Influencer:innen leben auf großem Fuß: Designerhandtaschen, Fernreisen, Luxusimmobilien. Doch der Schein trügt – während die Follower staunen, schaut das Finanzamt häufig in die Röhre. In Nordrhein-Westfalen wird nun systematisch gegen Influencer ermittelt, die durch Werbedeals, Produktplatzierungen und gesponserte Reisen ein Millionenvermögen einnehmen – und dabei offenbar Steuern „vergessen“.
Ein eigens gegründetes „Influencer-Team“ beim Landesamt zur Bekämpfung der Finanzkriminalität (LBF NRW) untersucht aktuell rund 6.000 Social-Media-Profile. Der Verdacht: organisierte Steuerhinterziehung in Höhe von 300 Millionen Euro. Die Ermittlungen sind umfassend und richten sich gezielt gegen Top-Verdiener der Szene.
Einige Content-Creator nutzen gezielt die Vergänglichkeit von „Storys“, um nicht dokumentierte Werbeeinblendungen zu schalten. Besonders beliebt: der Deal mit Reiseveranstaltern – etwa ein kostenloser Luxusurlaub gegen ein paar sonnige Instagram-Posts. Rechnungen? Fehlanzeige. Steuerliche Erfassung? Oft ebenfalls nicht vorhanden.
Viele Influencer melden sich offiziell ins Ausland ab, insbesondere nach Dubai, und entziehen sich so dem Zugriff deutscher Behörden. Dabei ist der steuerpflichtige Umsatz durch Markenkooperationen, Affiliate-Links und Sponsored Content nicht selten sechsstellig im Jahr.
Auch international werden Fälle von Steuerbetrug durch Influencer publik. Die italienische Modeikone Chiara Ferragni steht wegen angeblich nicht gespendeter Einnahmen aus einer Charity-Aktion unter Anklage. Medien sprechen von einem gewerbsmäßigen Betrug, der ihr 2025 in Mailand den Prozess bescheren wird.
Das LBF NRW führt bereits rund 200 Strafverfahren gegen Influencer:innen mit Wohnsitz in NRW. In einzelnen Fällen geht es um Millionenbeträge. Durchschnittlich liegt der hinterzogene Betrag bei einem hohen fünfstelligen Bereich – pro Person.
Wer in Deutschland regelmäßig Einnahmen durch Online-Aktivitäten generiert, muss diese auch steuerlich deklarieren – unabhängig vom Wohnsitz, sofern der gewöhnliche Aufenthalt weiterhin in Deutschland liegt oder es wirtschaftliche Verbindungen gibt. Sponsoring, Affiliate-Einnahmen und Produktplatzierungen zählen in voller Höhe als steuerpflichtig.
Influencer, die sich nach Dubai absetzen, versuchen oft, der deutschen Steuerpflicht zu entkommen. Doch das ist nicht so einfach, wie viele glauben. Selbst bei Auswanderung können Behörden nachverfolgen, wo der wirtschaftliche Mittelpunkt des Lebens liegt – und damit bleibt die Steuerpflicht bestehen.
Die digitale Welt ist längst kein rechtsfreier Raum mehr. Mit der Spezialisierung von Steuerfahndern auf Social Media wird aus dem Insta-Urlaub schnell ein Fall für die Justiz. Influencer:innen sollten sich frühzeitig steuerlich beraten lassen – denn Unwissenheit schützt vor Strafe nicht.
Angesichts der Entwicklungen in NRW ist zu erwarten, dass andere Bundesländer nachziehen. Eine bundesweite „Influencer-Steuer-Taskforce“ könnte bald Realität werden – mit dem Ziel, eine gerechte Besteuerung digitaler Geschäftsmodelle sicherzustellen.
Die goldenen Zeiten der steuerfreien Influencer-Karrieren sind vorbei. Wer auf Instagram, TikTok oder YouTube Geld verdient, muss sich auch seiner steuerlichen Verantwortung stellen. Likes zahlen keine Straßen – Steuern schon.
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