Barack Hussein Obama II schrieb am 4. November 2008 Geschichte, als er zum ersten afroamerikanischen Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt wurde. Mit seinem Wahlslogan «Change» (Wandel) verkörperte er für viele Menschen weltweit einen Neuanfang und wurde zu einem Symbol der Hoffnung. Seine Präsidentschaft von 2009 bis 2017 war geprägt von bedeutenden innenpolitischen Reformen, außenpolitischen Herausforderungen und dem Bestreben, die amerikanische Gesellschaft zu einen.
Barack Obama bei seiner historischen Amtseinführung am 20. Januar 2009
Kindheit und Bildungsweg
Barack Hussein Obama II wurde am 4. August 1961 in Honolulu, Hawaii, geboren. Sein Vater, Barack Obama Sr., stammte aus Kenia und war als Student in die USA gekommen, wo er seine Mutter, die US-Amerikanerin Ann Dunham, an der Universität von Hawaii kennenlernte. Die Ehe der Eltern hielt jedoch nicht lange – sie ließen sich scheiden, als Obama erst zwei Jahre alt war.
Nach der Scheidung heiratete seine Mutter den indonesischen Studenten Lolo Soetoro. Die Familie zog 1967 nach Jakarta, Indonesien, wo Obama zunächst eine katholische und später eine staatliche Grundschule besuchte. Im Alter von zehn Jahren kehrte er nach Hawaii zurück und lebte bei seinen Großeltern mütterlicherseits.
In Hawaii besuchte Obama die renommierte Punahou School, eine private Vorbereitungsschule, die er 1979 mit Auszeichnung abschloss. Anschließend studierte er zunächst am Occidental College in Los Angeles, bevor er an die Columbia University in New York wechselte. Dort erwarb er 1983 einen Bachelor-Abschluss in Politikwissenschaft und Internationalen Beziehungen.

Der junge Barack Obama während seiner Studienzeit an der Columbia University
Nach seinem Studium arbeitete Obama zunächst als Sozialarbeiter in den sozial schwächeren Vierteln von Chicago. Diese Erfahrung prägte sein Verständnis für gesellschaftliche Probleme und soziale Ungleichheit nachhaltig. Von 1988 bis 1991 absolvierte er ein Jurastudium an der Harvard Law School, das er mit dem Juris Doctor und der Auszeichnung «magna cum laude» abschloss.
Während seiner Zeit in Harvard wurde Obama 1990 als erster Afroamerikaner zum Chefredakteur der renommierten Fachzeitschrift «Harvard Law Review» gewählt – ein bedeutender Meilenstein, der bereits auf seine außergewöhnliche Karriere hindeutete.
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Politische Karriere
Nach seinem Studium kehrte Obama 1992 nach Chicago zurück und trat der Demokratischen Partei bei. Er engagierte sich aktiv im Präsidentschaftswahlkampf von Bill Clinton und leitete erfolgreich eine Kampagne zur Wählerregistrierung afroamerikanischer Bürger. Im selben Jahr heiratete er Michelle Robinson, die er während eines Sommerpraktikums in einer Anwaltskanzlei kennengelernt hatte. Das Paar bekam später zwei Töchter: Malia Ann (1998) und Natasha, genannt Sasha (2001).

Die Familie Obama: Barack, Michelle und ihre Töchter Malia und Sasha
Von 1993 bis 2004 arbeitete Obama in einer Kanzlei für Zivilrecht in Chicago und war gleichzeitig als Lehrbeauftragter für Verfassungsrecht an der University of Chicago Law School tätig. 1995 veröffentlichte er seine Autobiografie «Dreams from My Father: A Story of Race and Inheritance», in der er seine Suche nach Identität als Sohn eines kenianischen Vaters und einer weißen amerikanischen Mutter beschrieb.
Seine politische Karriere begann 1996, als er in den Senat des Bundesstaates Illinois gewählt wurde, wo er bis 2004 tätig war. In dieser Zeit setzte er sich besonders für Reformen im Gesundheitswesen und im Strafjustizsystem ein. Nationale Bekanntheit erlangte Obama 2004, als er die Grundsatzrede auf dem Parteitag der Demokraten hielt. Seine eindrucksvolle Rede über die Einheit Amerikas jenseits von Parteilinien machte ihn schlagartig zu einem aufstrebenden Star der Demokratischen Partei.
Im selben Jahr wurde Obama als Vertreter des Bundesstaates Illinois in den US-Senat gewählt, wo er von 2005 bis 2008 diente. Als Senator setzte er sich für Transparenz in der Regierung, erneuerbare Energien und die Reform der Einwanderungsgesetze ein.
«Change will not come if we wait for some other person or some other time. We are the ones we’ve been waiting for. We are the change that we seek.»
Am 10. Februar 2007 kündigte Obama offiziell seine Kandidatur für die Präsidentschaft an. Nach einem intensiven Vorwahlkampf gegen Hillary Clinton setzte er sich als Kandidat der Demokratischen Partei durch. Im Präsidentschaftswahlkampf 2008 trat er gegen den republikanischen Senator John McCain an und gewann die Wahl am 4. November 2008 mit 52,9 Prozent der Stimmen und 365 Wahlmännerstimmen.
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Präsidentschaft (2009-2017)
Am 20. Januar 2009 wurde Barack Obama als 44. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt. Seine Amtseinführung war ein historisches Ereignis, das weltweit Beachtung fand und von Millionen Menschen verfolgt wurde. Bereits im ersten Jahr seiner Präsidentschaft erhielt Obama den Friedensnobelpreis «für seine außerordentlichen Bemühungen, die internationale Diplomatie und die Zusammenarbeit zwischen den Völkern zu stärken».
Die Präsidentschaft Obamas war geprägt von bedeutenden innenpolitischen Reformen und außenpolitischen Herausforderungen. Zu Beginn seiner Amtszeit stand die Bewältigung der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise im Vordergrund. Am 17. Februar 2009 unterzeichnete er den «American Recovery and Reinvestment Act», ein Konjunkturprogramm mit einem Gesamtvolumen von 787 Milliarden US-Dollar.

Präsident Obama während einer Rede im Weißen Haus
Ein Meilenstein seiner Präsidentschaft war die Gesundheitsreform, bekannt als «Affordable Care Act» oder «Obamacare», die er am 25. März 2010 unterzeichnete. Diese Reform ermöglichte mehr als 32 Millionen bisher unversicherten Amerikanern Zugang zu einer Krankenversicherung und stellte die umfassendste Reform des amerikanischen Gesundheitssystems seit Jahrzehnten dar.
In der Außenpolitik setzte Obama auf Dialog und Diplomatie. Er bemühte sich um eine Verbesserung der Beziehungen zu muslimischen Ländern, was er in seiner vielbeachteten Rede in Kairo am 4. Juni 2009 zum Ausdruck brachte. Am 5. Februar 2011 unterzeichnete er das START-Abkommen mit Russland, das eine Reduzierung der Atomwaffenarsenale beider Länder vorsah.
Innenpolitische Erfolge
- Einführung des Affordable Care Act («Obamacare»)
- Wirtschaftliche Erholung nach der Finanzkrise
- Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe
- Reform des Bildungssystems
- Stärkung des Verbraucherschutzes
Außenpolitische Meilensteine
- Tötung von Osama bin Laden (Mai 2011)
- Abzug der US-Truppen aus dem Irak (Dezember 2011)
- START-Abkommen mit Russland
- Pariser Klimaabkommen
- Normalisierung der Beziehungen zu Kuba
Ein bedeutendes Ereignis während seiner Präsidentschaft war die Operation zur Ergreifung von Osama bin Laden im Mai 2011, bei der der Al-Qaida-Anführer getötet wurde. Im Dezember 2011 verließen die letzten US-Truppen offiziell den Irak, was ein Wahlversprechen Obamas erfüllte.
Bei der Präsidentschaftswahl 2012 wurde Obama für eine zweite Amtszeit wiedergewählt. Er besiegte den republikanischen Herausforderer Mitt Romney mit 50,96 Prozent der Stimmen und 332 Wahlmännerstimmen. In seiner zweiten Amtszeit setzte er sich verstärkt für den Klimaschutz ein und spielte eine entscheidende Rolle beim Zustandekommen des Pariser Klimaabkommens im Jahr 2015.
Obamas Präsidentschaft im Detail
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Erbe und Nachwirkung
Nach dem Ende seiner zweiten Amtszeit am 20. Januar 2017 übergab Barack Obama das Präsidentenamt an seinen Nachfolger Donald Trump. Die Familie Obama blieb zunächst in Washington D.C. wohnen, damit ihre jüngere Tochter Sasha ihre Schulausbildung abschließen konnte.
Als ehemaliger Präsident bleibt Obama weiterhin eine einflussreiche Persönlichkeit im öffentlichen Leben. Er gründete zusammen mit seiner Frau Michelle die Obama Foundation, die sich für die Förderung von Führungsqualitäten, bürgerschaftlichem Engagement und globaler Zusammenarbeit einsetzt. Das Paar schloss zudem einen Vertrag mit Netflix zur Produktion von Filmen und Serien über gesellschaftlich relevante Themen.

Barack Obama bei einer Veranstaltung seiner Stiftung
Obama hat nach seiner Präsidentschaft mehrere Bücher veröffentlicht, darunter «A Promised Land» (2020), den ersten Band seiner Präsidentschaftsmemoiren. Seine Autobiografien gehören zu den meistverkauften politischen Memoiren aller Zeiten und wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.
Als erster afroamerikanischer Präsident der Vereinigten Staaten hat Obama eine historische Bedeutung, die weit über seine politischen Erfolge hinausgeht. Er symbolisiert für viele Menschen die Überwindung rassistischer Barrieren und die Verwirklichung des amerikanischen Traums. Sein Vermächtnis umfasst nicht nur seine politischen Reformen, sondern auch seinen Einfluss auf die amerikanische Kultur und das kollektive Bewusstsein.
«Ja, wir können» (Yes, we can) – dieser einfache Satz fasst den Geist der Hoffnung zusammen, den Barack Obama verkörperte und der Menschen auf der ganzen Welt inspirierte.
Obamas Präsidentschaft wird oft als Wendepunkt in der amerikanischen Geschichte betrachtet. Seine Bemühungen um eine gerechtere Gesellschaft, ein zugänglicheres Gesundheitssystem und eine verantwortungsvolle Klimapolitik haben bleibende Spuren hinterlassen, auch wenn einige seiner Reformen von nachfolgenden Administrationen in Frage gestellt wurden.
Die historische Bedeutung Barack Obamas als erster afroamerikanischer Präsident und seine Vision eines geeinten Amerikas werden seinen Platz in den Geschichtsbüchern sichern. Sein Vermächtnis lebt weiter in den zahlreichen Menschen, die er inspiriert hat, und in den Institutionen, die er geprägt hat.
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Fazit
Barack Obama hat als 44. Präsident der Vereinigten Staaten und erster Afroamerikaner in diesem Amt Geschichte geschrieben. Seine außergewöhnliche Lebensgeschichte – vom Sohn einer gemischtrassigen Ehe zum mächtigsten Mann der Welt – verkörpert den amerikanischen Traum und hat Menschen weltweit inspiriert.
Seine Präsidentschaft war geprägt von bedeutenden Reformen im Gesundheitswesen, Bemühungen um wirtschaftliche Erholung nach der Finanzkrise und einem neuen Ansatz in der Außenpolitik. Obwohl nicht alle seine Visionen verwirklicht werden konnten und einige seiner Reformen umstritten blieben, hat Obama einen bleibenden Einfluss auf die amerikanische Politik und Gesellschaft hinterlassen.
Als charismatischer Redner und visionärer Politiker hat Obama eine Generation von jungen Menschen inspiriert, sich politisch zu engagieren. Sein Vermächtnis lebt weiter in den zahlreichen Initiativen, die er ins Leben gerufen hat, und in den Millionen von Menschen, die durch seine Geschichte und seine Politik berührt wurden.



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