Montag, Jun 23, 2025
  • Promis
  • Allgemein
  • Biographie & Steckbrief
  • News
  • Games
  • Sport
  • Reality-TV
  • Business
Search
Login
Welt der Legenden
Hier triffst du auf Helden, Ikonen und Nerdträume, die so legendär sind, dass selbst dein Kühlschrank ehrfürchtig summt.
Oder lieber Pommes
Welt der Legenden mit Humor
  • Start
  • News
    • Brennpunkte
    • Business
    • Handy
  • History
    • Grabstätten
    • Comics
    • Völker
    • Spuk
  • Promis
    • Biographie & Steckbrief
    • Film
    • Klatsch
  • Lifestyle
    • Kultur
    • Games
    • Sport
      • American Football
    • Mode
    • Militär
    • Crypto
  • Allgemein
  • American Football
  • Berühmte Grabstätten
  • Biographie & Steckbrief
  • Brennpunkte der Geschichte
  • Business
  • Comics & Superhelden
  • Crypto
  • Film & Serien
  • Games
  • Handy
  • Historische Persönlichkeiten
  • Internet-Stars
  • Klatsch & Tratsch
  • Kultur
  • Kulturen & Völker
  • Legendäre Spukgeschichten
  • Lifestyle
  • Militärische Legenden
  • Modeikonen & Style-Legenden
  • Musikikonen
  • News
  • Promis
  • Sport
  • Wissenschaft & Genies
Reading: Erich Honecker (1912-1994): Leben und politisches Wirken
Newsletter anmelden
Font ResizerAa
Welt der Legenden mit HumorWelt der Legenden mit Humor
  • Start
  • News
  • History
  • Promis
  • Lifestyle
Search
  • Start
  • News
    • Brennpunkte
    • Business
    • Handy
  • History
    • Grabstätten
    • Comics
    • Völker
    • Spuk
  • Promis
    • Biographie & Steckbrief
    • Film
    • Klatsch
  • Lifestyle
    • Kultur
    • Games
    • Sport
    • Mode
    • Militär
    • Crypto
Follow US
© 2025 Foxiz. Ruby Design Company. All Rights Reserved.
Welt der Legenden mit Humor > Blog > Biographie & Steckbrief > Erich Honecker (1912-1994): Leben und politisches Wirken
Biographie & Steckbrief

Erich Honecker (1912-1994): Leben und politisches Wirken

Maik Möhring
Last updated: 23. Juni 2025 8:35
By Maik Möhring
Keine Kommentare
23 Min Read
Share
Hinweis: Diese Website kann Affiliate-Links enthalten, was bedeutet, dass ich eine Provision erhalte, wenn Sie auf den Link klicken und einen Kauf tätigen. Ich empfehle nur Produkte oder Dienstleistungen, die ich persönlich benutze und von denen ich glaube, dass sie einen Mehrwert für meine Leser darstellen. Ihre Unterstützung ist mir sehr willkommen!
Erich Honecker als junger Mann in den 1930er Jahren
SHARE
Erich Honecker prägte als Staatsratsvorsitzender und Generalsekretär des ZK der SED fast zwei Jahrzehnte lang die Geschichte der Deutschen Demokratischen Republik. Von seinem Aufstieg in der kommunistischen Jugendbewegung über den Mauerbau bis zu seinem Sturz im Zuge der friedlichen Revolution 1989 – dieser Steckbrief beleuchtet das Leben und politische Wirken einer der umstrittensten Persönlichkeiten der deutschen Nachkriegsgeschichte.

Erich Honecker als junger Kommunist in den 1930er Jahren

Kindheit und Jugend (1912-1930)

Erich Ernst Paul Honecker wurde am 25. August 1912 in Neunkirchen im Saarland als Sohn eines Bergarbeiters geboren. Er wuchs in einer politisch aktiven Familie auf – sein Vater Wilhelm Honecker war zunächst SPD-Mitglied, wechselte dann zur USPD und trat 1919 der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) bei. Diese familiäre Prägung beeinflusste Honeckers politische Entwicklung maßgeblich.

Nach dem Besuch der Volksschule in Wiebelskirchen (1918-1926) trat der junge Honecker bereits mit zehn Jahren der kommunistischen Kindergruppe «Jung-Spartakus-Bund» bei. 1926 wurde er Mitglied des Kommunistischen Jugendverbandes Deutschland (KJVD) und begann eine Dachdeckerlehre, die er jedoch nicht abschloss.

Frühe politische Aktivitäten

Honeckers politische Karriere begann früh. 1929 wurde er ehrenamtlicher politischer Leiter der KJVD-Ortsgruppe und besuchte die Bezirksschule des KJVD. Ein Jahr später, 1930, trat er der KPD bei und wurde Mitglied des Roten Frontkämpferbundes (RFB) und der Roten Hilfe Deutschlands (RH). Im selben Jahr begann seine hauptamtliche Tätigkeit als Funktionär des KJVD.

Ausbildung in Moskau

Ein entscheidender Schritt in Honeckers politischer Entwicklung war sein Studium an der Internationalen Lenin-Schule in Moskau (1930/31). Diese Kaderschmiede der Kommunistischen Internationale bildete künftige Führungskräfte kommunistischer Parteien aus. Nach seiner Rückkehr wurde Honecker politischer Leiter der Bezirksleitung des KJVD im Saargebiet und verantwortlich für den Bereich Agitation und Propaganda.

Vertiefen Sie Ihr Wissen über die Weimarer Republik

Erfahren Sie mehr über die politischen Bewegungen und Konflikte der Weimarer Zeit, die Honeckers frühe Jahre prägten.

Zur Weimarer Republik

Widerstand und Haft (1933-1945)

Das Zuchthaus Brandenburg-Görden, wo Erich Honecker von 1937 bis 1945 inhaftiert war

Das Zuchthaus Brandenburg-Görden, in dem Honecker von 1937 bis 1945 inhaftiert war

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 setzte Honecker seine politische Arbeit im Untergrund fort. Als Mitglied des Zentralkomitees des KJVD organisierte er den kommunistischen Widerstand gegen das NS-Regime. Das Saargebiet gehörte zu dieser Zeit noch nicht zum Deutschen Reich, was Honecker zunächst einen gewissen Schutz bot.

Im Februar 1934 wurde Honecker kurzzeitig inhaftiert. Nach seiner Freilassung floh er zunächst in die Niederlande, kehrte aber im Herbst ins Saarland zurück, um gegen den Anschluss des Saargebietes an das Deutsche Reich zu kämpfen. Nach der Saarabstimmung im Januar 1935, bei der sich die Mehrheit für eine Rückkehr ins Deutsche Reich entschied, floh Honecker im Februar nach Frankreich.

Verhaftung und Verurteilung

Im August 1935 kehrte Honecker unter dem Decknamen «Marten Tjaden» nach Berlin zurück, um dort den kommunistischen Widerstand zu organisieren. Seine Untergrundtätigkeit endete jedoch am 4. Dezember 1935 mit seiner Verhaftung durch die Gestapo. Nach langer Untersuchungshaft wurde er im Juni 1937 vom Volksgerichtshof wegen «Vorbereitung zum Hochverrat» zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt und im Gefängnis Brandenburg-Görden inhaftiert.

«Ich war Kommunist, bin Kommunist und werde Kommunist bleiben.»

Erich Honecker während seiner Haftzeit

Haftzeit und Befreiung

Während seiner Haftzeit arbeitete Honecker als Kalfaktor (Hilfskraft) des Gefängnisarztes und später in einer Baukolonne, die außerhalb des Gefängnisses eingesetzt wurde. Am 6. März 1945 gelang ihm die Flucht aus einer solchen Baukolonne in Berlin, er kehrte jedoch später zu seinem Arbeitskommando zurück. Am 27. April 1945 wurde er durch die Rote Armee aus dem Zuchthaus Brandenburg-Görden befreit.

Erich Honecker kurz nach seiner Befreiung aus dem Zuchthaus 1945

Honecker kurz nach seiner Befreiung 1945

Aufstieg in der SED (1945-1971)

Nach seiner Befreiung schloss sich Honecker im Mai 1945 der aus der Sowjetunion zurückgekehrten «Gruppe Ulbricht» an. Diese Gruppe kommunistischer Funktionäre um Walter Ulbricht hatte den Auftrag, in der sowjetischen Besatzungszone den Aufbau einer neuen Verwaltung und politischen Ordnung vorzubereiten.

Erich Honecker als FDJ-Vorsitzender bei einer Kundgebung in den 1950er Jahren

Honecker als FDJ-Vorsitzender bei einer Kundgebung (1950er Jahre)

Jugendpolitik und FDJ

Als Jugendsekretär des Zentralkomitees (ZK) der KPD baute Honecker die «Antifaschistischen Jugendausschüsse» auf, aus denen 1946 die Freie Deutsche Jugend (FDJ) hervorging. Von 1946 bis 1955 war er Vorsitzender dieser Jugendorganisation und prägte damit maßgeblich die Jugendpolitik in der sowjetischen Besatzungszone und später in der DDR.

Auf dem Vereinigungsparteitag von KPD und SPD zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) 1946 wurde Honecker in den Parteivorstand der SED gewählt. 1949 wurde er Mitglied des Zentralkomitees der SED und Abgeordneter der Volkskammer, dem Parlament der am 7. Oktober 1949 gegründeten DDR.

Privatleben

Honeckers Privatleben war eng mit seiner politischen Karriere verflochten. Von 1946 bis 1947 war er mit Charlotte Schanuel verheiratet, die im Juni 1947 verstarb. Seine zweite Ehe schloss er 1947 mit Edith Baumann, mit der er eine Tochter hatte. 1952 brachte Margot Feist, die spätere Ministerin für Volksbildung, die gemeinsame Tochter Sonja zur Welt. Nach der Scheidung von Edith Baumann heiratete Honecker 1953 Margot Feist.

Aufstieg unter Ulbricht

Nach einem Studienaufenthalt an der Parteihochschule des ZK der KPdSU in Moskau (1955/56) wurde Honecker 1958 Vollmitglied des Politbüros der SED und Sekretär des ZK, verantwortlich für Sicherheitsfragen. Damit stieg er zum zweitwichtigsten Mann in der DDR-Führung nach Walter Ulbricht auf. Von 1960 bis 1971 war er zudem Sekretär des Nationalen Verteidigungsrates (NVR).

Der Mauerbau

Als Sekretär für Sicherheitsfragen des ZK der SED war Honecker maßgeblich an der Planung und Durchführung des Baus der Berliner Mauer am 13. August 1961 beteiligt. Er leitete die Vorbereitungen für die Abriegelung der Grenze zu West-Berlin und trug die Verantwortung für den Schießbefehl an der innerdeutschen Grenze. Den Mauerbau verteidigte er bis zu seinem Tod als notwendigen «antifaschistischen Schutzwall».

Erich Honecker inspiziert den Bau der Berliner Mauer, August 1961

Honecker inspiziert den Bau der Berliner Mauer (August 1961)

Die Geschichte der Berliner Mauer entdecken

Erfahren Sie mehr über den Bau, die Geschichte und den Fall der Berliner Mauer – ein Symbol der deutschen Teilung.

Zur Geschichte der Mauer

An der Spitze der DDR (1971-1989)

Porträt von Erich Honecker als Generalsekretär des ZK der SED, 1986

Porträt von Erich Honecker, Erster Sekretär des Zentralkomitees der SED, während eines Interviews 1986

Am 3. Mai 1971 löste Erich Honecker Walter Ulbricht als Erster Sekretär des ZK der SED ab. Dieser Machtwechsel erfolgte mit Unterstützung der sowjetischen Führung unter Leonid Breschnew, die mit Ulbrichts eigenständigem Kurs unzufrieden war. Im Juni 1971 übernahm Honecker auch den Vorsitz des Nationalen Verteidigungsrates und 1976 wurde er als Nachfolger von Willi Stoph Vorsitzender des Staatsrats der DDR. Damit vereinte er die höchsten Partei- und Staatsämter in seiner Person.

Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik

Zu Beginn seiner Amtszeit verkündete Honecker auf dem VIII. Parteitag der SED im Juni 1971 die «Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik» als neues Leitprinzip. Diese Politik zielte darauf ab, den Lebensstandard der Bevölkerung durch umfangreiche Sozialleistungen zu verbessern. Dazu gehörten Wohnungsbauprogramme, Preissubventionen für Grundnahrungsmittel, Mieten und öffentliche Verkehrsmittel sowie der Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen.

«Vorwärts immer, rückwärts nimmer!»

Erich Honecker, Festansprache zum 40. Jahrestag der DDR, 7. Oktober 1989

Diese Sozialpolitik führte kurzfristig zu einer Verbesserung der Lebensverhältnisse in der DDR, belastete jedoch langfristig die Wirtschaft des Landes. Die hohen Kosten für Subventionen und Sozialleistungen konnten durch die Wirtschaftsleistung nicht gedeckt werden, was zu einer steigenden Staatsverschuldung führte.

Außenpolitik und internationale Anerkennung

Ein wichtiger Erfolg Honeckers war die internationale Anerkennung der DDR. Nach dem Grundlagenvertrag mit der Bundesrepublik Deutschland (1972) wurde die DDR von zahlreichen Staaten diplomatisch anerkannt und 1973 in die Vereinten Nationen aufgenommen. Honecker unterzeichnete 1975 die KSZE-Schlussakte von Helsinki und proklamierte die DDR als eigenständige «sozialistische Nation».

In den 1980er Jahren intensivierte Honecker die außenpolitischen Beziehungen der DDR. Er unternahm Staatsbesuche in westlichen Ländern wie Österreich (1980), Italien (1985) und Frankreich (1988). Der Höhepunkt seiner Außenpolitik war sein offizieller Besuch in der Bundesrepublik Deutschland im September 1987, wo er von Bundeskanzler Helmut Kohl empfangen wurde.

Innenpolitik und Überwachungsstaat

Innenpolitisch baute Honecker den Überwachungsstaat weiter aus. Das Ministerium für Staatssicherheit (Stasi) unter Erich Mielke wurde zu einem allgegenwärtigen Kontrollinstrument. Kritiker und Oppositionelle wurden überwacht, verfolgt und teilweise inhaftiert. Nach der Ausbürgerung des Liedermachers Wolf Biermann 1976 kam es zu Protesten von Intellektuellen und Künstlern, die mit Repressionen beantwortet wurden.

Gleichzeitig versuchte Honecker, durch kulturelle Zugeständnisse die Akzeptanz des Regimes zu erhöhen. Westliche Musik, Mode und Filme wurden in begrenztem Umfang toleriert. Sein bekanntes Zitat zum Westfernsehen – «Jeder kann es ein- und ausschalten» – zeugt von einem pragmatischeren Umgang mit westlichen Einflüssen als unter seinem Vorgänger Ulbricht.

Erich Honecker und Helmut Kohl beim Staatsbesuch in Bonn, September 1987

Erich Honecker und Bundeskanzler Helmut Kohl beim Staatsbesuch in Bonn, September 1987

Wirtschaftliche Probleme und Reformverweigerung

In den 1980er Jahren verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage der DDR dramatisch. Die Produktivität sank, die Infrastruktur verfiel, und die Staatsverschuldung gegenüber dem Westen stieg auf über 20 Milliarden US-Dollar. Trotz dieser Probleme lehnte Honecker Wirtschaftsreformen nach dem Vorbild der sowjetischen Perestroika unter Michail Gorbatschow ab.

Als Gorbatschow 1985 Generalsekretär der KPdSU wurde und Reformen in der Sowjetunion einleitete, distanzierte sich Honecker von diesem Kurs. Er beharrte darauf, dass die DDR keine Reformen benötige, und hielt an seinem autoritären Führungsstil fest. Diese Reformverweigerung trug maßgeblich zur wachsenden Unzufriedenheit in der Bevölkerung bei.

Alltag in der DDR erkunden

Wie lebten die Menschen in der DDR unter Honeckers Führung? Entdecken Sie den Alltag zwischen Mangelwirtschaft und Sozialpolitik.

Zum Alltag in der DDR

Sturz und letzte Jahre (1989-1994)

Massendemonstrationen in Leipzig im Herbst 1989, die zum Sturz Honeckers führten

Massendemonstrationen in Leipzig im Herbst 1989

Im Sommer 1989 spitzte sich die Krise in der DDR dramatisch zu. Tausende DDR-Bürger flohen über Ungarn und die ČSSR in den Westen. Gleichzeitig formierte sich im Land eine breite Oppositionsbewegung, die Reformen forderte. Trotz der sich zuspitzenden Lage hielt Honecker an seinem Kurs fest. Bei den Feierlichkeiten zum 40. Jahrestag der DDR am 7. Oktober 1989 ignorierte er die Reformempfehlungen von Michail Gorbatschow und verkündete: «Den Sozialismus in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf.»

Absetzung und Strafverfolgung

Angesichts der anhaltenden Massenproteste und der sich verschärfenden Krise wurde Honecker am 18. Oktober 1989 vom Politbüro zum Rücktritt von allen Ämtern gezwungen. Sein Nachfolger wurde Egon Krenz. Am 3. Dezember 1989 wurde Honecker aus der SED ausgeschlossen und schloss sich daraufhin der wiedergegründeten KPD an.

Nach dem Fall der Mauer und der deutschen Wiedervereinigung wurde gegen Honecker ein Ermittlungsverfahren wegen Amtsmissbrauch und Korruption eingeleitet. Im Januar 1990 kam er kurzzeitig in Untersuchungshaft, wurde aber aus gesundheitlichen Gründen wieder freigelassen. Im November 1990 wurde ein Haftbefehl wegen des Verdachts des gemeinschaftlichen Totschlags im Zusammenhang mit dem Schießbefehl an der innerdeutschen Grenze erlassen.

Erich Honecker vor dem Berliner Landgericht, 1992

Erich Honecker vor dem Berliner Landgericht, 1992

Flucht und Exil

Um der Strafverfolgung zu entgehen, floh Honecker am 13. März 1991 nach Moskau. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und auf Druck der deutschen Regierung wurde er jedoch im Juli 1992 nach Deutschland ausgeliefert und in das Haftkrankenhaus Berlin-Moabit eingewiesen.

Der Prozess gegen Honecker wegen der Todesschüsse an der Berliner Mauer begann im November 1992. In seiner Verteidigungsrede übernahm er zwar die politische Verantwortung für die Toten an der Mauer, bestritt jedoch jede juristische oder moralische Schuld. Aufgrund seiner fortgeschrittenen Krebserkrankung wurde das Verfahren am 12. Januar 1993 eingestellt, nachdem das Berliner Verfassungsgericht die Fortsetzung des Prozesses als Verletzung der Menschenwürde des todkranken Honeckers gewertet hatte.

Nach seiner Entlassung aus dem Haftkrankenhaus reiste Honecker am 13. Januar 1993 nach Chile, wo seine Tochter Sonja mit ihrer Familie lebte. Dort starb er am 29. Mai 1994 im Alter von 81 Jahren an den Folgen seiner Krebserkrankung.

Zeitleiste: Wichtige Stationen im Leben Erich Honeckers

  • 25. August 1912: Geboren in Neunkirchen/Saar als Sohn eines Bergarbeiters
  • 1926: Eintritt in den Kommunistischen Jugendverband Deutschland (KJVD)
  • 1930: Eintritt in die KPD und Beginn als hauptamtlicher Funktionär des KJVD
  • 1930/31: Besuch der Internationalen Lenin-Schule in Moskau
  • 4. Dezember 1935: Verhaftung durch die Gestapo in Berlin
  • Juni 1937: Verurteilung zu zehn Jahren Zuchthaus wegen «Vorbereitung zum Hochverrat»
  • 27. April 1945: Befreiung aus dem Zuchthaus Brandenburg-Görden durch die Rote Armee
  • 1946-1955: Vorsitzender der Freien Deutschen Jugend (FDJ)
  • 1958: Vollmitglied des Politbüros der SED und Sekretär des ZK für Sicherheitsfragen
  • 13. August 1961: Leitung der Vorbereitungen für den Bau der Berliner Mauer
  • 3. Mai 1971: Ablösung Walter Ulbrichts als Erster Sekretär des ZK der SED
  • 1976: Ernennung zum Generalsekretär des ZK der SED und Vorsitzender des Staatsrats
  • September 1987: Staatsbesuch in der Bundesrepublik Deutschland
  • 18. Oktober 1989: Absetzung durch das Politbüro während der friedlichen Revolution
  • 13. März 1991: Flucht nach Moskau
  • 29. Juli 1992: Auslieferung nach Deutschland und Beginn des Prozesses
  • 13. Januar 1993: Einstellung des Verfahrens und Ausreise nach Chile
  • 29. Mai 1994: Tod in Santiago de Chile
Chronologische Bildcollage wichtiger Stationen im Leben Erich Honeckers

Wichtige Stationen im Leben Erich Honeckers (1912-1994)

Politische Konzepte und Maßnahmen

Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik

Das zentrale politische Konzept Honeckers war die «Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik», die er auf dem VIII. Parteitag der SED 1971 verkündete. Diese Politik zielte darauf ab, den Lebensstandard der Bevölkerung durch umfangreiche Sozialleistungen zu verbessern, während gleichzeitig die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit gesteigert werden sollte.

Konkrete Maßnahmen umfassten:

  • Umfangreiches Wohnungsbauprogramm (1971-1990)
  • Preissubventionen für Grundnahrungsmittel, Mieten und öffentliche Verkehrsmittel
  • Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen
  • Verbesserung der medizinischen Versorgung
  • Erhöhung der Mindestlöhne und Renten

Abgrenzungspolitik

Trotz der internationalen Entspannung und der Ostpolitik der Bundesrepublik verfolgte Honecker eine Politik der «Abgrenzung» gegenüber dem Westen. Er betonte die Eigenständigkeit der DDR als «sozialistische Nation» und lehnte die deutsche Einheit ab.

Elemente der Abgrenzungspolitik waren:

  • Verfassungsänderung 1974 mit Streichung der Bezüge zur deutschen Nation
  • Einführung des Unterrichtsfachs «Staatsbürgerkunde» zur ideologischen Erziehung
  • Verstärkung der Grenzsicherungsanlagen mit Selbstschussanlagen
  • Kontrolle und Überwachung von Kontakten zu Westdeutschen
  • Betonung der «sozialistischen Lebensweise» in Abgrenzung zur «kapitalistischen»
Plattenbausiedlung in Ost-Berlin als Symbol für Honeckers Wohnungsbauprogramm

Plattenbausiedlung in Ost-Berlin – Symbol für Honeckers Wohnungsbauprogramm

Überwachung und Repression

Unter Honeckers Führung wurde der Überwachungsapparat der DDR weiter ausgebaut. Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) unter Erich Mielke entwickelte sich zu einem allgegenwärtigen Kontrollinstrument mit rund 91.000 hauptamtlichen und etwa 180.000 inoffiziellen Mitarbeitern (IM) im Jahr 1989.

Die Überwachung und Repression richtete sich besonders gegen:

  • Kritiker und Oppositionelle
  • Ausreisewillige («Republikflüchtlinge»)
  • Kirchliche Gruppen und unabhängige Friedens-, Umwelt- und Menschenrechtsgruppen
  • Künstler und Intellektuelle mit abweichenden Meinungen

«Die Mauer wird in 50 und auch in 100 Jahren noch bestehen bleiben, wenn die dazu vorhandenen Gründe nicht beseitigt sind.»

Erich Honecker, Januar 1989

Außenpolitik

In der Außenpolitik verfolgte Honecker das Ziel der internationalen Anerkennung der DDR. Nach dem Grundlagenvertrag mit der Bundesrepublik (1972) und der Aufnahme in die Vereinten Nationen (1973) intensivierte er die diplomatischen Beziehungen zu westlichen und blockfreien Staaten.

Wichtige außenpolitische Ereignisse waren:

  • Unterzeichnung der KSZE-Schlussakte in Helsinki (1975)
  • Staatsbesuch in Österreich (1980) – erster Besuch in einem westlichen Land
  • Besuch in Italien und Treffen mit Papst Johannes Paul II. (1985)
  • Staatsbesuch in der Bundesrepublik Deutschland (1987)
Erich Honecker und Michail Gorbatschow beim 40. Jahrestag der DDR, Oktober 1989

Erich Honecker und Michail Gorbatschow beim 40. Jahrestag der DDR, Oktober 1989

Historische Einordnung und Erbe

Erich Honeckers historische Bedeutung und sein politisches Erbe werden bis heute kontrovers diskutiert. Als einer der prägendsten Politiker der DDR steht er für die Stabilisierung des SED-Regimes ebenso wie für dessen Untergang durch Reformunfähigkeit.

Soziale Errungenschaften

Befürworter verweisen auf die sozialen Errungenschaften der Honecker-Ära:

  • Umfassende soziale Sicherheit
  • Vollbeschäftigung
  • Lösung der Wohnungsfrage
  • Gleichstellung der Frau im Berufsleben
  • Kostenlose Bildung und Gesundheitsversorgung

Autoritäre Herrschaft

Kritiker betonen die negativen Aspekte seiner Herrschaft:

  • Menschenrechtsverletzungen und Unterdrückung
  • Todesopfer an der innerdeutschen Grenze
  • Überwachungsstaat und Bespitzelung
  • Wirtschaftlicher Niedergang und Umweltzerstörung
  • Reformunfähigkeit und Realitätsverlust
Reste der Berliner Mauer als Symbol für Honeckers Politik und deren Überwindung

Reste der Berliner Mauer – Symbol für Honeckers Politik und deren Überwindung

Historische Bewertung

In der historischen Bewertung wird Honecker oft als Vertreter einer orthodoxen, reformunfähigen kommunistischen Führung gesehen, die den Anschluss an die politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen der 1980er Jahre verpasste. Seine Weigerung, den Reformkurs Gorbatschows zu unterstützen, trug maßgeblich zum Zusammenbruch der DDR bei.

Gleichzeitig wird anerkannt, dass unter seiner Führung die internationale Anerkennung der DDR erreicht wurde und sich die Lebensverhältnisse der DDR-Bürger zeitweise verbesserten. Die «Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik» führte jedoch zu einer Überforderung der Wirtschaft und zu einer wachsenden Staatsverschuldung.

«Sozialismus ist das Gegenteil von dem, was wir jetzt in Deutschland haben. Sodass ich sagen möchte, dass unsere schönen Erinnerungen an die DDR viel aussagen von dem Entwurf einer neuen, gerechten Gesellschaft. Und dieser Sache wollen wir für immer treu bleiben.»

Erich Honecker in seiner letzten öffentlichen Rede, 17. April 1993

Persönliches Vermächtnis

Persönlich blieb Honecker bis zu seinem Tod von der Richtigkeit seines politischen Weges überzeugt. In seiner Verteidigungsrede vor dem Berliner Landgericht und in seinen letzten öffentlichen Äußerungen in Chile verteidigte er die DDR als Versuch, eine gerechtere Gesellschaftsordnung zu schaffen. Die Realität der DDR unter seiner Führung stand jedoch oft im Widerspruch zu diesem Anspruch.

Erich Honeckers Leben spiegelt die Widersprüche und Tragik der deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert wider: vom jungen Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus zum Staatschef eines autoritären Regimes, das schließlich an seinen eigenen Widersprüchen zerbrach.

Fazit

Erich Honecker prägte als Staatsratsvorsitzender und Generalsekretär des ZK der SED fast zwei Jahrzehnte lang die Geschichte der DDR. Seine politische Laufbahn begann in der kommunistischen Jugendbewegung der Weimarer Republik, führte über Widerstand, Haft und Befreiung bis an die Spitze des SED-Staates.

Unter seiner Führung erlebte die DDR eine Phase relativer Stabilität und internationaler Anerkennung, aber auch wirtschaftlichen Niedergang und zunehmende Erstarrung. Seine Weigerung, notwendige Reformen einzuleiten, trug maßgeblich zum Zusammenbruch des SED-Regimes bei. Die friedliche Revolution von 1989 beendete seine politische Karriere und leitete das Ende der DDR ein.

Als historische Persönlichkeit bleibt Erich Honecker umstritten – für die einen Symbol eines gescheiterten politischen Systems, für andere Vertreter sozialer Errungenschaften, die mit der deutschen Wiedervereinigung verloren gingen. Seine Biografie ist untrennbar mit der Geschichte der deutschen Teilung und des Kalten Krieges verbunden.

Erich Honecker in seinen letzten Lebensjahren in Chile, 1993

Erich Honecker in seinen letzten Lebensjahren in Chile, 1993

Vertiefen Sie Ihr Wissen über die deutsche Teilung

Entdecken Sie weitere Aspekte der deutsch-deutschen Geschichte und des Kalten Krieges in Europa.

Zur Geschichte des geteilten Deutschlands

Quellen und weiterführende Literatur

  • Haunhorst, Regina/Zündorf, Irmgard: Biografie Erich Honecker, in: LeMO-Biografien, Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, http://www.hdg.de/lemo/biografie/erich-honecker.html
  • Sabrow, Martin: Erich Honecker. Das Leben davor. 1912–1945. C.H. Beck, München 2016
  • Pötzl, Norbert F.: Erich Honecker. Eine deutsche Biographie. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart/München 2002
  • Lorenzen, Jan N.: Erich Honecker. Eine Biographie. Rowohlt Taschenbuch, Reinbek bei Hamburg 2001
  • Andert, Reinhold / Herzberg, Wolfgang: Der Sturz. Erich Honecker im Kreuzverhör. Aufbau-Verlag, Berlin 1990
  • Honecker, Erich: Aus meinem Leben. Dietz Verlag, Berlin 1980

Bildnachweis: Bundesarchiv; ADN-Zentralbild

TAGGED:DDR-StaatsratsvorsitzenderDeutsche Demokratische RepublikErich HoneckerOstdeutschlandSozialistische Einheitspartei Deutschlands

Trag dich für den Newsletter ein.

Verpasse keine News mehr - keine Angst kommt nicht stündlich oder täglich. Schön dosiert.

Du trägst dich einfach ein Wenn du willst lies hier und es wird lustig in deinem Postfach Datneschutz. Abmelden geht immer.
Share This Article
Facebook Pinterest Whatsapp Whatsapp LinkedIn Threads Email Copy Link
Previous Article Porträtfoto von John F. Kennedy als 35. Präsident der Vereinigten Staaten John F. Kennedy: Leben und Vermächtnis
Next Article Oskar Lafontaine als junger Politiker in den 1970er Jahren Oskar Lafontaine: Ein politisches Leben zwischen SPD und Linkspartei
Keine Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar Antworten abbrechen

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Partner

  • Traumurlaub finden
  • Firmenverzeichnis

-Werbung-

SaleBestseller No. 1 Apple iPhone 15 (128 GB) - Schwarz
Apple iPhone 15 (128 GB) - Schwarz
Amazon Prime
692,90 EUR
SaleBestseller No. 2 Apple iPhone 16 128 GB: 5G Handy mit Kamerasteuerung, A18 Chip und einem echten Boost für die Batterie. Funktioniert mit AirPods, Schwarz
Apple iPhone 16 128 GB: 5G Handy mit Kamerasteuerung, A18 Chip und einem echten Boost für die Batterie. Funktioniert mit AirPods, Schwarz
Amazon Prime
778,90 EUR
Bestseller No. 3 Apple iPhone 13, 128GB, Mitternacht (Generalüberholt)
Apple iPhone 13, 128GB, Mitternacht (Generalüberholt)
319,00 EUR
Werbung

zufällige Artikel

trading basics
Trading Basics: Die Grundlagen des erfolgreichen Tradings
Crypto
Johann Wolfgang von Goethe
Johann Wolfgang von Goethe – Der Dichter mit dem Doppelleben
Allgemein Kultur
Bastian Schweinsteiger FIFA 25
Schweinsteiger: FIFA 25 mit deutscher Präzision
Games
Some Los Angeles officials fear Marines rules of force
Allgemein
- Werbung -

You Might Also Like

Maurice Bohlen
Biographie & SteckbriefPromis

Maurice Bohlen Biographie Steckbrief

7 Min Read
Patrick Fabian
Biographie & Steckbrief

Patrick Fabian Steckbrief Biographie

6 Min Read
Kelly Reilly
Biographie & Steckbrief

Kelly Reilly Biography Fortune Career Family Scandals

10 Min Read
Carmen Geiss
Biographie & Steckbrief

Carmen Geiss Biographie

10 Min Read

Dein anderer Newsletter

Bissle Humor, bissle Realität, bissle Spass - lass dich überraschen

Was machen wir eigentlich

Bei mir liegt der Fokus auf Humor, Humor, Humor – Informationen mit Humor – Ich unterstütze Unternehmen bei der Sichtbarkeit ihrer Firma bei SEO und das hier ist ein Projekt von mir.

SEO Beratung mit Humor
  • History
  • News
  • Business
  • Lifestyle
  • Kultur
  • Games
  • Sport
  • Alles

Mehr Links die sich lohnen

  • Impressum
  • Datenschutz
  • Firmenverzeichnis
  • Pommes Seite
  • Wein dieser Welt
  • Reiseführer Asien
  • Reiseführer Lateinamerika
  • Fussball Nachschlagewerk
News mit Humor
  • Stories
  • Facts
  • nur Hier
Bissle Humor schadet nie - also meld dich doch einfach an

Go to mobile version
Welcome Back!

Sign in to your account

Username or Email Address
Password

Lost your password?