Der Tod von George Foreman traf Axel Schulz tief. «Was für ein Mist. Mich macht das sehr traurig», verriet der deutsche Box-Star in einem emotionalen Interview. Die beiden verband eine besondere Geschichte – jene Nacht in Las Vegas vor fast 30 Jahren, die alles veränderte.
Ein Wiedersehen zum Jubiläum ihres legendären Kampfes war geplant. Doch Foremans plötzlicher Tod vereitelte diese Hoffnung. «Er hat mein Leben komplett verändert», gesteht Schulz heute. Wie der Amerikaner mit seiner Grill-Karriere fand auch der Deutsche nach dem Sport sein Glück – heute ist er in der «Genusswelt» aktiv.
Doch manche Erinnerungen bleiben schmerzhaft. «Bei Botha war gedopt. Wer weiß, wie es sonst ausgegangen wäre», sinniert der einstige Schwergewichtler über Wendepunkte seines Lebens. In diesem offenen Gespräch blickt er zurück – auf Siege, Niederlagen und die Dinge, die er heute anders machen würde.
Axel Schulz im Interview: Rückblick auf den Kampf gegen George Foreman
Fast drei Jahrzehnte nach ihrem epischen Duell traf die Nachricht vom Tod George Foremans den deutschen Boxer tief. «Er war mehr als ein Gegner – er hat mich geprägt», gesteht er im Gespräch. Der Kampf 1995 in Las Vegas wurde zur Lebenswende.
Die emotionale Reaktion auf Foremans Tod
Foreman starb am 21. März 2025 mit 76 Jahren. «Ich wollte ihn zum Jubiläum treffen – jetzt ist diese Chance weg», sagt Schulz. Selbst HBO-Analyst Harold Lederman hatte den Kampf klar für ihn gewertet (117:111). Doch die Punktrichter sahen es anders.
Wie der Kampf in Las Vegas sein Leben veränderte
Nur 500.000 Mark bekam Schulz – Foreman kassierte 20 Mal mehr. «Ein Taxifahrer brüllte mich an: ‹Axel, du wurdest betrogen!'», erinnert er sich. Trainer Manfred Wolke hatte ihn motiviert: «Gegen so einen alten Mann wirst du ja wohl gewinnen können.»
Foremans Rat: „Du hättest mich K.o. schlagen müssen“
Später trafen sich beide wieder. Foreman scherzte zynisch: «Ick hab ihn halt nicht umgehauen.» Doch sein ernster Rat folgte: «Mit einem Knockout hättest du dir das Urteil gespart.» 2020 überreichte die IBF Schulz symbolisch einen Ersatz-WM-Gürtel.
Aspekt | Schulz | Foreman |
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Kampfbörse | 500.000 Mark | 10 Mio. $ |
Punktrichter | 115:113, 114:114 | 115:113 (umstritten) |
Alter im Kampf | 26 Jahre | 46 Jahre |
Der Box-Weltmeister blieb bis zuletzt ein Vorbild. «Sein Tod zeigt: Im Ring zählt jeder Moment», resümiert Schulz. Die Viererkombination in Runde 12 bleibt unvergessen – doch die Punktrichter sahen es anders.
Die Box-Legende Axel Schulz und seine prägendsten Kämpfe
Rekordzuschauer und umstrittene Urteile – die Kämpfe des Schwergewichtlers polarisierten. Von triumphalen Nächten bis zu bitteren Niederlagen: Seine Karriere war ein Wechselbad der Gefühle.
Der umstrittene Punktsieg von Foreman
1995 schrieb Schulz Geschichte – doch der Sieg gegen Foreman blieb ein Streitthema. «Die Punktrichter sahen Dinge, die keiner sonst sah», kommentierte er später. Selbst HBO-Experten werteten den Kampf klar für ihn.
Ironisch: Foreman, damals 46, verdiente 10 Millionen Dollar – Schulz nur 500.000 Mark. «Ein Taxifahrer brüllte mich an, ich sei betrogen worden», erinnerte er sich im Interview.
Die Niederlage gegen Botha und die Doping-Vorwürfe
Noch härter traf ihn der Kampf gegen Francois Botha. 18 Millionen Zuschauer bei RTL verfolgten die Niederlage – doch Jahre später gestand Botha Doping. «Das war die Tragödie meiner Karriere», sagte Schulz.
Die Ironie: 1999 verpasste er gegen Wladimir Klitschko den EM-Titel. «Manchmal spielt das Schicksal einfach nicht mit», resümierte er.
Das Comeback und das endgültige Karriereende
2006 wagte er ein Comeback gegen Brian Minto. «Mehr ging halt nicht», gab er lächelnd zu. Im Ring blieb er stets fair: «Ich machte nie diese ,Ich töte dich›-Sprüche.»
Nach den Stuttgart-Ausschreitungen setzte er sich für Plastikbecher am Ring ein. Ein Symbol für Respekt – ganz wie sein Kampfstil.
Axel Schulz und die Box-Euphorie der 1990er Jahre
Die 1990er Jahre waren die goldene Ära des deutschen Boxens – und Axel Schulz stand mittendrin. Zusammen mit Henry Maske prägte er eine ganze Generation von Sportfans. Das Sauerland-Team machte Boxen zum Massenphänomen.
Die Rolle von Henry Maske und der deutschen Box-Szene
Während Maske mit elitärer Ausstrahlung glänzte, punktete Schulz mit volksnahem Charme. «Mein fröhlich-sympathisches Image half mir enorm», verriet er später. Die beiden bildeten ein perfektes Duo für die Zeit.
Aus dem DDR-Armeesportler wurde ein Werbegesicht für Aral und Versicherungen. «Plötzlich kannte mich jeder Mann auf der Straße», erinnerte sich der Sportler. Henry Maske blieb zwar das Zugpferd – doch Schulz wurde zur Kultfigur.
Rekordzuschauerzahlen und nationale Popularität
18 Millionen Zuschauer sahen 1995 den Kampf gegen Foreman in der ARD. «Das war wie Weihnachten und Geburtstag zusammen», schwärmte Schulz von der Nachtübertragung. Boxen wurde zum Mainstream-Entertainment.
Trotz Titel-Misserfolgen blieb er «Deutschlands ewiger Herausforderer». Seine Kämpfe schrieben Fernsehgeschichte. Heute gilt er als eine der großen Legenden dieser prägenden Jahre.
Die 90er zeigten: Boxen konnte ganz Deutschland vereinen. Und Axel Schulz war einer der Gesichter dieser Bewegung.
Leben nach dem Boxen: Vom Ring zur Grillwelt
Das Leben nach dem Boxen hielt für den ehemaligen Schwergewichtler einige Überraschungen bereit. Während viele Sportler mit dem Karriereende hadern, fand er schnell neue Herausforderungen. «Im Ring lernt man, niemals aufzugeben – das hilft auch im normalen Leben», verrät er heute.
Axels Genusswelt: Ein neues Kapitel als Unternehmer
2006 gründete er «Axels Genusswelt» – ein Unternehmen, das hochwertige Grillprodukte vertreibt. «George verkaufte Grills, ich Würstchen», scherzt er über die Parallele zu Foreman. Die Firma wurde sein zweiter Karriere-Höhepunkt.
TV-Auftritte bei «Schlag den Star» und «Let’s Dance» zeigten seine unterhaltsame Seite. Doch hinter den Kulissen arbeitete er hart. «Eine Fernsehmechaniker-Lehre in DDR-Zeiten war mein Backup», erinnert er sich.
Aspekt | Boxkarriere | Unternehmertum |
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Dauer | 15 Jahre | 18+ Jahre |
Höhepunkte | WM-Kämpfe | Eigene Produktlinie |
Philosophie | «Immer alles geben» | «Qualität zählt» |
Ehrenamtliches Engagement und Familie
Seit 2006 ist er mit Patricia verheiratet, gemeinsam haben sie zwei Töchter. «Bad Saarow statt Las Vegas – hier habe ich mein privates Glück gefunden», gesteht der Mann, der einst Arenen füllte.
Sein Engagement für Kinderhospize zeigt eine andere Seite. «Nach den harten Kämpfen im Ring will ich etwas zurückgeben», erklärt er. Die Familie und sozialen Projekte geben seinem Leben heute Sinn.
Mit Mitte 50 blickt er auf bewegte Jahre zurück. «Im Ring wie im Leben – man muss immer alles geben», lautet seine Philosophie. Ein Rat, der ihn vom Sportler zum karriereerfolgreichen Unternehmer machte.
Fazit: Axel Schulz – Eine Legende mit Herz und Humor
Ohne Titel, aber mit Millionen Fans – so wird der Boxer in Erinnerung bleiben. «Bin im Reinen mit meiner Geschichte», resümiert der 56-Jährige im Interview. Trotz umstrittener Urteile bleibt er eine Legende – nicht wegen Gürteln, sondern wegen seines Herzens und Humors.
Heute mischt er Grill-Saucen und analysiert Kämpfe. «George sagte: ‹Du hättest mich K.O. schlagen müssen'», lacht er. Doch nach Foremans Tod weiß er: «Ohne ihn wäre ich nicht der Mensch von heute.»
Sein Vermächtnis? Millionen jubelten ihm zu – im Ring und im Leben.