Die Geschichte von Aktenzeichen XY ungelöst
Am 20. Oktober 1967 startete «Aktenzeichen XY ungelöst» im ZDF. Mit den Worten «Den Bildschirm zur Verbrechensbekämpfung nutzen, das ist der Sinn dieser Sendereihe» eröffnete Eduard Zimmermann die erste Sendung aus dem ZDF-Studio in Wiesbaden. Was als Experiment begann, entwickelte sich schnell zu einem der langlebigsten und erfolgreichsten Formate im deutschen Fernsehen.
Eduard Zimmermann, der Gründer von Aktenzeichen XY ungelöst, im Studio der ersten Sendungen 1967
Die Idee zur Sendung kam Zimmermann während seiner Arbeit an der Reihe «Vorsicht Falle!», in der er vor Betrugsmaschen warnte. Bereits in der sechsten Sendung am 7. Juni 1968 wurde der erste Mordfall mit Hilfe der Zuschauer aufgeklärt: der Mord an dem Verleger Bernhard Boll. Nur zwölf Stunden nach der Ausstrahlung konnte der Täter festgenommen werden.
Internationale Zusammenarbeit
Ab März 1968 beteiligte sich der österreichische Rundfunk ORF an der Sendung, 1969 kam das Schweizer Fernsehen SRG hinzu. «Aktenzeichen XY ungelöst» wurde zur ersten Eurovisionssendung dieser Art. Eigene Aufnahmestudios in Wien und Zürich ermöglichten eine länderübergreifende Fahndung nach Verbrechern. Diese Zusammenarbeit bestand bis 2002 (Österreich) bzw. 2003 (Schweiz).
Technische Entwicklung
Seit dem 17. Januar 1975 wird die Sendung in Farbe ausgestrahlt. Im Laufe der Jahre passte sich das Format technologischen Entwicklungen an: Von Telefonbändern mit Täterstimmen über die erste Internetadresse 1996 bis hin zur eigenen Online-Präsenz und digitalen Kanälen heute.
Meilensteine der Sendung
Datum | Ereignis |
20. Oktober 1967 | Erste Ausstrahlung von «Aktenzeichen XY ungelöst» |
7. Juni 1968 | Erster aufgeklärter Mordfall (Dr. Bernhard Boll) |
24. Januar 1969 | Schweizer Fernsehen steigt ein, XY wird zur Eurovisionssendung |
17. Januar 1975 | Erste Sendung in Farbe |
Juni 1976 | Gründung des «Weißen Rings» durch Eduard Zimmermann |
7. Oktober 1977 | 100. Sendung, Zimmermann erhält Bundesverdienstkreuz |
24. Oktober 1997 | Eduard Zimmermann übergibt die Moderation |
18. Januar 2002 | Rudi Cerne wird neuer Moderator |
14. Oktober 2015 | 500. Sendung |
27. März 2024 | 600. Folge «Aktenzeichen XY ungelöst» |

Das moderne Studio von Aktenzeichen XY ungelöst bei der 600. Jubiläumssendung im März 2024
Das Konzept der Sendung
«Aktenzeichen XY ungelöst» basiert auf einem einfachen, aber wirkungsvollen Prinzip: Mit Hilfe von Zuschauerhinweisen sollen ungeklärte Straftaten im Rahmen der Öffentlichkeitsfahndung aufgeklärt werden. Die Sendung stellt den Zuschauern in jeder Ausgabe drei bis sechs ungelöste Kriminalfälle vor.
Filmfälle und Studiofälle
Die Verbrechen werden in zwei Formaten präsentiert:
- Filmfälle: Etwa zehnminütige filmische Rekonstruktionen, in denen die polizeilich ermittelten Fakten veranschaulicht werden. Schauspieler stellen den Tathergang nach, während ein Sprecher die Ereignisse erläutert.
- Studiofälle: Fahndungen anhand von eingeblendeten Personenfotos, Phantombildern oder Abbildungen markanter Gegenstände. Hier geht es um die Identifizierung von Verbrechern oder unbekannten Toten.

Filmfall-Rekonstruktion mit Schauspielern für die Darstellung eines Verbrechens
Rechtliche Grundlagen
Für die Aufnahme eines Falls in die Sendung gelten strenge Kriterien:
- Es muss sich um eine Straftat von erheblicher krimineller Bedeutung handeln (Kapitalverbrechen wie Mord, Raub, schwerer Betrug)
- Die Polizei muss alle konventionellen Ermittlungsmethoden ausgeschöpft haben
- Es müssen konkrete Fragen vorliegen, die ein Zuschauer beantworten könnte
- Bei Fahndungen nach bekannten Tatverdächtigen muss ein internationaler Haftbefehl vorliegen
Die rechtlichen Grundlagen wurden bereits zur ersten Sendung zwischen dem ZDF und den Strafverfolgungsbehörden festgelegt und 1973 durch eine Verfügung der Justizminister des Bundes und der Länder bestätigt.
Spezialausgaben und Rubriken
Neben den regulären Sendungen hat «Aktenzeichen XY ungelöst» im Laufe der Jahre verschiedene Spezialformate und wiederkehrende Rubriken entwickelt:
Spezialausgaben
- Aktenzeichen XY… Vermisst: Seit 2022 widmet sich diese Spezial-Sendung verschwundenen Personen jeden Alters
- Aktenzeichen XY… Cold Cases: Seit 2020 werden alte, ungelöste Mordfälle wieder aufgerollt
- Aktenzeichen XY… Vorsicht, Betrug!: Seit 2016 klärt diese Sendung über aktuelle Betrugsmaschen auf
- Aktenzeichen XY… Gelöst: Seit 2017 werden spektakuläre Fälle präsentiert, die aufgeklärt werden konnten
Regelmäßige Rubriken
- Aktenzeichen XY… gelöst: Vorstellung von Fällen aus früheren Sendungen, die inzwischen aufgeklärt wurden
- Aktenzeichen XY… update: Neue Entwicklungen in bereits behandelten, aber noch ungelösten Fällen
- Aktenzeichen XY… Top-Fahndung: Fahndung nach besonders gesuchten Personen
- Aktenzeichen XY… international: Kriminalfälle aus dem Ausland mit Bezug zu Deutschland
- Aktenzeichen XY… Prävention: Informationen über aktuelle Vorgehensweisen von Verbrechern und Schutzmaßnahmen

Rudi Cerne moderiert eine Spezialausgabe von «Aktenzeichen XY… Cold Cases»
Erfolge in Zahlen
Die Bilanz von «Aktenzeichen XY ungelöst» ist beeindruckend. Nach über fünf Jahrzehnten zeigen die Statistiken (Stand: Oktober 2024) die Wirksamkeit des Formats:
Gesamtstatistik
- Fälle insgesamt: 5.112
- Aufgeklärte Fälle: 1.979
- Aufklärungsquote: 38,7%
- Festgenommene Täter: 2.502
- Filmfälle: 2.267 (Aufklärungsquote: 24,1%)
- Studiofälle: 2.835 (Aufklärungsquote: 50,5%)
- Personenfahndungen: 2.181 (Erfolgsquote: 63,1%)
Nach Delikten
- Tötungsdelikte: 1.661 Fälle (40,9% aufgeklärt)
- Raubdelikte: 1.475 Fälle (29,7% aufgeklärt)
- Betrugsdelikte: 622 Fälle (57,4% aufgeklärt)
- Versuchte Tötungsdelikte: 260 Fälle (41,7% aufgeklärt)
- Einbrüche: 278 Fälle (38,7% aufgeklärt)
- Sexualdelikte: 197 Fälle (41,8% aufgeklärt)
- Vermisste Personen: 187 Fälle (29,9% aufgeklärt)

Aufklärungsquoten nach Deliktarten bei «Aktenzeichen XY ungelöst»
Spektakuläre gelöste Fälle
In über fünf Jahrzehnten hat «Aktenzeichen XY ungelöst» zur Aufklärung zahlreicher aufsehenerregender Kriminalfälle beigetragen. Hier sind einige der bemerkenswertesten Erfolge:
Der Mordfall Dr. Bernhard Boll (1968)
Der erste durch «Aktenzeichen XY» aufgeklärte Mordfall: In der sechsten Sendung am 7. Juni 1968 wurde der Mord an dem Verleger Dr. Bernhard Boll thematisiert. Nur zwölf Stunden nach der Ausstrahlung konnte der bis dahin unbekannte Täter festgenommen werden. Dieser Fall markierte den Beginn einer langen Erfolgsgeschichte.
Der Soldatenmord von Lebach (1969)
In der Sendung vom 11. April 1969 wurde der vierfache Soldatenmord von Lebach behandelt. Eine Zuschauerin erkannte in einem verwendeten Falschnamen einen Besucher wieder – es war die bekannte Wahrsagerin Madame Buchela. Zwei Wochen nach der Sendung konnten die beiden Täter festgenommen werden. Der Fall zählt zu den spektakulärsten Kriminalfällen der deutschen Nachkriegsgeschichte.
Der Fall Maria Bögerl (2010-2012)
Die Entführung und Ermordung der Bankiersgattin Maria Bögerl im Jahr 2010 beschäftigte «Aktenzeichen XY» mehrfach. In der Sendung vom 5. September 2012 wurden 38 Minuten – fast die Hälfte der Sendezeit – diesem Fall gewidmet. Mit einer Einschaltquote von 19,7% und 5,85 Millionen Zuschauern erreichte die Sendung den größten Marktanteil an diesem Abend. Bis zum Mittag des Folgetages gingen mehr als 200 Hinweise ein. Der Fall bleibt bis heute ungelöst und wird weiterhin in der Sendung thematisiert.
Der Berliner Tunnelraub (2013)
Am 7. August 2013 zeigte «Aktenzeichen XY» den bis dahin aufwendigsten und mit knapp dreißig Minuten längsten Einspieler. Dieser thematisierte den Einbruch in eine Steglitzer Filiale der Berliner Volksbank am 14. Januar 2013. Die Täter hatten einen über 40 Meter langen Tunnel von einer Tiefgarage in die Bank gegraben und Schließfächer ausgeräumt. Die spektakuläre Rekonstruktion führte zu zahlreichen Hinweisen.
Der Fall Maddie McCann (2013)
Am 16. Oktober 2013 sendete das ZDF die bis dahin längste Folge von «Aktenzeichen XY» von 20:15 Uhr bis 22:15 Uhr. Die Sendung widmete rund 30 Minuten dem Fall der 2007 in Portugal verschwundenen, damals dreijährigen Madeleine McCann. Auch ihre Eltern und ein Ermittler von Scotland Yard waren im Studio zu Gast. Mit 7,26 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 24,3% war es die meistgesehene Sendung des Tages und führte zu neuen Ermittlungsansätzen in diesem international bekannten Fall.
Helfen Sie mit bei der Aufklärung von Verbrechen
Haben Sie Informationen zu einem der in der Sendung vorgestellten Fälle? Jeder Hinweis kann entscheidend sein.
Die Moderatoren
«Aktenzeichen XY ungelöst» wurde in seiner langen Geschichte von nur drei Hauptmoderatoren präsentiert:

Eduard Zimmermann
Der Erfinder und erste Moderator der Sendung präsentierte «Aktenzeichen XY» von 1967 bis 1997. Für sein Engagement erhielt er 1977 das Bundesverdienstkreuz und 1986 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Zimmermann gründete auch den «Weißen Ring», eine Hilfsorganisation für Kriminalitätsopfer.

Sabine Zimmermann
Die Adoptivtochter von Eduard Zimmermann war von 1987 bis 2001 als Co-Moderatorin tätig und übernahm 1997 die Produktionsleitung von ihrem Vater. Sie arbeitete zunächst mit ihrem Vater und später mit Butz Peters zusammen, bevor sie die Sendung verließ.

Rudi Cerne
Seit dem 18. Januar 2002 moderiert der ehemalige Eiskunstläufer und ZDF-Sportmoderator Rudi Cerne die Sendung. Unter seiner Moderation wurden neue Formate wie die Spezialausgaben eingeführt und der «XY-Preis» ins Leben gerufen, der Zivilcourage würdigt.
Das Aufnahmestudio
Eine wichtige Rolle spielte stets das Aufnahmestudio, in dem die telefonisch eingehenden Zuschauerhinweise entgegengenommen und geprüft wurden. Von 2002 bis November 2023 lag die Leitung bei Alfred Hettmer, der bis 2017 als Kriminalbeamter im Bayerischen Landeskriminalamt tätig war. Seine Nachfolge traten Stephanie Wossilus und Fabian Puchelt an.

Das Aufnahmestudio während einer Live-Sendung: Hier werden die Zuschauerhinweise entgegengenommen
Produktion und Umsetzung
«Aktenzeichen XY ungelöst» wird von der Securitel Film- und Fernsehproduktions- und Verlagsgesellschaft mbH produziert. Die Redaktion liegt bei der DKF (Deutsche Kriminalfachredaktion) unter Leitung von Ina-Maria Reize-Wildemann und beim ZDF bei Nadja Grünewald-Kalkofen und Petra Erschfeld.
Von der Fallauswahl zur Ausstrahlung
Der Weg eines Falls in die Sendung folgt einem festgelegten Ablauf:
- Die Strafverfolgungsbehörden wenden sich mit einem ungelösten Fall an die Redaktion
- Die Redaktion prüft, ob der Fall die rechtlichen Voraussetzungen erfüllt
- Bei Aufnahme in die Sendung recherchiert ein Redakteur gemeinsam mit den Ermittlern den Fall
- Für Filmfälle wird ein Drehbuch erstellt und mit Schauspielern der Tathergang nachgestellt
- Die Ermittler prüfen die Rekonstruktion auf sachliche Richtigkeit
- In der Live-Sendung werden die Fälle präsentiert und Zuschauerhinweise entgegengenommen
- Die Hinweise werden an die zuständigen Ermittlungsbehörden weitergeleitet

Hinter den Kulissen: Dreharbeiten zu einer Filmfall-Rekonstruktion
Besonderheiten der Produktion
Bei der Produktion der Filmfälle gibt es einige Besonderheiten:
- Die Rekonstruktionen werden aus Kostengründen und zur Wahrung der Anonymität meist nicht an den Originalschauplätzen gedreht
- In den Einspielfilmen gezeigte Kraftfahrzeuge haben stets Umlaute nach der Trennung im Kfz-Kennzeichen (solche werden in Deutschland in Wirklichkeit nicht ausgegeben)
- Bei saisonalen Unterschieden zwischen Tatzeit und Drehzeit wird vom Moderator auf Abweichungen hingewiesen (z.B. Schnee bei Sommertaten)
- Die Titel- und Spannungsmusiken für die Filmfälle wurden über lange Jahre hinweg von Heinz Kiessling sowie in der Anfangszeit Ernst August Quelle komponiert
Der Podcast: Aktenzeichen XY… Unvergessene Verbrechen
Seit 2022 gibt es ergänzend zur Fernsehsendung den Podcast «Aktenzeichen XY… Unvergessene Verbrechen». Alle zwei Wochen erscheint eine neue Folge, in der XY-Moderator Rudi Cerne und die Journalistin Conny Neumeyer bzw. die Redakteurin Nicola Haenisch-Korus über gelöste Kriminalfälle und Cold Cases aus mehr als 50 Jahren Aktenzeichen XY sprechen.

Rudi Cerne und Conny Neumeyer bei der Aufnahme des Podcasts «Aktenzeichen XY… Unvergessene Verbrechen»
Im Podcast werden folgende Fragen behandelt:
- Wie ging es nach der Ausstrahlung eines Falls in der Sendung weiter?
- Welche Ermittlungsschritte waren besonders heikel?
- Wie konnte der Fall schließlich gelöst werden?
- Welche Erinnerungen verbindet Rudi Cerne mit den Fällen?
Zusammen mit Ermittlern, Angehörigen und Experten aus der Wissenschaft wagen die Moderatoren einen Blick in die menschlichen Abgründe und diskutieren Fragen wie: Ist unser Rechtssystem immer gerecht? Was verbirgt sich hinter dem Grauen? Wie gehen Angehörige mit dem Verbrechen um? Und nicht zuletzt: Wie kann man sich schützen?
Den Podcast anhören
Tauchen Sie tiefer in die spannendsten Fälle ein und erfahren Sie Hintergründe, die in der Sendung nicht gezeigt werden können.
Spin-offs und verwandte Formate
XY gelöst mit Sven Voss
Seit August 2022 gibt es das eigenständige 45-minütige Format «XY gelöst», das von Sven Voss moderiert wird. Darin rekonstruiert der Moderator gemeinsam mit den damals zuständigen Ermittlern und Staatsanwälten sowie Experten, teilweise an den Originalschauplätzen, die Aufklärung spektakulärer Fälle. Die Sendung entstand aus den erfolgreichen Spezialausgaben «Aktenzeichen XY… gelöst», in denen die Kriminalpsychologin Lydia Benecke gemeinsam mit Rudi Cerne gelöste Kriminalfälle aus wissenschaftlicher und psychologischer Perspektive analysierte.
Der XY-Preis
Einmal pro Jahr wird unter der Schirmherrschaft des Bundesinnenministers der «XY-Preis – gemeinsam gegen das Verbrechen» vergeben, den Eduard Zimmermann und das XY-Team gemeinsam mit dem ZDF im Jahr 2002 ins Leben riefen. Mit dem Preis werden Menschen geehrt, die sich mit Zivilcourage für den Schutz des Lebens, der Gesundheit oder des Eigentums von Mitbürgern eingesetzt haben. Der Preis ist dreimal mit jeweils 10.000 Euro dotiert.

Verleihung des XY-Preises für Zivilcourage mit Rudi Cerne und den Preisträgern
Internationale Adaptionen
Das Sendeformat von «Aktenzeichen XY» wurde seit 1982 in mehrere europäische und außereuropäische Länder verkauft, darunter:
- Großbritannien: «Crimewatch UK» (1984-2017)
- Niederlande: «Opsporing Verzocht» (seit 1982)
- USA/Kanada: «America’s Most Wanted» (1988-2013)
- Italien: «Chi l’ha visto» (seit 1989)
- Schweden: «Efterlyst» (seit 1990)
- Österreich: «Fahndung Österreich» (seit 2021)
Kritik und Kontroversen
Trotz der Erfolge war «Aktenzeichen XY ungelöst» immer wieder Gegenstand kritischer Diskussionen:
Argumente der Befürworter
- Hohe Aufklärungsquote von fast 40% bei behandelten Fällen
- Strenge Sachlichkeit der Fahndungsbeiträge
- Enge Zusammenarbeit mit den Ermittlungsbehörden
- Transparente rechtliche Grundlagen
- Unterstützung für Opfer und Angehörige
Kritikpunkte
- Vorwurf der «Menschenjagd» und Förderung des Denunziantentums
- Schüren von Ängsten in der Bevölkerung
- Zunehmend emotionale Gestaltung der Spezialsendungen
- Dramaturgische Überhöhung der Verbrechensrekonstruktionen
- Problematische Darstellung bestimmter Bevölkerungsgruppen
In den 1970er Jahren führte die Ablehnung des Sendungskonzepts von Seiten der westdeutschen Studentenbewegung in Verbindung mit der ausführlichen Berichterstattung über den Terrorismus des deutschen Herbsts zeitweise zur Notwendigkeit eines Polizeischutzes für Eduard Zimmermann.
Auch in jüngerer Zeit gab es Kontroversen, etwa 2015, als die Redaktion zunächst entschied, eine Fahndung nach einem dunkelhäutigen Sexualstraftäter nicht auszustrahlen, um eine mögliche «Stimmungsmache gegen Flüchtlinge» zu verhindern. Nach Kritik aus der Öffentlichkeit und der Polizei wurde der Fall schließlich doch in die Sendung aufgenommen.
Hinweise einreichen
Haben Sie Informationen zu einem in der Sendung vorgestellten Fall oder zu einem anderen ungeklärten Verbrechen? Jeder Hinweis kann entscheidend sein.
Kontaktmöglichkeiten
- Telefon: (089) 95 01 95 (am Sendeabend von 20:15 bis 23:00 Uhr)
- E-Mail: xy@zdf.de
- Polizei: Jede Polizeidienststelle nimmt Ihre Hinweise entgegen
- Online: www.zdf.de/gesellschaft/aktenzeichen-xy-ungeloest
Sendetermine
«Aktenzeichen XY ungelöst» wird monatlich im ZDF ausgestrahlt, in der Regel am Mittwochabend um 20:15 Uhr. Die Sendung dauert etwa 90 Minuten.
Alle Sendungen können auch in der ZDF-Mediathek angesehen werden und stehen dort nach der Ausstrahlung für begrenzte Zeit zur Verfügung.

Zuschauer können Hinweise per Telefon oder online einreichen
Fazit: Ein einzigartiges Erfolgsformat
«Aktenzeichen XY ungelöst» hat als Pionier der Öffentlichkeitsfahndung Fernsehgeschichte geschrieben. Seit über 55 Jahren verbindet die Sendung erfolgreich Medien, Polizeiarbeit und Bürgerbeteiligung. Mit fast 2.000 aufgeklärten Fällen und einer Erfolgsquote von fast 40% hat das Format bewiesen, dass die Zusammenarbeit zwischen Ermittlungsbehörden und Öffentlichkeit ein wirksames Instrument der Verbrechensbekämpfung sein kann.
Die Sendung hat sich über die Jahrzehnte kontinuierlich weiterentwickelt und an neue Medienformate angepasst – vom Fernsehen über das Internet bis hin zum Podcast. Trotz gelegentlicher Kritik bleibt «Aktenzeichen XY ungelöst» eine Institution im deutschen Fernsehen und ein wichtiges Werkzeug für die Strafverfolgungsbehörden.
Mit Rudi Cerne als Moderator, neuen Spezialformaten und der Erweiterung in digitale Kanäle ist «Aktenzeichen XY ungelöst» auch für die Zukunft gut aufgestellt, um weiterhin zur Aufklärung von Verbrechen beizutragen und den Zuschauern spannende Einblicke in die Welt der Kriminalermittlung zu bieten.
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