Alcatraz gilt als das berüchtigtste Gefängnis der amerikanischen Geschichte. Die Felseninsel in der Bucht von San Francisco beherbergte von 1934 bis 1963 die gefährlichsten Verbrecher der USA – darunter Al Capone und Machine Gun Kelly. Im Dezember 2025 steht „The Rock» erneut im Fokus: US-Präsident Donald Trump plant die Wiedereröffnung als Symbol für Recht und Ordnung.
Alcatraz ist eine 8,5 Hektar große Felseninsel in der Bucht von San Francisco. Sie liegt etwa 1,5 Kilometer vom Festland entfernt und ragt bis zu 41 Meter aus dem Wasser. Der Name stammt vom spanischen „La Isla de los Alcatraces» – übersetzt: Insel der Pelikane. Von 1934 bis 1963 diente sie als Hochsicherheitsgefängnis für Schwerverbrecher. Heute ist Alcatraz eine der meistbesuchten Touristenattraktionen der USA mit jährlich rund 1,2 Millionen Besuchern.
Die Geschichte der Insel reicht weit zurück. 1847 kaufte der Militärgouverneur John Charles Frémont die Insel für 5.000 Dollar von der mexikanischen Regierung. Bereits 1854 entstand auf Alcatraz der erste Leuchtturm an der gesamten US-amerikanischen Westküste.
Ab 1857 bauten die Amerikaner Fort Alcatraz als militärische Befestigungsanlage. Während des Bürgerkriegs von 1861 bis 1865 diente die Insel erstmals als Kriegsgefangenenlager für konföderierte Soldaten. Zu dieser Zeit waren über 100 schwere Geschütze und mehr als 350 Soldaten auf dem Felsen stationiert.
Das ursprüngliche Gefängnisgebäude verfiel bis 1903 so stark, dass es geschlossen werden musste. Der Neubau dauerte von 1906 bis 1912 – verzögert durch das große Erdbeben von San Francisco. Die Gefangenen selbst errichteten das neue Stahlbetongebäude mit 600 Zellen, das heute noch besichtigt werden kann.
Nach der Weltwirtschaftskrise fehlte der Armee das Budget für den teuren Betrieb. Im Oktober 1933 übergab das Militär Alcatraz an das Federal Bureau of Prisons. Am 1. Januar 1934 öffnete das berüchtigte Bundesgefängnis seine Tore.
Die Lage war ideal: Das eiskalte Wasser der Bucht hat ganzjährig nur etwa 10 bis 15 Grad Celsius. Gefährliche Strömungen treiben Schwimmer Richtung offenen Pazifik. Diese natürlichen Barrieren machten Alcatraz zum perfekten Hochsicherheitsgefängnis.
Alcatraz beherbergte die „Schlimmsten der Schlimmsten» – Verbrecher, die in anderen Gefängnissen als unbeherrschbar galten. Insgesamt 1.576 Häftlinge saßen in den 29 Jahren auf der Insel ein, niemals mehr als 302 gleichzeitig.
| Name | Haftzeit | Bekannt für |
|---|---|---|
| Al Capone | 1934–1939 | Chicagoer Unterweltboss, Steuerhinterziehung |
| George „Machine Gun» Kelly | 1934–1951 | Bankräuber und Entführer |
| Robert „Birdman» Stroud | 1942–1959 | „Vogelmann von Alcatraz», Doppelmörder |
| Alvin „Creepy» Karpis | 1936–1962 | Bankräuber, längste Haftzeit auf Alcatraz |
| Erich Gimpel | 1945–1955 | Deutscher Spion im Zweiten Weltkrieg |
Al Capone kam 1934 nach Alcatraz, weil er im vorherigen Bundesgefängnis Sonderbehandlungen genossen hatte. Auf „The Rock» gab es keine Privilegien. Der einst mächtige Unterweltboss musste wie alle anderen Häftlinge in einer 1,52 mal 2,74 Meter kleinen Zelle leben. Nach fünf Jahren verließ er die Insel – gebrochen und von Syphilis gezeichnet.
Robert Franklin Stroud verbrachte 54 Jahre seines Lebens hinter Gittern. Er hatte einen Insassen brutal niedergestochen und später einen Gefängniswärter getötet. Trotz seiner Gewalttätigkeit wurde er durch seine Vogelstudien berühmt. Er verfasste mehrere anerkannte Fachbücher – nutzte die Vogelkäfige aber auch für Schmuggelware. Das Federal Bureau of Prisons bezeichnet ihn als den berühmtesten Gefangenen der Insel.
Der Alltag in Alcatraz folgte einem gnadenlosen Regime. Bestrafung statt Rehabilitation – das war das Prinzip. Laut dem Federal Bureau of Prisons hatten Gefangene nur vier Grundrechte: Essen, Kleidung, Unterkunft und medizinische Versorgung. Alles andere galt als Privileg.
Die Häftlinge verbrachten 18 bis 23 Stunden täglich in ihren winzigen Einzelzellen. Diese enthielten nur ein Bett, ein Waschbecken und eine Toilette. Persönliche Gegenstände waren verboten. Besuch durften sie nur einmal im Monat für eine Stunde empfangen.
Sechs Wachtürme überwachten das Gelände. Auf jeden Häftling kamen drei Wärter. Regelmäßige Kontrollgänge ließen keine Privatsphäre zu. Bei Regelverstößen drohte Isolationshaft: 18 Tage in einer Einzelzelle – entweder mit durchgehender Beleuchtung nachts oder in völliger Dunkelheit tagsüber.
Eine Besonderheit machte Alcatraz einzigartig: Es war das einzige US-Gefängnis mit Warmwasserduschen. Was zunächst wie ein Luxus klingt, hatte einen perfiden Grund. Die Häftlinge sollten sich an warmes Wasser gewöhnen und nicht abhärten. So würde das eiskalte Wasser der Bucht bei einem Fluchtversuch noch abschreckender wirken.
In den 29 Jahren als Bundesgefängnis gab es 14 Fluchtversuche mit insgesamt 36 beteiligten Häftlingen. 25 wurden lebend gefasst, sechs bei der Flucht erschossen, fünf blieben verschwunden. Offiziell gilt: Niemand entkam lebend von Alcatraz.
| Kategorie | Anzahl |
|---|---|
| Fluchtversuche gesamt | 14 |
| Beteiligte Häftlinge | 36 |
| Lebend gefasst | 25 |
| Bei Flucht erschossen | 6 |
| Verschwunden/vermutlich ertrunken | 5 |
Am 11. Juni 1962 gelang Frank Morris und den Brüdern John und Clarence Anglin das Unmögliche. Über Monate hatten sie sich mit Essbestecken durch den mürben Mörtel der Belüftungsschächte gegraben. Das salzige Seeluft hatte das Material porös gemacht.
Um ihre Flucht zu tarnen, bastelten sie Kopfattrappen aus Baumwolle, Seife und echtem Menschenhaar. Diese legten sie in ihre Betten. Über das Dach gelangten sie nach draußen und setzten sich in ein selbstgebautes Schlauchboot aus Regenmänteln und Klebstoff ab.
Erst am nächsten Morgen bemerkten die Wärter das Verschwinden – über neun Stunden Vorsprung. Die FBI-Ermittlungen von 1979 vermuten, dass die drei Männer ertranken. Doch ihre Leichen wurden nie gefunden.
2013 erhielt die Polizei von San Francisco einen Brief, der angeblich von John Anglin stammte. Darin schrieb er, alle drei hätten die Flucht überlebt. Clarence sei 2011 gestorben, Frank Morris 2005. Er selbst leide an Krebs.
Noch brisanter: Eine Fotografie aus Brasilien von 1975 soll die Anglin-Brüder auf einer Farm zeigen. Eine forensische Gesichtsanalyse stufte die Wahrscheinlichkeit als hoch ein, dass es sich tatsächlich um die Ausbrecher handelt.
Frank Morris und die Anglin-Brüder stehen bis heute auf der Liste der meistgesuchten Verbrecher in Nordkalifornien. Das FBI veröffentlicht regelmäßig künstlich gealterte Fahndungsbilder. Morris wäre heute 99 Jahre alt, John Anglin 95 und Clarence 94.
Die legendäre Flucht inspirierte den Hollywood-Film „Flucht von Alcatraz» (1979) mit Clint Eastwood in der Hauptrolle. Die TV-Show „MythBusters» bewies später: Es ist durchaus möglich, von Alcatraz an Land zu schwimmen – wenn man die richtigen Bedingungen erwischt.
Am 21. März 1963 verließen die letzten 27 Häftlinge Alcatraz. Der Grund für die Schließung war nicht etwa eine Flucht, sondern schlicht das Geld. Die Insel fraß Unsummen.
Laut National Park Service kostete der Betrieb dreimal so viel wie bei jedem anderen Bundesgefängnis. Alles musste per Schiff angeliefert werden: Nahrung, Vorräte, Treibstoff. Die Insel hatte keine eigene Frischwasserquelle – jede Woche mussten fast eine Million Gallonen Wasser herbeigeschafft werden.
Dazu kam der Verfall: Salzwasser und Wind zersetzten die Gebäude unaufhaltsam. Eine Sanierung hätte Millionen gekostet.
Im November 1969 besetzten 89 Aktivisten der amerikanischen Ureinwohner die verlassene Insel. Sie beriefen sich auf einen Vertrag von 1868, der ungenutztes Bundesland den Indianern zuspreche. 19 Monate lang hielten sie Alcatraz besetzt.
Die Besetzer boten 47 Cent pro Acre – der Preis, den die USA einst für indianisches Land gezahlt hatten. Die Regierung lehnte ab. Im Juni 1971 beendete das FBI die Besetzung gewaltsam. Dennoch gilt die Aktion als Wendepunkt für die Rechte der amerikanischen Ureinwohner.
Im Mai 2025 kündigte US-Präsident Donald Trump auf seiner Plattform Truth Social an, Alcatraz wieder als Gefängnis zu eröffnen. Er habe das Gefängnisbüro, das Justizministerium, das FBI und das Heimatschutzministerium angewiesen, das Gefängnis „erheblich zu vergrößern und wieder aufzubauen».
Trump will dort „Amerikas skrupelloseste und gewalttätigste Straftäter» unterbringen – den „Abschaum der Gesellschaft». Die Wiedereröffnung solle „als Symbol für Recht, Ordnung und Gerechtigkeit dienen».
Im Juli 2025 besuchte Generalstaatsanwältin Pam Bondi die Insel offiziell. Das Bureau of Prisons erklärte, man arbeite „an der Wiedereröffnung» und prüfe alle Möglichkeiten.
Die ehemalige Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, bezeichnete den Vorschlag als „nicht ernst zu nehmen». Die Insel stehe unter Denkmal- und Naturschutz, diene als wichtige Brutstätte für Seevögel und sei eine der beliebtesten Touristenattraktionen der USA.
Experten warnen vor den enormen Kosten: Schon 1963 war der Betrieb dreimal teurer als in anderen Gefängnissen. Die marode Infrastruktur müsste komplett erneuert werden. Wasser und alle Versorgungsgüter müssten weiterhin per Schiff kommen.
Seit 1972 ist Alcatraz für Besucher geöffnet. Die Insel gehört zur Golden Gate National Recreation Area und wird vom National Park Service verwaltet. 1986 erhielt sie den Status eines National Historic Landmark.
Die preisgekrönte Audiotour führt durch den Zellenblock, den Speisesaal, die Bibliothek und den Gefängnishof. Originalaufnahmen von ehemaligen Insassen und Wärtern machen den Besuch einzigartig. Das Alcatraz Cell House Museum zeigt Häftlingskunst, Fluchtmaterialien und restaurierte Zelleneinrichtungen.
Die Überfahrt startet am Pier 33 in San Francisco. Tickets sollten Wochen im Voraus gebucht werden – besonders in der Hauptsaison sind sie schnell ausverkauft.
Die Gefängnisinsel inspirierte zahlreiche Hollywoodproduktionen. „Flucht von Alcatraz» (1979) mit Clint Eastwood erzählt den legendären Ausbruch von 1962. „Der Gefangene von Alcatraz» (1962) mit Burt Lancaster porträtiert Robert Stroud, den Vogelmann.
Im Actionfilm „The Rock – Fels der Entscheidung» (1996) nehmen Terroristen Touristen auf Alcatraz als Geiseln. Sean Connery spielt darin einen ehemaligen Alcatraz-Häftling, der als Einziger die Insel von innen kennt.
Auch in der Literatur hinterließ Alcatraz Spuren: Das Zauberergefängnis Azkaban in der Harry-Potter-Reihe ist deutlich von der Gefängnisinsel inspiriert.
Offiziell gilt Alcatraz als ausbruchsicher. Allerdings verschwanden 1962 Frank Morris und die Brüder John und Clarence Anglin spurlos. Ob sie überlebten oder ertranken, ist bis heute ungeklärt. Hinweise wie Briefe und Fotos deuten auf ein Überleben hin – bewiesen ist es nicht.
Das Gefängnis schloss 1963 aus finanziellen Gründen. Die Betriebskosten waren dreimal höher als bei anderen Bundesgefängnissen. Alles musste per Schiff angeliefert werden, und die Gebäude verfielen durch Salzwasser und Wind. Eine Sanierung wäre zu teuer gewesen.
Die bekanntesten Insassen waren Al Capone (1934–1939), George „Machine Gun» Kelly (1934–1951), Robert „Birdman» Stroud (1942–1959) und Alvin „Creepy» Karpis (1936–1962). Auch der deutsche Spion Erich Gimpel verbrachte zehn Jahre auf der Insel.
US-Präsident Donald Trump hat im Mai 2025 die Wiedereröffnung angekündigt. Das Bureau of Prisons prüft die Möglichkeiten. Kritiker halten den Plan wegen der enormen Kosten und des Denkmalschutzes für unrealistisch. Ob das Projekt tatsächlich umgesetzt wird, bleibt abzuwarten.
Ja, Alcatraz ist seit 1972 für Besucher geöffnet. Die Fähre startet am Pier 33 in San Francisco. Eine Audiotour führt durch die Zellen und Gebäude. Tickets sollten weit im Voraus gebucht werden, da sie besonders in der Hauptsaison schnell vergriffen sind.
Alcatraz bleibt ein faszinierendes Stück amerikanischer Geschichte. Das Hochsicherheitsgefängnis auf der Felseninsel beherbergte einst die gefährlichsten Verbrecher der Nation – von Al Capone bis Machine Gun Kelly. Die legendäre Flucht von 1962 nährt bis heute Spekulationen und Mythen.
Ob Donald Trumps Pläne zur Wiedereröffnung Realität werden, ist fraglich. Die Kosten wären enorm, der Denkmalschutz steht im Weg. Sicher ist nur: „The Rock» wird Menschen auch in Zukunft in seinen Bann ziehen – sei es als Touristenattraktion, Filmkulisse oder Symbol für die dunkelsten Kapitel der Strafvollzugsgeschichte.
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