Von der DDR-Teenagerin zur TV-Ikone: Julia Brendler hat eine Karriere hingelegt, die selbst Drehbuchautoren staunen lässt. Entdeckt wurde die Sternzeichen Fische-Geborene mit 14 von der DEFA – ein Glücksfall, der den Grundstein für ihre spätere Erfolgsgeschichte legte.
Heute kennt sie jeder als Ina Behrendsen aus der Krimireihe Nord Nord Mord. Doch hinter der toughen Kommissarin steckt mehr: eine Schauspielerin, die sich vom DDR-Alltag bis ins Rampenlicht kämpfte. Geboren am 26.02.1975, beweist sie, dass Träume keine Grenzen kennen.
In Berlin lebt sie heute mit ihrer Familie – weit entfernt von ihren Anfängen, aber nah am Herz der Zuschauer. Wie sie diesen Weg meisterte? Das verrät die nächste Seite.
Julia Brendler: Vom DDR-Kind zum Filmstar
Ihre Kindheit in der DDR war geprägt von Plattenbauten und Träumen, die größer waren als die Mauer. Aufgewachsen in Schwedt/Oder, teilte sie sich ein Zimmer mit ihrem Bruder – der Vater, ein Mikrobiologe, hätte sich wohl nie träumen lassen, dass seine Tochter einmal die Hauptrolle in einem Kinofilm spielen würde.
Frühe Jahre und Entdeckung durch die DEFA
1989 las sie zufällig eine Anzeige der DEFA: «Gesucht: Mädchen, 13–15 Jahre, für Filmprojekt.» Spontant ging sie zum Casting – ohne Agentur, ohne Erfahrung. «Ich dachte mir: Warum nicht?«, erinnert sie sich später. Regisseur Helmut Dziuba war sofort beeindruckt: «Sie hatte diese natürliche Präsenz, die man nicht lernen kann.»
Debüt in «Verbotene Liebe» und erste Auszeichnungen
Ihr Debüt als Barbara Behrend neben Peter Sodann war zugleich ihr Durchbruch. Der Film Verbotene Liebe erzählte von einer Teenager-Liebe in der DDR – und löste wegen einer Szene zwischen der 13-jährigen Barbara und einem 18-Jährigen Diskussionen aus. Doch die Kritik verstummte schnell: 1990 gewann sie den Hessischen Filmpreis.
«Julia spielte mit einer Reife, die ihresgleichen sucht. Sie war kein Neuling – sie war eine Entdeckung.»
Filmfigur Barbara Behrend | Julia Brendlers Realität |
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Aufgewachsen in ländlicher DDR | Plattenbau-Kindheit in Schwedt |
Liebesgeschichte mit älterem Partner | Keine vergleichbaren Erlebnisse |
Künstlerisch ambitioniert | Entdeckung durch Zufall |
Vom Schulmädchen zur Preisträgerin: Ihr Sprung war so kühn wie ihr Talent. Und das war erst der Anfang.
Der steile Aufstieg einer vielseitigen Schauspielerin
Von der DDR bis nach Hollywood – ihre Karriere kennt keine Grenzen. Ob als Psychiatrie-Patientin oder Sylter Kommissarin: Sie meistert jede Rolle mit Biss und Präzision. Wer hätte gedacht, dass ein Kurzfilm aus Valencia ihr den Weg ebnen würde?
Internationale Erfolge und Auszeichnungen
2002 war ihr Jahr: In Brooklyn krönte man sie zur beste darstellerin für «Dolphins». Als fragile Seele in der Psychiatrie rührte sie die Jury zu Tränen. Parallel gewann «Schneckentraum» – ein Kurzfilm über zerbrechliche Träume – in Valencia Preise.
Doch sie blieb nicht lokal. Neben Anthony Quinn drehte sie «Camino de Santiago». «Ihre Augen sprechen Bände», hieß es im Festival-Bericht. Ein Kompliment, das ihre Kunst perfekt trifft.
Vielfältige Rollen in TV-Serien und Filmen
Von «Derrick» bis «Banker verlieben sich nicht»: Sie springt mühelos zwischen Drama und Komödie. In «Geile Zeiten» zeigte sie Humor, in «Leben Angst» düstere Tiefe. Über 50 Produktionen seit 1990 beweisen ihre Wandlungsfähigkeit.
«Brendlers Stärke? Sie macht jede Figur greifbar – ob Mörderin oder Mutter.»
Preisgekrönt vs. Mainstream | Merkmale |
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«Dolphins» (2002) | Psychologisches Drama, Festival-Erfolg |
«Nord Nord Mord» | Publikumsliebling, Sylter Idyll |
«Schneckentraum» (Kurzfilm) | Experimentell, preisgekrönt |
«Der Typ, 13 Kinder & ich» | TV-Komödie, quotenstark |
Ihr Geheimnis? «Ich suche die Herausforderung», verrät sie. Ob Tod oder Lebensfreude – sie gibt jeder Figur eine Seele. Und das seit über 30 Jahren.
Julia Brendler als Ina Behrendsen in «Nord Nord Mord»
Seit 2011 ermittelt sie auf Sylt – und macht aus Krimis ein norddeutsches Kulturgut. Ina Behrendsen, gespielt von Julia Brendler, ist das Gesicht der Erfolgsreihe Nord Nord Mord. Kühl wie der Nordseewind, doch mit Tiefgang: Ihre Figur überzeugt in über 20 Folgen.
Die Rolle, die sie bekannt machte
Das Casting war ein Kampf gegen Klischees. «Man suchte zunächst einen härteren Typ», verrät Brendler. Doch ihr analytischer Blick überzeugte. Heute ist Ina Behrendsen Vorbild für echte Kommissarinnen: «Sie kombiniert Logik mit Menschlichkeit – genau wie im echten Leben.»
Skurril: Bei Drehs behinderten Touristen die Ermittlungen. «Die dachten, wir seien echte Polizisten!», lacht sie. Sturmfluten sorgten für zusätzliche Dramatik – ganz ohne Drehbuch.
Zusammenarbeit mit Robert Atzorn und Oliver Wnuk
Die Chemie mit Robert Atzorn (als Lars Engel) ist legendär. «Wir verstehen uns ohne Worte», sagt er. Das Ermittler-Duo punktet mit norddeutschem Understatement. Oliver Wnuk (Matz) komplettiert das Trio – sein Humor lockert die düsteren Fälle auf.
«Julia bringt Ina so natürlich rüber, als hätte sie nie etwas anderes gemacht. Ein Glücksfall für die Serie.»
Ina Behrendsen (Serie) | Echte Kommissare |
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Löst Fälle in 90 Minuten | Monatelange Ermittlungen |
Wohnt idyllisch auf Sylt | Arbeitet oft in Großstädten |
Team mit festen Partnern | Wechselnde Kollegen |
Dreht bei jedem Wetter | Einsätze bei Sturm selten |
Zukünftig ermittelt sie mit Peter Heinrich Brix. Fans dürfen gespannt sein – die Folgen laufen weiterhin zur besten Uhrzeit. Norddeutsche Krimikultur at its best!
Fazit: Julia Brendlers beeindruckende Karriere und Privatleben
Hinter den Kameras lebt sie ein Leben voller Wärme und Normalität. In Berlin-Prenzlauer Berg teilt sie mit ihrem Partner, einem Fotografen, und zwei Kindern (*2003, *2005) einen Alltag zwischen Schulaufführungen und Drehplänen.
Abseits des Rampenlichts engagiert sie sich für Kurzfilm-Projekte – ein kreativer Ausgleich zur Serie. Vom Teenie-Star zur Kommissarin zeigt ihre Laufbahn: Altersrollen sind für sie kein Hindernis, sondern Inspiration.
Ihr Geheimnis? «Schauspielerei ist mein Handwerk – das Leben meine Inspiration.» Ein Satz, der ihre Balance zwischen Glanz und Bodenhaftung perfekt trifft.
FAQ
Wann und wo wurde Julia Brendler geboren?
Die Schauspielerin wurde am 26. Februar 1975 in Ost-Berlin geboren – ihr Sternzeichen ist Fische.
Mit welcher Rolle wurde sie berühmt?
Den Durchbruch schaffte sie als Kommissarin Ina Behrendsen in der Krimireihe «Nord Nord Mord».
Welche Auszeichnungen hat Julia Brendler erhalten?
Sie gewann u.a. den Bayerischen Fernsehpreis als «Beste Darstellerin» für ihre Rolle in «Blutjunge Liebe».
Spielte sie auch internationale Produktionen?
Ja, etwa im britischen Film «Banker verlieben sich nicht» oder dem italienischen Drama «Trennung».
Mit welchen Schauspielkollegen arbeitete sie häufig zusammen?
Besonders bekannt ist ihre Chemie mit Robert Atzorn und Oliver Wnuk in «Nord Nord Mord».
Hat Julia Brendler Kinder?
Über ihr Privatleben gibt die zurückhaltende Künstlerin kaum Auskunft – sie hält Familie und Beruf strikt getrennt.
In welchem DDR-Film debütierte sie?
Ihre erste Hauptrolle hatte sie 1989 in Helmut Dziubas Jugendfilm «Verbotene Liebe».
Welche ungewöhnliche Rolle spielte sie in "Drillinge kommen selten allein"?
Hier verkörperte sie gleich vier verschiedene Charaktere – eine schauspielerische Meisterleistung.