Was passiert, wenn der scheinbar perfekte Leben plötzlich in Scherben liegt? Der Milliardär und Swiss Life-Investor stand jahrelang für glänzenden Erfolg – doch hinter der Fassade kämpfte er mit einer dunklen Abhängigkeit.
2010 wurde alles anders: Ein Klinikaufenthalt markierte den Wendepunkt. «Ich war ein funktionierender Zombie», gestand er später. Bis zu 50 Schlaftabletten täglich – der Preis für jahrelanges Funktionieren auf Hochtouren.
Seine Ehefrau Veronica Ferres wurde zur entscheidenden Stütze. «Sie zog mich buchstäblich aus der Hölle», erinnert sich der Unternehmer. Doch die Spätfolgen ließen nicht lange auf sich warten: 2020 folgte eine Nasenkrebs-OP als deutliche Warnung.
Eine Geschichte, die zeigt: Auch hinter glänzenden Fassaden toben oft unsichtbare Kämpfe. Wie schaffte er den Ausstieg? Und was können wir daraus lernen?
Von schwierigen Anfängen zum Selfmade-Milliardär
Ein zerrissener Jungenanzug, eine geteilte Zahnbürste: So begann seine Reise. Was wie ein Drehbuch für einen Sozialdrama klingt, ist die wahre Kindheit eines Mannes, der später die Finanzwelt aufmischte.
Kindheit an der Armutsgrenze
Geboren in Hildesheim, wuchs er im Mutter-Kind-Heim auf. Luxus war ein eigenes Brotmesser. «Wir teilten uns eine Zahnbürste – wenn es mal eine gab», erinnert er sich später. Der Stiefvater prügelte, die Armut war allgegenwärtig.
Doch statt zu verzweifeln, kämpfte er sich nach oben. Mit 14 klebte er Plakate, mit 16 kassierte er im Supermarkt ab. Jede Mark zählte. Die Bundeswehr wurde zur Schule des Lebens: «Mein erster Führungsjob? Ein Sanitätstrupp im Matsch!»
Karrierestart bei der OVB Vermögensberatung
Das Medizinstudium brach er ab – seine erste große Niederlage. Doch dann kam die OVB Vermögensberatung. «Ich verkaufte Versicherungen wie andere Currywurst – Hauptsache Cashflow», lacht er heute. Der Job wurde zur Passion, das Studium zur Last.
1982 folgte die Exmatrikulation. Ein Risiko, das sich auszahlte. Bei der OVB lernte er, wie Geld wirklich funktioniert. Aus dem einstigen Heimkind wurde ein Unternehmer, der seine Chancen packte – mit beiden Händen.
Der Aufstieg des Finanzgenies
Von der Garagenfirma zum Börsenliebling – der Weg war steil und voller Überraschungen. Mit 900.000 DM Startkapital gründete der Unternehmer 1987 eine Firma, die bald zum Synonym für Erfolg werden sollte: AWD. «Wir schliefen unter dem Schreibtisch – der Börsengang war unser Wecker», erinnert er sich heute lachend.
Durchbruch mit AWD und Börsengang
Die Strategie war einfach wie genial: Aus Versicherungsvertretern wurden «Rockstars mit Krawatten». Der Börsengang 2000 katapultierte das Unternehmen in eine neue Liga – 500 Millionen Euro Emissionserlös sprachen für sich. Für den einstigen Tellerwäscher ein Traum, der Wirklichkeit wurde.
Doch der wahre Coup folgte 2007: Der Verkauf an Swiss Life brachte 360 Millionen Euro Gewinn. «Der Vertrag war dicker als mein Oberschenkel – und genauso wertvoll», kommentierte er trocken. Ein Jahr später kassierte er weitere 307 Millionen Euro durch den Verkauf seiner MLP-Aktien.
Verkauf an Swiss Life und Milliardengeschäft
Der Deal mit Swiss Life wurde zum Meisterstück. Plötzlich war das Geld da – aber für den Unternehmer zählte mehr: «Geld ist nur der Scoreboard – das Spiel heißt Macht.» Bis 2010 wuchs sein Vermögen auf 660 Millionen Euro. Eine beeindruckende Karriere, die mit finanziellen Meilensteinen gepflastert war.
Doch hinter den Millionen steckte harte Arbeit. Von politischen Kampagnen für Gerhard Schröder bis zu Galas mit Bill Clinton – der Aufstieg war auch ein Tanz auf dem gesellschaftlichen Parkett. Ein Erfolg, der seinesgleichen sucht.
Carsten Maschmeyers dunkelste Stunden: Die Tablettenabhängigkeit
Hinter jedem Erfolg lauert oft ein unsichtbarer Kampf. Der Finanzmogul, bekannt für seinen scharfen Verstand, verlor jahrelang den Kampf gegen sich selbst. Was als harmlose Schlafhilfe begann, endete in einem Albtraum.
Auslöser: Stress und Schlafstörungen
2003 verschrieb ein Arzt ihm erstmals Stilnox – ein Mittel gegen Schlaflosigkeit. Doch der Druck blieb. «Ich dachte, ich kann alles kontrollieren. Bis ich plötzlich die Kontrolle verlor», gestand er später.
2006 folgte der Burn-out. Der Körper streikte, der Geist auch. Jahr für Jahr hatte er Höchstleistungen gebracht. Nun forderte der Preis seinen Tribut.
Eskalation bis zu 50 Tabletten täglich
Aus einer Tablette wurden zehn, dann fünfzig. «Mein Wecker klingelte alle zwei Stunden – Pillenzeit!» Vorstandssitzungen leitete er im Entzug, doch niemand bemerkte es. Die Sucht wurde sein heimlicher Geschäftspartner.
Der Tiefpunkt: Ein Zusammenbruch im Ferrari. «Der Tank war voll, aber ich leer.» Selbst der milliardenschwere Lebensstil konnte die Leere nicht füllen.
Depressionen und Burn-out
Hinter der Fassade brodelten Suizidgedanken. «Ich war ein Geist in einem Anzug.» 2021 outete er sich öffentlich – eine seltene Geste in der Businesswelt.
Die Ironie: Der Stressmanager wurde vom Stress gemanagt. Sein Erfolg hatte ihn in die Falle gelockt, aus der er Jahre brauchte, um zu entkommen.
Der lange Weg aus der Sucht
Manchmal braucht es mehr als Willenskraft, um sich aus dem Abgrund zu ziehen. Drei gescheiterte Entzüge, unzählige leere Versprechen – doch 2010 kam die Wende. Ein Kampf, der nicht nur den Unternehmer, sondern auch seine Liebsten an Grenzen brachte.
Mehrere gescheiterte Entzugsversuche
Die ersten Versuche scheiterten kläglich. «Kalter Entzug fühlte sich an, als würde mir jemand das Gehirn auskratzen», beschrieb er später. Die Sucht war stärker als jeder Businessplan.
Jeder Rückfall war ein Schlag ins Gesicht – besonders für die Schauspielerin an seiner Seite. Doch sie gab nicht auf. Ihre Ratschläge wurden zum Rettungsanker.
Stationäre Therapie 2010 als Wendepunkt
Die 6-monatige Therapie war kein Luxusretreat. «Ich teilte mir das Zimmer mit einem Obdachlosen – der reichste Mann der Station», erinnerte er sich ironisch. Plötzlich zählten Titel nichts mehr.
Der Alltag war hart: Gruppentherapien, Entzugserscheinungen, schlaflose Nächte. Doch diesmal hielt er durch. Der Grund? Eine ultimative Wahl.
Unterstützung durch Veronica Ferres
Veronica Ferres stellte ihn vor die Entscheidung: «Sie oder die Pillen». Die Ehe stand auf dem Spiel – und sie gewann. «Ich liebte den Mann, nicht die Maschine», erklärte die Schauspielerin später.
Sogar ihre Tochter Lilly Krug wurde zur Motivation. «Ich wollte endlich ein echter Vater sein», gestand er. Die Familie wurde sein stärkster Antrieb.
Jahr | Ereignis | Wendepunkt |
---|---|---|
2006-2009 | 3 gescheiterte Entzüge | Burn-out |
2010 | Stationäre Therapie | 6 Monate Klinik |
2011 | Rückkehr ins Leben | Familie als Stütze |
Neuanfang mit der Maschmeyer Group
Aus der Krise entstand eine Vision: Startups mit Wirkung fördern. Der ehemalige Finanzmogul tauschte Tabletten gegen Beteiligungsverträge – und wurde zum gefragten Investor. Seine Maschmeyer Group investiert nicht nur Geld, sondern auch Lebenserfahrung.
Investitionen in 150+ Startups weltweit
Von Berlin bis San Francisco unterstützt die Firma junge Gründer. «Ich suche keine Rendite-Roboter, sondern Menschen mit Feuer», erklärt der Unternehmer. Erfolge wie Klarna und Blacklane zeigen: Der Riecher für Trends ist geblieben.
2025 plant die Gruppe 50 Millionen Euro in US-Startups zu pumpen. Ein Risiko? «Scheitern gehört dazu – das lernte ich im Silicon Valley.» Die Bilanz spricht für sich: 5.000 neue Jobs durch geförderte Unternehmen.
Erfolge mit Modern Health und Finanzguru
Besonders stolz ist er auf Modern Health. Das erste «Einhorn» (Startup mit Milliardenwert) in seinem Portfolio. «Psychische Gesundheit war mein schwächster Punkt – jetzt ist es meine stärkste Investition.»
In der TV-Show «Höhle der Löwen» setzte er 1 Million Euro auf Finanzguru. Der Coup wurde zum Lehrstück: «Jeder Cent floss in die Entwicklung – genau wie bei meinem Comeback.»
Engagement in psychischer Gesundheitsforschung
2010 gründete er HMNC Brain Health. Die Firma forscht an Depressionstherapien. «Ich hatte keinen Seelendoktor – heute helfe ich, bessere zu entwickeln.» Ein persönlicher Kreislauf schließt sich.
Jahr | Investment | Wirkung |
---|---|---|
2010 | HMNC Brain Health | Forschung gegen Depressionen |
2018 | Finanzguru | 1 Mio. Euro in TV-Show |
2020 | Modern Health | Erstes «Einhorn»-Startup |
2025 | US-Expansion | 50 Mio. Euro geplant |
Vom Pillen- zum Portfolio-Manager: Die Maschmeyer Group beweist – wahre Gründer scheitern nicht, sie transformieren. Und manchmal schreibt das Leben die besten Drehbücher.
Privatleben zwischen München und Kalifornien
Nach der Krise kam das Glück – privat wie beruflich. Während die Maschmeyer Group florierte, fand der Investor auch im Familienleben neuen Halt. Zwischen Malibu und München entstand ein Zuhause, das mehr wert ist als jedes Aktienportfolio.
Ehe mit Veronica Ferres seit 2014
2014 sagte das Paar in Südfrankreich «Ja» – ohne Presse, aber mit viel Herz. «Wir daten wie Teenager – jeden Freitag ist Veronica-Tag», verrät ein Freund. Die Schauspielerin wurde zur wichtigsten Stütze, nicht nur während der Sucht.
Ihre Ehe basiert auf einer ungewöhnlichen Regel: «Geschäftstalk nur bis 18 Uhr – danach wird gekuschelt.» Ein Rezept, das seit über einem Jahrzehnt funktioniert.
Rolle als Stiefvater und Großvater
Als Stiefvater von Lilly Krug und Großvater von Aria Lily (2023) sowie Malia (2024) hat er eine neue Berufung gefunden. «Meine Enkel nennen mich ‹Opa Cash› – das ist das beste Kompliment», lacht er.
Besonders stolz ist er auf das Verhältnis zu seinem Sohn aus erster Ehe. «Frühsport mit meinem Sohn ersetzt jede Therapiestunde.» Ein Familienfoto zeigt mehr als tausend Bilanzen.
Gesundheitliche Herausforderungen nach der Sucht
2020 folgte eine Warnung: Hautkrebs. Die OP war erfolgreich, aber ein Weckruf. «Joggen am Pazifik ist mein neues Stilnox», erklärt er heute. In Kalifornien wird der Milliardär zum einfachen Nachbarn.
Veronica Ferres und die Kinder sind sein Anker. Wie er selbst sagt: «Meine wahre Bilanz steht nicht im Bankbericht, sondern im Fotoalbum.» Ein Mann, der gelernt hat, was wirklich zählt.
Lehren aus der Krise: Maschmeyers Botschaft
Erfolg ist mehr als Geld – das lernte er auf die harte Tour. Aus der Sucht entstand eine Mission: Anderen den Weg zu ebnen. Seine Geschichte ist heute eine Blaupause für mentale Stärke und echten Erfolg.
Offenheit als neues Credo
«Psychische Probleme sind wie ein gebrochenes Bein – man muss sie behandeln, nicht verstecken», sagt der Autor. In Talkshows und Vorträgen spricht er schonungslos über seine Tiefpunkte. Die Reaktionen? Überwältigend.
Tausende Dankesbriefe zeigen: Tabus zu brechen, hilft. Ratschläge gibt er heute wie Bonbons weiter – kostenlos und von Herzen.
Die Formel hinter dem Comeback
Sein Buch «Die sechs Elemente des Erfolgs» wurde zum Bestseller. Kein typischer Ratgeber, sondern ein Lebensgeständnis. «Selfmade war meine Lüge – diese Prinzipien sind meine Wahrheit», verrät er darin.
Die Elemente? Leidenschaft, Disziplin, Team – und drei Überraschungen. Das Buch verkaufte sich über 200.000 Mal. Beweis: Echte Geschichten berühren mehr als Theorien.
Revolution am Arbeitsplatz
Seine Firma testete die Vier-Tage-Woche – mit verblüffendem Ergebnis: «Glückliche Mitarbeiter sind 30% produktiver!» Homeoffice nennt er kein Benefit, sondern ein Recht.
Die Philosophie: «Ich suche Gründer mit Narben – die wissen, was zählt.» Seine Mitarbeiter danken es mit Loyalität und Kreativität.
Projekt | Wirkung | Investition |
---|---|---|
Psychologie-Professur | Forschung zu Depressionen | 500.000 € |
Modern Health | App für mentale Gesundheit | 8 Mio. € |
Bücher & Vorträge | 200.000+ erreicht | Ehrenamtlich |
Die sechs Elemente erfolgs sind kein Geheimnis – aber eine Einladung. An alle, die glauben, Scheitern sei das Ende. Dabei ist es oft der beste Lehrer.
Fazit: Vom Suchtkranken zum Vorbild
Am Ende zählt nicht der Kontostand, sondern wer im Leben wirklich steht. Carsten Maschmeyer lernte es auf die harte Tour – und wurde vom Finanzhai zum Mental-Health-Botschafter.
Sein Credo heute: «Meine beste Investition? Die 18 Monate Therapie – Rendite: ein Leben.» Zwischen Startup-Förderung und Enkelzeit («Opa Cash») beweist er: Erfolg misst sich nicht im Millionen, sondern in Momenten.
Aktuell treibt er Gesundheits-Startups voran – ein Kreislauf, der ihm selbst einst das Leben rettete. Sein Rat an alle Gründer: «Scheitern ist kein Stoppschild, sondern ein Umleitungsschild.»
Mit 65 blickt er nach vorn: «Endlich erwachsen geworden – und das ist erst der Anfang.» Eine Geschichte, die zeigt: Auch die tiefsten Täler führen irgendwann zurück ins Licht.
FAQ
Wie begann Carsten Maschmeyers Karriere im Finanzbereich?
Sein Start erfolgte bei der OVB Vermögensberatung, wo er die Grundlagen für seinen späteren Erfolg lernte. Mit Disziplin und Vision baute er darauf auf.
Was war der Auslöser für seine Tablettenabhängigkeit?
Extremer Stress und Schlafstörungen führten zur Abhängigkeit. Die Belastung durch sein Unternehmen und private Herausforderungen spielten eine große Rolle.
Wie half Veronica Ferres ihm während der Suchtkrise?
Die Schauspielerin unterstützte ihn emotional und begleitete ihn durch die Therapie. Ihre Beziehung wurde zu einem wichtigen Stützpfeiler seiner Genesung.
Welche Startups hat die Maschmeyer Group erfolgreich gefördert?
Zu den bekanntesten zählen Finanzguru und Modern Health. Das Portfolio umfasst über 150 innovative Unternehmen weltweit.
Was sind die Kernaussagen seines Buches "Die sechs Elemente des Erfolgs"?
Es verbindet praktische Ratschläge mit persönlichen Erfahrungen. Themen wie Resilienz, Teamarbeit und Vision stehen im Mittelpunkt.
Wie engagiert er sich heute für psychische Gesundheit?
Durch Investitionen in Gesundheits-Startups und offene Gespräche über seine eigene Geschichte. Er setzt sich für Entstigmatisierung ein.
Welche Rolle spielt Familie in seinem Leben nach der Krise?
Als Stiefvater und Großvater hat das Privatleben Priorität. Gemeinsam mit Veronica Ferres lebt er zwischen München und San Francisco.