Frühe Jahre und Herkunft
Gregor Gysi in seinen frühen Jahren als Rechtsanwalt in der DDR
Am 16. Januar 1948 wurde Gregor Florian Gysi in Berlin-Lichtenberg geboren. Er wuchs in Ost-Berlin im Stadtteil Johannisthal auf. Seine Herkunft ist geprägt von einer Familie mit politischem Engagement: Sein Vater Klaus Gysi war ein hochrangiger Funktionär in der DDR, der später als Kulturminister, Botschafter und Staatssekretär für Kirchenfragen tätig war.
Der Name Gysi hat übrigens schweizerische Wurzeln. Gregor Gysi hat teilweise jüdische Vorfahren – seine väterliche Großmutter war jüdisch, ebenso wie einer seiner mütterlichen Urgroßväter. Diese familiäre Konstellation prägte sein Verständnis von Geschichte und Politik.
Seine Schulzeit verbrachte Gysi von 1954 bis 1962 an der Polytechnischen Oberschule und anschließend bis 1966 an der Erweiterten Oberschule «Heinrich Hertz» mit mathematischem Schwerpunkt. Seinen Schulabschluss machte er mit dem Abitur und gleichzeitig mit einem Facharbeiterabschluss für Rinderzucht – eine für die DDR typische Kombination von theoretischer und praktischer Ausbildung.
Ausbildung und beruflicher Werdegang
Nach dem Schulabschluss begann Gysi 1966 ein Studium der Rechtswissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin. Während seines Studiums war er FDJ-Sekretär seines Jahrgangs und zeitweise gewähltes Mitglied der Parteileitung der Universität. 1970 schloss er sein Studium als Diplom-Jurist ab.
Seine berufliche Laufbahn begann mit einer Assistentenausbildung am Stadtbezirksgericht Berlin-Friedrichshain und im Rechtsanwaltskolleg. Ab 1971 gehörte Gysi zu den wenigen freien Rechtsanwälten in der DDR. 1976 promovierte er zum Dr. jur. mit der Arbeit «Zur Vervollkommnung des sozialistischen Rechtes im Rechtsverwirklichungsprozess».
In seiner Funktion als Rechtsanwalt verteidigte Gysi auch Systemkritiker und Ausreisewillige wie Robert Havemann, Rudolf Bahro, Jürgen Fuchs, Bärbel Bohley und Ulrike Poppe. Diese Tätigkeit brachte ihm Respekt ein, stellte ihn aber auch in ein Spannungsfeld zwischen Systemloyalität und kritischer Distanz zum DDR-Regime.
Von April 1988 bis Dezember 1989 war er Vorsitzender des Kollegiums der Rechtsanwälte in Ost-Berlin und gleichzeitig Vorsitzender des Rates der Vorsitzenden der 15 Kollegien der Rechtsanwälte in der DDR – eine Position, die nur mit Zustimmung des ZK der SED besetzt werden durfte.

Gregor Gysi während einer Rede in der Wendezeit 1989/90
Politische Transformation in der Wendezeit
Die politische Karriere von Gregor Gysi begann in der damals herrschenden Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED), in die er 1967 eintrat. Doch seine entscheidende Rolle spielte er während der politischen Wende 1989/90.
Im Herbst 1989, vor der politischen Wende in der DDR, setzte sich Gysi als Anwalt für die Zulassung des oppositionellen Neuen Forums ein. Am 4. November 1989 sprach er auf der ersten freien Großdemonstration auf dem Berliner Alexanderplatz, an der bis zu einer Million Menschen teilnahmen. Er forderte ein neues Wahlrecht sowie ein Verfassungsgericht, warb aber gleichzeitig um Vertrauen für den neuen SED-Generalsekretär Egon Krenz.

Gregor Gysi auf dem außerordentlichen Parteitag der SED im Dezember 1989
Ab dem 3. Dezember 1989 gehörte er dem Arbeitsausschuss zur Vorbereitung des außerordentlichen Parteitages der SED an und war Vorsitzender eines parteiinternen Ausschusses für die Untersuchung von Amtsmissbrauch und Korruption innerhalb der SED.
Auf dem Sonderparteitag der SED am 9. Dezember 1989 wählten ihn 95,3 Prozent der Delegierten zum Vorsitzenden der SED. Gysi war als Parteivorsitzender der SED-PDS im Winter 1989/90 daran beteiligt, dass die SED nicht aufgelöst wurde und ihr Parteivermögen sowie Arbeitsplätze innerhalb der Partei erhalten blieben. Den Parteivorsitz der PDS hatte Gysi bis zum 31. Januar 1993 inne.
Karriere im Bundestag und politischer Aufstieg
Von März bis Oktober 1990 war Gysi Abgeordneter der ersten frei gewählten Volkskammer der DDR und dort Fraktionsvorsitzender der PDS. Als solcher wurde er am 3. Oktober 1990 Mitglied des Deutschen Bundestages. Er war von 1990 bis 1998 Vorsitzender der PDS-Bundestagsgruppe und danach bis zum 2. Oktober 2000 Vorsitzender der PDS-Bundestagsfraktion. Aus dem Bundestag schied er am 1. Februar 2002 aus, um das Amt des Wirtschaftssenators in Berlin anzutreten.

Gregor Gysi während einer Bundestagsdebatte als Fraktionsvorsitzender der Linken
Für die Bundestagswahl 2005 kehrte Gysi als Spitzenkandidat der Linkspartei in die Bundespolitik zurück. Er war Direktkandidat für den Wahlkreis 85 Treptow-Köpenick und führte die Landesliste der Linkspartei Berlin an. Bei der Wahl konnte er sich mit 40,4 Prozent der abgegebenen Erststimmen direkt in den Bundestag einziehen. Gemeinsam mit Oskar Lafontaine wurde er am 23. September 2005 zum Fraktionsvorsitzenden der Linksfraktion gewählt.
Auch bei den Bundestagswahlen 2009 und 2013 verteidigte Gysi sein Direktmandat im Wahlkreis Berlin-Treptow-Köpenick erfolgreich. Nach dem Verzicht Oskar Lafontaines wurde Gysi am 9. Oktober 2009 mit 94,7 Prozent zum alleinigen Fraktionsvorsitzenden der Bundestagsfraktion der Linken bestimmt und 2011 mit 81,3 Prozent im Amt bestätigt.
Kurze Zeit als Berliner Senator
Nach der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus 2001 wurde Gysi am 17. Januar 2002 zum Bürgermeister und Senator für Wirtschaft, Arbeit und Frauen des Landes Berlin in dem vom Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit geführten Senat Wowereit II gewählt.

Gregor Gysi während seiner kurzen Amtszeit als Wirtschaftssenator von Berlin 2002
Seine Amtszeit als Senator war jedoch kurz. Am 31. Juli 2002 trat er im Rahmen der sogenannten Bonusmeilen-Affäre von allen Ämtern zurück. In einem Artikel des Tagesspiegels heißt es zur Begründung des Rücktritts: «Der PDS-Politiker sagte, er habe sich mit seinem Verhalten von seinen Wählern entfernt und habe begonnen, Privilegien selbstverständlich zu nehmen». Er hatte demnach in seiner Tätigkeit als Bundestagsabgeordneter zwischen 2000 und 2001 Bonus-Flugmeilen aus Dienstreisen auch teilweise für private Zwecke genutzt.
Nach seinem Rücktritt kehrte Gysi zunächst zu seiner Tätigkeit als Rechtsanwalt zurück, bevor er 2005 wieder in die Bundespolitik einstieg.
Oppositionsführer und spätere politische Karriere
Während des dritten Kabinetts Merkel war Gysi von Dezember 2013 bis Oktober 2015 Oppositionsführer in der Legislaturperiode des 18. Bundestags. Am 7. Juni 2015 gab er bekannt, dass er nicht erneut für den Fraktionsvorsitz der Linken kandidieren werde. Entsprechend schied er am 12. Oktober 2015 aus beiden Ämtern aus. Seine Nachfolger im Fraktionsvorsitz und damit auch in der Oppositionsführung wurden Dietmar Bartsch und Sahra Wagenknecht.

Gregor Gysi in seiner Rolle als Oppositionsführer im Deutschen Bundestag
Von 2016 bis 2019 war er Präsident der Europäischen Linken. Von 2020 bis 2023 war er außenpolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke im Bundestag. Bei der Bundestagswahl 2021 wiederholte er seine Direktkandidatur in seinem Wahlkreis ohne gleichzeitige Aufstellung in der Landesliste. Er gewann unter anderem gegen Claudia Pechstein (CDU).
Gysis erfolgreiche Kandidatur gehört zu den drei Direktmandaten, die seine Partei durch § 6 Abs. 3 Satz 1 des Bundeswahlgesetzes in den Bundestag bringen konnten, obwohl die Partei bei der Wahl an der Fünf-Prozent-Hürde scheiterte.
Die Stasi-Vorwürfe
Im Zusammenhang mit der Kandidatur Gysis für höhere politische Ämter wurde immer wieder eine mögliche Tätigkeit als Inoffizieller Mitarbeiter für das Ministerium für Staatssicherheit der DDR geprüft. Eine solche konnte jedoch nie gerichtsfest nachgewiesen werden.
Im Abschlussbericht des Immunitätsausschusses des Deutschen Bundestages aus dem Jahr 1998 wird Gysi vorgeworfen, er habe «seine herausgehobene berufliche Stellung als einer der wenigen Rechtsanwälte in der DDR genutzt, um als Anwalt auch international bekannter Oppositioneller die politische Ordnung der DDR vor seinen Mandanten zu schützen» und dabei mit dem MfS zusammengearbeitet.
«Die Gerichte kamen regelmäßig nach wesentlich weitergehenden Untersuchungsmöglichkeiten zu der Auffassung, dass es einen Nachweis für eine inoffizielle Zusammenarbeit zwischen mir und dem MfS der ehemaligen DDR nicht gibt. […] Ein solcher Nachweis kann auch nicht gelingen, weil ich zu keinem Zeitpunkt inoffiziell mit dem MfS zusammengearbeitet habe.»
Gegen diese Aussagen im Bericht der Kommission legte Gysi erneut Klage ein. Er räumte die Kooperation mit der Staatsanwaltschaft und dem Zentralkomitee der SED «im Interesse und mit Wissen seiner Klienten» ein und ging mehrmals erfolgreich gerichtlich gegen die mediale Verbreitung der Behauptung vor, er wäre IM Gregor / IM Notar gewesen.
Im Juni 2016 wurde das Verfahren gegen Gysi von der Hamburger Staatsanwaltschaft eingestellt. Die eidesstattliche Erklärung, in der er die Mitarbeit bei der Stasi bestritt, ließ sich durch die Staatsanwaltschaft nicht widerlegen.
Medienpräsenz und öffentliches Wirken
Gregor Gysi ist einer der medienpräsentesten Politiker Deutschlands. Er moderierte von 2003 bis 2009 am Deutschen Theater Berlin die Gesprächsreihe «Gregor Gysi trifft Zeitgenossen». Seit 2015 moderiert er jährlich die Jahresrückblickssendung «Gysi und … – Der n-tv Jahresrückblick» auf n-tv, zunächst mit Wolfgang Bosbach, später mit Thomas Gottschalk. Seit 2017 moderiert er mit Harald Schmidt die Sendung «Gysi & Schmidt».

Gregor Gysi und Harald Schmidt bei der Aufzeichnung ihrer gemeinsamen Talkshow
Seit 2016 spricht Gysi im Rahmen der Gesprächsreihe «Missverstehen Sie mich richtig!» als Gastgeber mit prominenten Gästen. Die Veranstaltungen finden vor Publikum in verschiedenen Theatern Berlins statt.
Zusammen mit Karl-Theodor zu Guttenberg betreibt Gysi seit 2023 einen wöchentlich erscheinenden Podcast mit dem Namen «Gysi gegen Guttenberg – Der Deutschland Podcast». Weiterhin gab es 2023 und 2024 insgesamt fünf Live-Auftritte des ungewöhnlichen Duos.
Bücher und Publikationen

Ein Leben ist zu wenig – Die Autobiografie
In seiner 2017 erschienenen Autobiografie blickt Gregor Gysi auf sein bewegtes Leben zurück. Von seiner Kindheit in der DDR über die Wendezeit bis hin zu seiner Rolle in der gesamtdeutschen Politik teilt er persönliche Einblicke und politische Reflexionen.
Das Buch bietet einen faszinierenden Einblick in die deutsche Geschichte aus der Perspektive eines ihrer prägendsten politischen Akteure.
Neben seiner Autobiografie hat Gregor Gysi zahlreiche weitere Bücher veröffentlicht, darunter:
- «Was nun? Über Deutschlands Zustand und meinen eigenen» (2003)
- «Wie weiter? Nachdenken über Deutschland» (2013)
- «Marx & wir. Warum wir eine neue Gesellschaftsidee brauchen» (2018)
- «Was Politiker nicht sagen … weil es um Mehrheiten und nicht um Wahrheiten geht» (2022)
- «Gysi gegen Guttenberg. Gespräche über die Zeit, in der wir leben» (mit Karl-Theodor zu Guttenberg, 2024)
Seine Bücher spiegeln seine politischen Positionen wider und bieten Einblicke in seine Sicht auf die deutsche Politik und Gesellschaft.
Politische Positionen
Der politische Schwerpunkt Gysis liegt im Bereich soziale Gerechtigkeit, sowohl im innenpolitischen als auch im außenpolitischen Sinne. Zudem gilt er als Verfechter einer diplomatischen, nicht auf militärische Lösungen setzenden Außenpolitik.
Außenpolitik
Im Jahr 2014 vertrat Gysi die Ansicht, dass die Sanktionen gegen Russland wegen der Besetzung und Annexion der Krim die Krise nur verschärften und Diplomatie benötigt werde. Nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine im Jahr 2022 distanzierte sich Gysi von Sahra Wagenknecht und dem linken Parteiflügel, die den Angriff seiner Meinung nach relativierten.
Er wandte sich in einer in Russisch gehaltenen emotionalen Rede an die russische Bevölkerung und rief diese dazu auf, gegen den Krieg zu protestieren.
Innenpolitik
Gysi forderte im Zuge der Diskussion um das Berlin/Bonn-Gesetz, die Hauptstadt ausschließlich nach Berlin zu verlegen, da dies ein Symbol der «nationalen Glaubwürdigkeit und der internationalen Reputation» sei.
Im März 2012 setzte sich Gysi in einem Schreiben an Bundestagspräsident Norbert Lammert für die Benennung des neuen Abgeordnetenbürohauses des Bundestags in der Wilhelmstraße 65 in Berlin nach der Kommunistin Clara Zetkin ein.

Gregor Gysi während einer Rede zum Thema soziale Gerechtigkeit
Als Grund, warum er sich auch für die Bundestagswahl 2021 für ein Direktmandat zur Wahl stellte, gab Gysi an, dass die «Gleichstellung von Ost und West noch nicht vollendet» und damit sein «Job noch nicht erledigt» sei.
Persönliches Leben
Gysis erste Ehe endete mit einer Trennung Anfang der 1970er-Jahre. In zweiter Ehe war Gysi ab 1996 mit der Rechtsanwältin und Politikerin Andrea Gysi verheiratet, von der er ab November 2010 getrennt lebte und 2013 geschieden wurde. Er hat drei Kinder; einen Sohn aus erster Ehe, eine Tochter aus zweiter Ehe und einen Adoptivsohn, den seine erste Ehefrau in die Ehe mitbrachte.

Gregor Gysi in einem entspannten Moment abseits der Politik
Nachdem Gysi im Jahr 2004 bereits zwei Herzinfarkte erlitten hatte, musste er sich im November 2004 wegen eines Hirnaneurysmas einer Operation unterziehen. Infolge dieses Eingriffs erlitt er einen dritten Herzinfarkt.
Gysi ist Mitglied des 1. FC Union Berlin und ein bekennender Fußballfan. Als Kind wurde er zeitweise als Synchronsprecher eingesetzt, z.B. in «Totò und Marcellino». Seine ältere Schwester Gabriele Gysi ist Schauspielerin. Sie verließ die DDR 1984 per Ausreiseantrag und zog in die Bundesrepublik.
Auszeichnungen und Ehrungen
2013
Auszeichnung als bester Redner des Wahlkampfs für die Bundestagswahl 2013 durch den Verband der Redenschreiber deutscher Sprache.
2017
Verleihung des Ordens wider den tierischen Ernst und der Morenhovener Lupe für seine rhetorischen Fähigkeiten und seinen Humor.
2018
Goldene Henne (Ehrenpreis Politik) für sein politisches Lebenswerk und seinen Beitrag zur deutschen Politik.
Diese Auszeichnungen unterstreichen Gysis Bedeutung als politischer Redner und seine Fähigkeit, komplexe politische Sachverhalte verständlich zu vermitteln. Besonders seine rhetorischen Fähigkeiten werden parteiübergreifend anerkannt.
Politisches Erbe und Bedeutung
Gregor Gysi war und ist eine der zentralen und prominentesten Persönlichkeiten der PDS bzw. der Partei Die Linke und wirkte prägend auf das politische Geschehen in der Bundespolitik seit der politischen Wende von 1989/1990 ein.

Gregor Gysi bei einer Veranstaltung zur deutschen Einheit
Zu seinen politischen Erfolgen zählt die Transformation der vormaligen DDR-Staatspartei SED (der er ab 1967 angehört hatte) zur PDS und nach deren 2007 erfolgter Fusion mit der SPD-Abspaltung WASG schließlich zur Linken. Mit ihren zwischenzeitlich zunehmenden Wahlerfolgen und Mandaten in überregionalen Parlamenten auch in den westdeutschen Ländern trug Gysi maßgeblich zur bundesweiten Etablierung der links von SPD und Bündnis 90/Die Grünen positionierten Partei bei.
Gysi habe sich darum bemüht, die PDS zu einer «westtauglichen und koalitionsfähigen Reformpartei» zu machen. Zudem habe er die Debatten im Bundestag mitgeprägt. Die «Aktion Silberlocke» wird zum Teil für den Erfolg bei der Bundestagswahl 2025 verantwortlich gemacht.
Aktuelle Tätigkeiten
Auch heute ist Gregor Gysi noch politisch und medial aktiv. Er ist weiterhin Mitglied des Deutschen Bundestages und vertritt dort den Wahlkreis Berlin-Treptow-Köpenick. Im Bundestag ist er ordentliches Mitglied im Ausschuss für Kultur und Medien und stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat sowie im Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz.

Gregor Gysi bei der Aufzeichnung seines Podcasts «Gysi gegen Guttenberg»
Neben seiner politischen Tätigkeit ist Gysi auch als Rechtsanwalt aktiv. Am 1. Januar 2015 schloss er sich mit den Rechtsanwälten Walter Venedey und C. Mark Höfler zusammen, und sie bildeten die Kanzlei VGH Partner. Er ist seitdem Partner dieser Kanzlei und in dieser Funktion im Zivilrecht und im Strafrecht tätig.
Sein Podcast «Gysi gegen Guttenberg – Der Deutschland Podcast», den er gemeinsam mit Karl-Theodor zu Guttenberg betreibt, erscheint wöchentlich und behandelt aktuelle politische Themen aus den unterschiedlichen Perspektiven der beiden Politiker.
Den Podcast «Gysi gegen Guttenberg» entdecken
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Fazit: Ein Leben für die Politik
Gregor Gysi verkörpert wie kaum ein anderer Politiker die Umbrüche und Transformationen der deutschen Geschichte seit der Wiedervereinigung. Als Rechtsanwalt, der Dissidenten in der DDR verteidigte, als Reformer innerhalb der SED, als Vorsitzender der PDS und später als Fraktionsvorsitzender der Linken im Bundestag hat er die politische Landschaft Deutschlands über Jahrzehnte mitgestaltet.
Seine rhetorischen Fähigkeiten, sein politisches Geschick und seine Fähigkeit zur Selbstkritik haben ihn zu einer der bekanntesten und respektiertesten politischen Persönlichkeiten Deutschlands gemacht – auch über Parteigrenzen hinweg. Trotz aller Kontroversen und Anfeindungen hat Gysi es geschafft, sich immer wieder neu zu erfinden und relevant zu bleiben.
Sein Lebensweg spiegelt die Komplexität der deutschen Geschichte wider und macht ihn zu einer faszinierenden Figur der Zeitgeschichte. Ob als Anwalt, Politiker, Autor oder Moderator – Gregor Gysi hat es verstanden, sich immer wieder neu zu positionieren und dabei seinen Grundüberzeugungen treu zu bleiben.
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