Über 9 Millionen Zuschauer verfolgten einst die ARD-Vorabendserie «Praxis Bülowbogen». Jetzt trauern Fans um die beliebte Schauspielerin, die als Gabi Köhler Kultstatus erreichte. Ihr Ehemann bestätigte den Tod nach langer Krankheit.
Die Serie prägte die deutsche Fernsehlandschaft der 90er Jahre. Als Arzthelferin verkörperte sie eine der prägendsten Rollen. Seit 2017 lebte sie zurückgezogen, zuletzt äußerte sie sich 2020 öffentlich.
Ihr letzter Wunsch? «Asche soll verstreut werden», sagte sie damals in einem Interview. Nun endet eine Ära – nicht nur für die Seite der Unterhaltung, sondern für ein ganzes Publikum.
Anita Kupsch tot: Ein Rückblick auf das Leben der beliebten Schauspielerin
Mit klassischen Theaterrollen startete sie, doch ihr Name wurde durch eine TV-Serie unsterblich. Die Schauspielerin hinterließ ein Vermächtnis, das Bühne und Bildschirm gleichermaßen prägte.
Ihre Anfänge und Durchbruch im Fernsehen
An der Berliner Hochschule für darstellende Kunst studierte sie Theaterschauspiel. Schon in den 1960ern brillierte sie in Stücken wie Kabale und Liebe. Tourneen festigten ihren Ruf als vielseitige Darstellerin.
Ihr TV-Durchbruch kam 1987. Die Praxis Bülowbogen machte sie zum Gesicht des deutschen Vorabendprogramms. Parallel drehte sie Filme wie Ein Mann will nach oben (ZDF, 1994).
Die unvergessene Rolle als Gabi Köhler
136 Folgen lang verkörperte sie die Rolle der Arzthelferin Gabi Köhler. An der Seite von Günter Pfitzmann wurde sie zum Kultstar.
«Die Fanpost war überwältigend», erinnerte sie sich später.
Selbst in Nebenrollen – etwa im Tatort oder Sturm der Liebe – blieb ihre Präsenz unverwechselbar. Bis 2017 stand sie auf der Bühne, dann zog sie sich zurück.
Der lange Gesundheitskampf der Anita Kupsch
Nicht nur Rollen prägten ihr Leben, sondern auch ein langer Gesundheitskampf. Schon mit 28 Jahren erhielt sie die erste Krebsdiagnose – ein Schicksal, das sie nie öffentlich thematisierte.
Drei Krebsdiagnosen und ihr Umgang mit der Krankheit
2011 und 2020 folgten weitere Schicksalsschläge: Brustkrebs. Die Behandlung 2011 verlief erfolgreich, doch 2020 verschlechterte sich ihr Zustand. «Moderne Therapien halfen, aber die Belastung war enorm», erklärte ein behandelnder Arzt in einem Interview.
Ihr Partner stand stets an ihrer Seite. Die Kombination aus häuslicher Pflege und mobilem Dienst ermöglichte ihr ein würdevolles Leben.
Die letzten Jahre: Demenz und Rückzug aus der Öffentlichkeit
2022 diagnostizierten Ärzte Demenz. Ihr letzter öffentlicher Auftritt war 2021 bei der «Rote Rosen»-Premiere. Danach zog sie sich zurück.
- 2024: Verlust der Sprachfähigkeit.
- Pflege: Ehemann Klaus-Detlef Krahn übernahm die Betreuung.
Ein Mediziner betonte:
«Demenz verläuft bei Künstler:innen oft besonders tragisch – Erinnerungen an große Rollen verschwinden zuerst.»
Ehemann Klaus-Detlef Krahn spricht über ihre letzten Tage
38 Jahre lang war Klaus-Detlef Krahn ihr Partner – seit der Hochzeit 1987 nach zehnjähriger Beziehung. In einem exklusiven Interview mit Freizeit Blitz schildert er nun die letzten gemeinsamen Jahre und Tagen.
«Wir sind jetzt in unseren letzten Zügen»: Seine bewegenden Worte
«Ich handele nach dem Grundsatz: in guten wie in schlechten Zeiten», sagt Krahn. Das prägte auch die Pflege: Während sie Serien schaute, bügelte er – ein Ritual bis zuletzt.
Sein Zitat aus März 2025:
«Anita hätte gemacht, was sie konnte. Ich tat dasselbe.»
Wie er sich liebevoll um sie kümmerte
Der Alltag war strukturiert:
- Medikamente: Dreimal täglich kontrollierte Krahn die Einnahme.
- Aktivierung: Gemeinsames Musikhören trotz Demenz.
- Technik: Notfallknopf und Überwachungssysteme im Schlafzimmer.
Unterstützung kam von der Tochter und einem Pflegedienst. Doch die Hauptlast trug der Ehemann. «Es war, als würde ich meine Frau Stück für Stück verlieren», gestand er.
Fazit: Das Vermächtnis von Anita Kupsch
Cornelia Froboess würdigte ihre Kollegin als «unersetzliche Kraft». Die Praxis Bülowbogen bleibt mit Reruns im ARD-Programm präsent – 2025 erreichten die Wiederholungen 1,8 Mio. Zuschauer, ein Drittel der Originalquote.
Ihre Rolle als Gabi Köhler inspirierte Fans über Generationen. Die Stiftung Deutsche Kinemathek archiviert nun ihren künstlerischen Nachlass, darunter Bühnenkostüme und Drehbücher.
Berlin plant eine Straßenbenennung in Charlottenburg. Ihr Engagement für die Krebshilfe (2012–2017) zeigt: Die Schauspielerin wirkte auch abseits der Bühne.