die Bodenhaftung nicht zu verlieren. Ihre ältere Schwester war dabei eine wichtige Stütze.
Die Entscheidung, die Schauspielschule abzubrechen, um im Film Küss mich, Genosse! mitzuwirken, war ein mutiger Schritt. Doch sie bereute es nie. Ihre Familie stand hinter ihr und gab ihr den Rückhalt, den sie brauchte.
Jahr | Ereignis |
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Januar 1986 | Geburt in Zehdenick |
1998 | Theaterdebüt in Potsdam |
2002-2004 | Rolle in Schloss Einstein |
2006 | Abbruch der Schauspielschule für Filmrolle |
Der Durchbruch mit «Türkisch für Anfänger»
2005 begann eine Ära, die die deutsche Fernsehlandschaft nachhaltig prägen sollte. Die Serie Türkisch für Anfänger wurde nicht nur ein TV-Hit, sondern auch ein kulturelles Phänomen. Mit drei Staffeln und einem späteren Kinofilm eroberte sie die Herzen des Publikums.
Die Entstehung und der Erfolg der Serie
Die Dreharbeiten begannen 2005, und schon bald entwickelte sich die Serie zu einem echten Straßenfeger. Die Mischung aus Humor und ernsten Themen traf den Nerv der Zeit. 2007 wurde das Ensemble mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet – ein Beweis für die Qualität der Produktion.
Die Chemie zwischen den Darstellern, insbesondere zwischen der Hauptdarstellerin und Elyas M’Barek, war spürbar. „Wir waren wie Geschwister im echten Leben“, sagte sie später. Diese Authentizität trug maßgeblich zum Erfolg bei.
Die Rolle als Lena Schneider
Die Figur der Lena Schneider wurde zur Ikone. Mit ihrer charmanten Art und ihren jugendlichen Problemen sprach sie viele Zuschauer an. Doch die Rolle brachte auch Herausforderungen mit sich. „Viele sehen mich immer noch als die kleine Süße“, erklärte sie in einem Interview.
Trotz des Typcastings gelang es ihr, sich weiterzuentwickeln. Der Kinofilm 2012 markierte einen Brückenschlag zwischen ihrem Teenimage und ernsteren Rollen. Mehr über ihre Karriere erfahren Sie hier.
Josefine Preuß’ Kritik an «Türkisch für Anfänger»
Jahre später reflektiert sie über die Serie und ihre Auswirkungen. In einem aktuellen Interview mit der „Zeit“ äußert sie sich offen über ihre Erfahrungen und die Veränderungen in der Medienwelt. Ihre Worte zeigen eine neue Perspektive auf die Kultserie, die einst Millionen begeisterte.
Hintergründe und Gründe für ihre Kritik
Ihre Kritik an „Türkisch für Anfänger“ basiert auf einer tiefen Selbstreflexion. „Hätte ich damals mehr Mitspracherecht verlangen sollen?“, fragt sie sich heute. Die Serie, die vor fast zwei Jahrzehnten entstand, behandelt Themen, die heute anders gesehen werden.
Der Bambi-Skandal 2014, bei dem unbedachte Witze über Bono und Lahm für Aufsehen sorgten, war ein Wendepunkt. Sie lernte, wie wichtig es ist, Worte und Inhalte sorgfältig zu wählen. „Ich bin heute viel vorsichtiger“, erklärt sie.
Reaktionen auf ihre Aussagen
Ihre Aussagen lösten ein gemischtes Medienecho aus. Während einige Fans ihre „wachsende künstlerische Unruhe“ lobten, gab es auch Kritik in den sozialen Medien. Doch ihre Serienkollegen standen hinter ihr und unterstützten ihre offenen Worte.
„Vom quirligen Newcomer zur selbstbewussten Storytellerin“ – so beschreibt sie ihren Lernprozess. Heute bereitet sie Interviews sorgfältiger vor und denkt über die Konsequenzen ihrer Arbeit nach.
Jahr | Ereignis |
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2014 | Bambi-Skandal mit unbedachten Witzen |
2024 | Kritische Aussagen im „Zeit“-Interview |
Weitere Meilensteine in der Karriere von Josefine Preuß
Von Quotenhits bis zu preisgekrönten Rollen – ihre Laufbahn ist beeindruckend. Mit jeder neuen Hauptrolle hat sie ihr Talent unter Beweis gestellt und sich als vielseitige Schauspielerin etabliert.
Erfolge in Film und Fernsehen
Ihre Rolle in Die Hebamme (2014) war ein echter Quotenhit und lockte 6,27 Millionen Zuschauer vor die Bildschirme. Auch die Rubinrot-Trilogie (2013-2016) als Lucy Montrose zeigte ihre Fähigkeit, komplexe Charaktere darzustellen.
Seit 2010 spielte sie in acht Lotta-Filmen mit und begeisterte das Publikum immer wieder aufs Neue. Ihre Metamorphose zur Historiendarstellerin in Die Pilgerin (2014) bewies, dass sie auch in Zweiteilern brillieren kann.
Auszeichnungen und Anerkennung
Ihre Arbeit wurde mehrfach ausgezeichnet. Neben zwei Bambis erhielt sie auch den renommierten Grimme-Preis. „Preise sind wie ein Gradmesser für die eigene Entwicklung“, sagte sie einmal in einem Interview.
Neben ihren Film– und Fernsehrollen ist sie auch als Synchron-Königin bekannt. Von Hotel Transsilvanien bis Klaus (2019) hat sie ihre Stimme unvergesslichen Charakteren geliehen.
Jahr | Ereignis |
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2010-2020 | 8 Lotta-Filme |
2013-2016 | Rubinrot-Trilogie |
2014 | Die Hebamme (6,27 Mio. Zuschauer) |
2014 | Die Pilgerin-Zweiteiler |
2019 | Synchronisation in Klaus |
Ein Geheimtipp für Fans ist ihre Hörbuch-Interpretation von Pippi Langstrumpf. Hier zeigt sie, dass ihre Talente weit über die Leinwand hinausgehen.
Fazit: Josefine Preuß heute
Heute lebt sie ein Leben zwischen Berliner Alltag und kreativen Herausforderungen. Seit 2004 ist die Stadt ihr Zuhause, und hier findet sie Inspiration für ihre Arbeit. 2021 wurde sie Tante – ein Ereignis, das sie mit ihren Fans auf Instagram teilte und das 28.000 Herzen berührte.
Ihre aktuelle Serie Dr. Nice zeigt, wie sie sich weiterentwickelt hat. „Ich will Geschichten erzählen, die unter die Haut gehen“, sagt sie über ihre beruflichen Zukunftspläne. Gleichzeitig betont sie ihre Lebensphilosophie: „Mein Charakter ist fertig – ich muss mich nicht mehr rechtfertigen.“
Privat genießt sie die Liebe zu ihrem Neffen, hat sich aber bewusst gegen eigene Kinder entschieden. Ihre Schwester und ihre Freunde sind wichtige Stützen in ihrem Leben. Mit 58.000 Followern auf Instagram findet sie eine Balance zwischen Privatsphäre und öffentlichem Interesse.
„Erwachsensein heißt für mich, mutig unbequeme Wahrheiten auszusprechen“, sagt sie. Dieser Satz spiegelt ihren Weg wider – vom Teenie-Star zur reflektierten Künstlerin, die ihren Name Preuß mit Stolz trägt.
FAQ
Was ist «Türkisch für Anfänger»?
«Türkisch für Anfänger» ist eine deutsche Kultserie, die humorvoll das Zusammenleben einer deutsch-türkischen Patchwork-Familie zeigt. Die Serie war ein großer Erfolg und prägte eine ganze Generation.
Welche Rolle spielte Josefine Preuß in der Serie?
Sie verkörperte die Rolle der Lena Schneider, eine lebensfrohe und etwas chaotische Teenagerin, die mit den Herausforderungen ihrer neuen Familie zurechtkommen muss.
Warum kritisierte Josefine Preuß die Serie?
Sie äußerte sich kritisch über bestimmte Aspekte der Serie, insbesondere darüber, wie einige Themen und Klischees dargestellt wurden. Ihre Aussagen lösten eine breite Diskussion aus.
Welche weiteren Erfolge hat Josefine Preuß in ihrer Karriere?
Neben «Türkisch für Anfänger» spielte sie in zahlreichen Filmen und Serien mit, darunter «Schloss Einstein» und «Hotel Transsilvanien». Sie wurde auch mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet.
Wie hat sich Josefine Preuß seit ihrer Zeit in «Türkisch für Anfänger» entwickelt?
Sie hat sich als vielseitige Schauspielerin etabliert und übernahm Hauptrollen in verschiedenen Projekten. Ihre Karriere zeigt, wie sie sich kontinuierlich weiterentwickelt hat.
Welche Bedeutung hatte die Serie für das deutsche Fernsehen?
«Türkisch für Anfänger» war wegweisend, da sie kulturelle Unterschiede auf humorvolle Weise thematisierte und damit einen wichtigen Beitrag zur deutschen Fernsehlandschaft leistete.