Kann ein 43-jähriger Rennfahrer in der Formel 1 noch Großes erreichen? Diese Frage stellt sich, wenn man die Karriere von Fernando Alonso betrachtet. Der Spanier ist ein Symbol der Ausdauer und beweist immer wieder, dass Alter nur eine Zahl ist.
Mit einem überraschenden fünften Platz in Imola hat er gezeigt, dass er noch lange nicht am Ende ist. Seine Worte: «Ich will nächstes Jahr in Australien gewinnen» unterstreichen seinen ungebrochenen Siegeswillen. Doch wie passt das zu den aktuellen Herausforderungen bei Aston Martin?
Die Saison ist geprägt von Höhen und Tiefen, aber Alonso bleibt ein Kämpfer. Seine historischen Erfolge stehen im Kontrast zur aktuellen Krise des Teams. Trotzdem gibt er nicht auf. Sein 400. Rennen zeigt, wie sehr er den Sport liebt.
Was treibt ihn an? Und wie schafft er es, immer wieder zu überraschen? Die Antworten darauf sind so faszinierend wie der Mann selbst.
Schon früh zeigte sich, dass Talent und Ehrgeiz die Karriere eines Rennfahrers prägen können. Mit nur drei Jahren saß er zum ersten Mal in einem Kart in Oviedo – der Beginn einer außergewöhnlichen Reise.
Sein Debüt in der Formel 1 gab er 2001 mit Minardi. Damals war er der jüngste Pilot im Feld. Trotz eines schwachen Autos beeindruckte er mit seiner Fähigkeit, das Maximum herauszuholen. Flavio Briatore, sein damaliger Mentor, sagte einmal: «Er kämpft wie ein Löwe um Zehntelsekunden.»
Die Jahre 2005 und 2006 waren die Höhepunkte seiner Karriere. Mit Renault gewann er zwei Weltmeisterschaften in Folge. Besonders beeindruckend war sein Sieg gegen Michael Schumacher. Das sogenannte «Trinkflaschen-Auto» von Renault wurde zum Symbol seines Erfolgs.
2007 wechselte er zu McLaren, doch die Saison war geprägt von Konflikten mit Lewis Hamilton und dem «Spygate»-Skandal. Bei Ferrari kämpfte er von 2010 bis 2014 um den Titel, verpasste ihn 2012 jedoch knapp. Sein emotionales Comeback in Valencia bleibt vielen Fans in Erinnerung.
Statistisch gesehen ist seine Karriere beeindruckend: 32 Siege, 97 Podien und 22 Pole Positions. Diese Zahlen unterstreichen, warum er als einer der besten Piloten seiner Generation gilt.
Der Wechsel zu Aston Martin war ein mutiger Schritt, der viele Fragen aufwarf. Lawrence Strolls Vision war klar: ein Team aufbauen, das die Formel 1 dominieren kann. Doch die Realität zeigt, dass dieser Weg steinig ist.
Als der erfahrene Pilot das Team 2023 verpflichtete, gab es eine regelrechte «Honeymoon-Phase». Sieben Podien in der ersten Hälfte der Saison schürten Hoffnungen. Doch schnell wurde klar, dass die Erwartungen und die Realität auseinanderklafften.
Lawrence Strolls Aussage, «Wir bauen einen Titanic-Killer», wirkt heute fast makaber. Die technischen Probleme, wie das Buckelproblem des AMR25 im Windkanal, zeigen, dass noch viel Arbeit nötig ist.
Die Saison 2025 ist geprägt von Verzögerungen und unerwarteten Hindernissen. Die Entwicklung des AMR26 wurde durch Adrian Neweys späten Start behindert. Trotzdem gibt es Lichtblicke: Neue Upgrades wie der Windkanal und der Simulator versprechen Fortschritte.
Die Neuzugänge Enrico Cardile von Ferrari und Andy Cowell von Mercedes bringen frischen Wind ins Team. Cowells lächelndes Imola-Foto sorgte sogar für eine humorvolle Reaktion des Piloten.
Adrian Newey ist ein Schlüsselspieler bei Aston Martin. Sein strategisches Mittagessen mit dem Piloten in Silverstone im Mai 2025 zeigte, wie wichtig seine Expertise ist. Doch die Zeit drängt: Newey hat nur neun Monate statt zwölf, um das Auto für 2026 zu entwickeln.
Sein Einfluss ist bereits spürbar, aber die Frage bleibt, ob das Team die nötigen Fortschritte machen kann, um wieder an die Spitze zu gelangen.
Die Formel 1 ist ein Spiel der Strategien und kleinen Schritte. Jede Entscheidung, sei es die Reifenwahl oder ein technisches Upgrade, kann den Unterschied machen. Beim Grand Prix Emilia-Romagna in Imola zeigte sich das besonders deutlich.
Das Qualifying in Imola war ein Highlight der Saison. Mit einer cleveren Reifenstrategie setzte das Team auf Medium-Reifen in Q2 und Q3. Nur ein Hard-Satz wurde für das Rennen zurückgehalten. Diese Taktik erwies sich als entscheidend.
Ein Techniker gestand später: «Wir haben die DRS-Zeiten falsch berechnet.» Trotzdem konnte das Team punkten. Im Vergleich zu Miami, wo es ein frühes Q1-Aus gab, war dies ein großer Schritt nach vorn.
Die neuen Upgrades spielten eine zentrale Rolle. Seit Donnerstag waren ein neuer Unterboden und aerodynamische Teile im Einsatz. Andy Cowell kommentierte: «Es ist nur ein kleiner Schritt, aber jeder Schritt zählt.»
Im Freitagstraining wurde Lance Stroll zum Versuchskaninchen. Der Pilot zeigte sich pragmatisch und schaltete in den «Roboter-Modus». Diese Tests lieferten wertvolle Daten für die kommenden Rennen.
Die nächsten Rennen versprechen Spannung. In Monaco wird der AMR25 mit Untersteuerung kämpfen müssen. Doch der Pilot ist bekannt für seine Fähigkeiten auf engen Straßenkursen.
Ein Insider verriet: «Eine B-Spec-Version für Silverstone ist in Planung.» Diese Entwicklung könnte das Team wieder an die Spitze bringen. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob die Strategien aufgehen.
| Rennen | Qualifying | Reifenstrategie | Ergebnis |
|---|---|---|---|
| Miami | Q1-Aus | Hard/Medium | P12 |
| Imola | Doppeltes Q3 | Medium/Hard | P5 |
Ein Paradoxon, das fasziniert: Trotz statistischem Niedergang wächst der Legendenstatus. Fernando Alonso zeigt, dass Erfolg nicht immer an Siegen gemessen wird. Sein Zitat: «Ich will nicht wie Räikkönen enden – der einfach verschwand», unterstreicht seinen Willen, weiterzukämpfen.
Der Blick auf das Jahr 2026 ist gespannt. Adrian Neweys Skizzen stehen im Kontrast zur Budgetcap-Realität bei Aston Martin. Doch Alonso bleibt optimistisch. Für ihn bedeutet Erfolg mit 45, niemals aufzugeben.
Interessanterweise sind seine DNFs oft spannender als manche Siege. Sie zeigen, dass er bis zum Ende kämpft. Seine Zukunft bleibt ungewiss, aber eines ist sicher: Er wird weiterhin begeistern.
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